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Unter den vielen malerischen Genussorten rund um den Bodensee gehört die Seehalde in Uhldingen-Mühlhofen zu den Attraktivsten. Nicht nur draußen auf der malerischen Terrasse, sondern auch drinnen, im gediegenen Restaurant, sitzt man quasi direkt am Wasser, mit weitem Blick über den See, und das in einem großzügigen Ambiente mit angenehm entspannter Atmosphäre, aufmerksam umsorgt vom bestens eingespielten Serviceteam unter der Leitung von Thomas Gruler. Dazu noch die klassische substanzstarke Küche seines Bruders Markus Gruler und es wundert wenig, dass die Seehalde seit vielen Jahren zu den fest etablierten und stark frequentierten Feinschmeckerrestaurants am Bodensee gehört. Und das kommt als solches erfreulicherweise ohne Fine-Dining-Attitüde aus.
Dass der gute Ruf und unsere hohe Bewertung der Küche gerechtfertigt sind, zeigte zuletzt zum Einstieg bereits ein schmelzend saftig glasiertes Stück vom Schweinebauch auf feurig fermentiertem Kimchi als kleine Einstimmung, die auf ihre zupackend schlichte Art viel Lust auf mehr machte. Und das voll zu Recht! Denn mit den „Häppchen von Bodenseefischen“ zeigte das Team gleich in Perfektion, wozu es in der sensiblen Verfeinerung klassischer Zubereitungen in der Lage ist: Mit einem lauwarmen Stück saftig milden Räucheraals in satt samtigem Kartoffelschaum und Kräuteröl, festfleischigem Rotaugen-Rollmops mit Gel und Juliennes vom grünen Apfel, feinbitteren Salatspitzen und mildem Schmand sowie einem beherzt säurefrischen Matjes von der Renke mit roten Zwiebeln und Preiselbeeren wurden viel Abwechslung und klar gezeichnete Aromen geboten.
Mehr in die kraftvolle „Wohlfühlrichtung“ ging es bei der mit Blätterteig überbackenen Steinpilzsuppe, allerdings auf nicht weniger anspruchsvolle Art und Weise. Mit vollem natürlichen Waldpilzgeschmack, einer feinen Säurespur und schlanker Konsistenz zeigte das Süppchen nämlich bestes Handwerk und Feinsinn beim Abschmecken. Mit einer weiteren Einlage oder Ergänzung wie gebratenen Steinpilzen wäre hier zwar durchaus noch mehr drin gewesen, aber auch allein mit dem buttrigen Blätterteig machte das Ganze viel Freude.
Der grundsätzlich akkurat rosa gebratene Rehrücken zeigte sich danach, weil minimal trocken und mit einem leicht derben Nebenton, ausnahmsweise von der Produktseite her mal nicht ganz optimal. Dafür punktete die zarte und dennoch kompakt geschmorte Schulter des Rehs mit viel Saft und Kraft und ergab mit dem Umfeld aus würzig-röstig geschmortem Kohl, markanten gebratenen Waldpilzen (Krause Glucke, Steinpilz, Maronenröhrling…) sowie einer kleinen „Klassik-Ecke“ aus Selleriecreme, herben Preiselbeeren uns geschmorter Birne einen überaus souveränen Hauptgang, bei dem sich auch die nussbuttrigen zarten Spätzle aus dem separat servierten Tontöpfle perfekt einfügten.
Und auch der Abschluss mit einem flaumigen geschmelzten Topfenknödel in lockerer Referenzklasse nebst dunkelsüßem Malzeis, Holunderbeeren und Feige hielt ganz locker das gewohnt hohe Niveau und zeigte, wie genussvoll klassische Küche sein kann, wenn wie hier echte Könner am Werk sind. Für viel Genuss sorgt aber auch die gut sortierte Weinauswahl, die neben dem Besten aus den Anbaugebieten rund um den Bodensee auch sonst viele lohnende Flaschen zu fairen Preisen und auch im offenen Ausschank (und sogar alkoholfrei) niveauvolle und gut korrespondierende Getränke bietet.
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