Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Mo u. Do-Sa von 11.30-14 Uhr u. ab 17.30 Uhr, So von 11.30-14 Uhr, Di u. Mi Ruhetag |
Hauptgerichte: 7-28 €, Menüs: 20-59 € |
Der Staudenwirt am Ortsrand von Finning, einer beschaulichen Ortschaft, die geleichermaßen rund zehn Autominuten von Landsberg am Lech und Ammersee entfernt liegt, ist seit jeher ein beliebtes Anlaufziel in der Region für Feierlichkeiten oder fürs Familienessen. Seit Veronika und Konrad Wolfmiller hier geschäftsführend und auch in der Küche am Ruder sind, lohnt sich der Besuch aus kulinarischer Sicht einmal mehr, denn die bieten neben bodenständiger Gasthausküche in überdurchschnittlicher Ausführung auch weltoffene Gerichte der gehobenen Art – und überzeugen mit beidem!
Kein Wunder, legen sie doch zum einen viel Wert auf die Qualität der verwendeten Produkte, ganz egal ob von Nah oder aus Fern, und bringen zum anderen die Skills der gehobenen Kochkunst mit, ohne sich damit zu verzetteln. Man kann also auf den meisten Tellern sehr gut erkennen, dass da Könner am Werk sind, die hier jedoch nicht die große Gourmetparade zelebrieren, sondern eine Küche mit Bodenhaftung für jeden Tag umsetzen, dies aber eben mit Sorgfalt und einem gewissen Feingespür.
Unter den Vorspeisen und Zwischengerichten aus der Kategorie „Mal anders…“, wie die etwas weltläufigere Linie der vernünftig überschaubar gehaltenen Staudenwirt-Karte überschrieben ist, haben uns diesmal gleich zwei sehr gut gefallen. Zum einen waren da im Fried-Sushi-Style mit Nori-Alge, Tempura und Panko umhüllte, ganz kurz knusprig ausgebackene Stränge eines Sashimi-Lachses von den Faröer Inseln, die mit asiatisch inspiriertem Salat aus Spitzkohl, Gurke und Sesam, rahmiger Wasabivinaigrette und einer dezent Umami spendenden (vermutlich Miso-) Mayo eine gute Figur abgaben.
Auch das Zwischengericht um gebratene Jakobsmuscheln, die im Anschluss zusammen mit Miesmuscheln und hausgemachten Pappardelle aufgeboten waren, konnte rein qualitativ von den Produkten her voll überzeugen. Einzig die Kombination mit Rüben und im Ganzen geschmorten Schalotten wirkte irgendwie etwas unpassend und auch die Sauce war eher verhalten, machte das Gericht eigentlich nur saftig, ohne ihm dezidiert einen bestimmten aromatischen Stempel aufzudrücken. So blieb der Eindruck etwas ausdruckslos „gemüsig“, was aber dem prinzipiell guten Geschmack des Gerichts natürlich nichts anhaben konnte.
Selbst, oder gerade so vermeintlich banales wie Cordon Bleu mit Pommes ist beim Staudenwirt immer eine Empfehlung: unser saftig-knuspriges Exemplar aus überdurchschnittlichen Grundzutaten mit wirklich sehr guten Fritten machte einfach Spaß. Genauso aber auch der Hirschrücken, der saisonal mit Steinpilzen, Rahmwirsing und kross angebratenen Serviettenknödel-Zylindern sowie einer respektablen Preiselbeersauce auf Wildjus-Basis kombiniert war – auch wenn sich die verschiedenen Fleischstücke, was den jeweiligen Garpunkt und die Qualität angeht, seltsam unterschiedlich präsentierten.
Immerhin auch sehr solide war zum Dessert das Törtchen vom Thaininger Apfel im Mürbteig-Schälchen nebst Apfelmus, Eis und Baiser – und das wie immer zu einem sehr moderaten Preis-Leistungsverhältnis, das auch auf die mit bezahlbaren Gewächsen namhafter europäischer Erzeuger zusammengestellte Weinauswahl zutrifft. Glasweise findet man ebenfalls vernünftige Weine oder auch schon mal einen Sake in der Karte.
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