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Fotos: Seehalde

Seehalde

im Hotel Seehalde
Maurach 1
88690 Uhldingen (Mühlhofen)
07556-92210

aktualisiert: 01 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Do-Mo von 11.45-14 Uhr u. ab 18 Uhr, Di u. Mi Ruhetag
Hauptgerichte: 27-46 €,
Menüs: 56-95 €

Wir können uns gar nicht oft genug wiederholen: Die Seehalde mit ihren großzügigen Räumlichkeiten und der hohen Fensterfront direkt am Wasser gehört zu den absoluten Premiumplätzen am Bodensee, wenn sehr gutes Essen mit Seeblick gefragt ist. Bei schönem Wetter bietet die Terrasse draußen die Möglichkeit, quasi direkt über dem Wasser zu speisen. Aber auch wenn es draußen ungemütlicher ist, hat das Panorama mit dem dann raueren See viel zu bieten – inklusive waghalsigen Kite-Surfern und Seglern. Und ganz gleich ob drinnen oder draußen sorgt das bestens eingespielte Serviceteam um Thomas Gruler für eine entspannte Atmosphäre und dafür, dass es zu keiner Zeit an irgendetwas fehlt.

Auf der anderen Seite steht in der Küche mit dessen Bruder Markus Gruler ein Garant für substanzstarke, fein ausgeführte Küche, die sich mit besonderer Vorliebe den tagesfrischen Fängen aus dem Bodensee widmet, aber auch an allen anderen Stellen mit hoher Qualität und einer unaufgeregt klassischen Handschrift überzeugt. Dass die gesamten Offerten so gar nicht offensiv auf Fine Dining ausgelegt sind, in ihrer Qualität aber genau das bieten und damit sogar viele überengagiert verspielt kochende Restaurants in den Schatten stellt, macht letztlich auch den besonderen Reiz der Seehalde aus.

Genau das bestätigt das Team bereits seit vielen Jahren souverän und daran hat sich erwartungsgemäß auch heuer nichts geändert. Zwar gibt es grundsätzlich über die gesamte Karte hinweg leichte Schwankungen, weil manche Gerichte konzeptionell etwas einfacher oder gediegener sind, was am hohen Grundniveau aber nichts ändert. Selbst so scheinbar einfache Kleinigkeiten wie zuletzt das einstimmende Gläschen mit Tomatengelee unter weißem Mozzarellaschaum können überraschen – in diesem Fall allein dadurch, dass beide Komponenten in Intensität und feiner Säure so zugespitzt waren, dass der Sommer direkt aromatisch erlebbar wurde.

In jedem Fall ein Muss sind die kalten Vorspeisen aus Bodenseefischen, die selbst mit gemeinhin eher als profan eingestuften Fischen wie einem Rotauge spannende Genussmomente schaffen. Die hohe Produktqualität zeigte zuletzt auch wieder eine Bodensee-Renke, die in variierter Form als Matjes, Rollmops und vermutlich leicht gebeiztes Tatar auf den Teller kam und dabei jeweils unterschiedliche Facetten rund um den klaren Eigengeschmack aufzeigte. Ergänzt von einem Gel aus sauren Gurken, etwas Sauerrahm, eingelegter Senfsaat, grünem Apfel, Gurke und Crumbles aus Pumpernickel ergab das ein eher nordisches, sehr feinfühlig ausgeführtes Gesamtbild. Super!

Von vornherein mehr auf wohligen Löffelgenuss ausgerichtet war das weiße Distelsüppchen, das mit Einlagen aus Olive und Tomate ein schaumig leichtes, straff von Weinsäure und feiner Bitterkeit geprägtes Vergnügen bot und auf diese Art zwar einfacher, aber nicht weniger überzeugend ausfiel.

Weg vom Spätsommer, mehr in eine herbstliche Richtung, ging es dann bei den knusprig zart gebratenen Eglifilets mit verschiedenen Kürbiszubereitungen. Dabei gelang es dank der genauen Proportionen und abwechslungsreichen Zubereitungen als gezupfter Ofenkürbis, säuerlich eingelegten Kürbisperlen und einer zarten Kürbiscreme überraschend gut, einen allzu breiten behäbigen Eindruck zu umschiffen. Dafür sorgten außerdem auch nussig erdige Linsen und vor allem ein luftig-stabiler Liebstöckelschaum mit feiner Säure und Kräuterwürze. Die leicht angekrossten Kartoffeln hätte es in dem Verbund zwar gar nicht unbedingt gebraucht, für sich genommen waren aber auch sie geschmacksstark und genau auf den Punkt zubereitet.

Auch bei den Desserts bleibt das Team stets im souveränen Bereich. Insbesondere dann, wenn alpenländisch inspirierte Mehlspeisen auf der Karte stehen, ist viel Genuss garantiert. Und das bewies auch zuletzt wieder ein flaumig zarter, knusprig ausgebackener Grießknödel mit herbsäuerlichem Zwetschgenragout und duftig-cremigem Tonkabohneneis als nur scheinbar bodenständiger Abschluss. In die Gläser gibt es dafür aus der Hand von Sommelier Thomas Gruler viele spannende Weine aus den Anbaugebieten rund um den Bodensee, aber auch aus Österreich und von weiter weg, sowohl als niveauvolle Viertele und glasweisen Empfehlungen zu den Speisen, als auch in vielen hochwertigen Flaschen.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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