Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Mo-Sa von 12-14 Uhr u. ab 18 Uhr, So Ruhetag |
Hauptgerichte: 23-56 €, Menüs: 89-99 € |
Dass man in den hohen lichtdurchfluteten Backsteinhallen der ehemaligen Zuckerraffinerie in Braunschweig nicht nur eine besondere Location für Hochzeiten und andere Veranstaltungen findet, sondern auch à la carte sehr gut essen gehen kann, ist kein Geheimnis mehr. Wie gut man hier tatsächlich isst, dürfte aber zumindest Erstbesucher nach wie vor überraschen, denn die von den Gastgebern Gesche Sonntag und Alexander Riehl gestaltete Speisekarte listet überwiegend Gerichte, die auf den ersten Blick absolut klassisch und beinahe ein bisschen bieder wirken.
Aber auch Sachen wie ein Tafelspitz mit Röstkartoffeln, Cremespinat, Schnittlauchsauce und Apfelkren oder selbst ein Cordon Bleu vom Kalbsrücken mit Feldsalat und Petersilienkartoffeln kommen hier – ohne ihren traditionellen Charakter irgendwie verstecken zu wollen – so akkurat und fein umgesetzt daher, dass sie am Ende beinahe modern, in jedem Fall aber absolut zeitgemäß und interessant wirken.
So etwa zuletzt auch ein Rindertatar, das – aus gut gereiftem Filet geschnitten – als länglicher Quader mit einem prononcierten Topping aus eingelegter Senfsaat, kleinen Röstzwiebelsegmenten, Brotcrunch, Senf-Mayonnaise und cremig gegarten Wachteleihälften angerichtet war. Nebenan sorgte ein dunkelfruchtiges Schalottenconfit für einen markanten Kontrast und mehr brauchte es hier auch nicht für einen ersten ganz typischen Eindruck, der deutlich feiner nuanciert umgesetzt war, als man es vielleicht erwarten würde.
Nicht weniger gut gelang die feinsinnige Umsetzung auch bei einer weiteren traditionellen Idee, den knusprig auf der Haut gebratenen Kabeljaufilets, die mit ihrem sanft aufblätternden Fleisch auf zartem Rahmwirsing thronten. Dieser bildete mit einer leichten Senfsauce und Dillöl eine sanfte, elegante Melange, in der exakt geschnittene und geduldig angekrosste Röstkartoffel-Würfel einen unaufgeregten, aber wirkungsvollen Kontrast setzten.
Genau diese Kombination aus hohem Produktniveau, exaktem Handwerk und einem ausgesprochen feinen Gespür für Proportionen sorgt dafür, dass man hier eigentlich blind aus der Karte auswählen kann und auch bei einem Pot au feu mit Jakobsmuschel, Rotbarbe, Garnele und Safran ein genauso hohes Niveau erwarten kann wie beim Rinderfilet mit Rahmkohlrabi, Moosbeeren, Trüffelkroketten und Portweinjus.
Auch im süßen Bereich zeigt das Team keine Schwächen und belegte das zuletzt mit einer Tarte, bei der einzig der etwas zu dicke und blasse Mürbteig nicht ganz optimal geriet, umso überzeugender aber die abwechslungsreiche Füllung aus Ananasragout, Kokosschaum und Yuzugel, die sich unter einer hauchdünn kross getrockneten Ananasscheibe und einem erfrischend kräuterduftigen Minzsorbet versteckte.
Den rundum stimmigen Gesamteindruck vervollständigt ein unaufgeregt charmant agierendes Serviceteam und eine vor allem bei den Gewächsen aus Deutschland und Österreich gut aufgestellte Weinauswahl zu moderaten Preisen. Aber natürlich auch die gastfreundlichen Öffnungszeiten auch am Mittag!
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