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Fotos: Schloßanger Alp

Schloßanger Alp

im Hotel Schloßanger Alp
Am Schlossanger 1
87459 Pfronten (Meilingen)
08363-914550

aktualisiert: 05 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
OpenTable-Eintrag 11409 ungültig
Täglich von 12-14 Uhr u. ab 18.30 Uhr, kein Ruhetag
Hauptgerichte: 25-41 €,
Menüs: 45-68 €

Das auf einer Anhöhe am Fuße des Falkensteins umgeben von hügeligen Wiesen sowie den Allgäuer Alpen gelegene Berghotel Schlossanger Alp von Familie Schlachter-Ebert ist schon aus rein geographischer Sicht einen Besuch wert, bietet aber auch als Hotelbetrieb und als Restaurant jede Menge triftige Gründe, hierherzukommen. Wie im gesamten übrigen Haus herrscht auch in den Gasträumen mit gemütlichen halbrunden Sitznischen und Ausblick in die Bergwelt ein durch moderne Akzente geschickt aufgelockertes, geschmackvoll rustikales Flair. Man kann hier ganz traditionelle Allgäu-Küche wie eine hausgemachte Maultasche mit Röstzwiebeln und Schnittlauch in der Tafelspitzbrühe oder Hirschbraten mit Karotten, Pilzen und Spätzle essen, aber auch alpine Gerichte mit bodenständig-kreativem Pfiff.

Ein perfektes Beispiel für diese Art verfeinerter Regionalküche ohne bestimmten Lokalkolorit war bei unserem jüngsten Besuch die Vorspeise, die sich um ein saftiges Stück mild geräucherten und zart abgeflämmtem Aal aus dem Tegernsee drehte, der mit geröstetem Buchweizen beflockt und mit einer Nocke Liebstöckel-Eis gekrönt, zusammen mit Perlzwiebeln und Buchenpilzen in einem Buttermilchsud angeschwommen kam. Das war ein auf etwas plakativere Art sehr reizvoller Akkord, denn das an sich relativ intensive, von der Süße und von der rahmigen Milchigkeit des Suds abgemilderte Aroma vom Liebstöckel passte gut zum rauchig-fettigen Fisch. Kleinere Ungenauigkeiten wie die überproportionalen, weil viel zu süßen und dicken Baiser-Platten oder die vielen sehr naturell wirkenden Pilze, die zum Beispiel säuerlich mariniert eine viel bessere Figur gemacht hätten, konnten den Reiz nicht trüben, sprechen aber mitunter noch gegen eine höhere Bewertung.

Der gebratene Zander, der auf einem süffig-cremigen Bett aus Sauerkraut, Kartoffelmousseline und cremig-dichtem Speckschaum angerichtet war und dem kleine Partikel Schwartenpopcorn noch dezente knusprige Akzente verliehen, hätte nach unserem Gusto mehr Hitze vertragen. Denn erstens war die Haut des Fischs recht lapprig und zweitens hätte dessen Fleisch auch im Kern noch etwas weniger glasig und lauwarm sein dürfen – was dann auch gut zum herzhaften, von dezenten Kümmelaromen getragenen Begleitprogramm gepasst hätte.

Bei der folgenden Entenbrust war das Fleisch perfekt gleichmäßig auf den Punkt gegart und sehr schön saftig und aromatisch, allerdings hätte es auch hier nicht geschadet, die Haut- und Fettseite etwas langsamer und länger auszubraten, damit sie noch krosser wird und vor allem damit das in unserem Fall noch sehr kauelastische Fett besser an- und abschmilzt. Am gelungenen Gesamtauftritt konnte aber auch das nicht nennenswert rühren, der mit kleinen lockeren Kartoffelknödelchen mit nussbruttriger Bröselschmelze, karamellisierten Maronen, einem mit weich geschmorten Zwiebeln noch etwas herzhafter gestalteten und zugleich mit Apfel aufgefrischten Spitzkohlgemüse und dichter Entenjus zupackend und feinsinnig zugleich war.

Zart und locker präsentierten sich auch die Topfenknödel, die das Mahl mit einem feinsäuerlichen Beerenragout und ebenfalls erfrischendem Joghurteis in glatt-schmelziger Façon gebührend abschlossen. Und die ebenfalls jene verfeinerte Alpenküche repräsentierten, für die die Küche auch unter der Federführung von Junior Bastian Ebert weiterhin steht. Wer sich zu den ebenso bodenständigen wie ambitionierten Gerichten glasweise passende Weine oder eine Flasche empfehlen lassen will, sollte mit Bastian Eberts Vater und Gastgeber Bernd Ebert in Dialog treten, der hier ein attraktives Sortiment hegt und pflegt und immer gute Ideen für stimmige Pairings hat.

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