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Fotos: restaurant|271

restaurant|271

im Hotel restaurant|271
Mautnerstr. 271
84489 Burghausen
08677-9179949

aktualisiert: 07 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Fr ab 17.30 Uhr, Sa von 11.30-14 Uhr u. ab 17.30 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 18-39 €,
Menüs: 58-98 €

Für die meisten Besucher wird Burghausen wohl entweder als Zwischenstation auf dem Weg von oder nach Salzburg oder wegen der eindrucksvollen Burg hoch über der pittoresken kleinen Altstadt interessant sein. Dabei gibt es für Feinschmecker noch einen weiteren, sehr schlagkräftigen Grund für einen Besuch. Und der versteckt sich im ganz simpel nach der Hausnummer benannten Restaurant 271, einem von außen unscheinbaren, von innen aber stilvoll puristischen Lokal, das mit einfallsreicher und niveauvoller Küche zu einladenden Preisen lockt und zudem auch einige adrette Gästezimmer bietet.

Das junge Team, das hinter dem Ganzen steht, hat es hier auf beeindruckende Art und Weise geschafft, scheinbare Gegensätze zu einem ganz schlüssigen Konzept zu verbinden: Das moderne, mit viel Holz und warmem Licht gestaltete Ambiente passt ganz selbstverständlich in das historische Gebäude, der Umgangston ist locker und dennoch von Kompetenz geprägt, und auch die Küche stellt regionale Produkte und Traditionen mit pfiffigen modernen Ideen in ein ganz neues Licht. Dabei lässt sich sehr flexibel sowohl à la carte als auch das vorgeschlagene Menü bestellen (oder kombinieren), so dass für eine breite Zielgruppe und viele Anlässe ein attraktives Angebot geschaffen wird.

Der Anspruch an die verwendeten Produkte und eine exakte handwerkliche Zubereitung mit wenigen markanten Komponenten ist in beiden Fällen gleich hoch und führt zu überzeugenden Ergebnissen. So zuletzt beispielsweise – nach kleinen knusprigen japanischen Blütenwaffeln mit Saiblingskaviar und ausgezeichnetem Sauerteigbrot mit Salzbutter – mit einem typisch puristischen Arrangement aus wunderbar klararomatischem Tatar von der Bayerischen Garnele, auf dem fleischig-zarte Streifen gebeizter Forelle platziert waren, die damit auch gleich als Würze dienten. Unterstützt wurde dieses markante Zentrum von ätherischen Fenchelstreifen, säuerlich dazwischenfunkenden Fingerlimes und einer daneben dünn aufgepinselten roten Paprikacreme, die feine pikante Fruchtigkeit beisteuerte.

Mehr in die Tiefe, aber auf gleichem hohem Niveau, ging es mit einem sanft glasig gegarten Saiblingsfilet auf einem Confit aus gewürfelten Steinpilzen, die in einem klaren, umamistarken Fond platziert waren. Hier sorgten knusprige Crumbles aus Hühnerhaut nicht nur für Crunch, sondern auch für zusätzliche aromatische Power, während fermentiertes Spitzkraut und eine hellgrüne Petersiliencreme die nötige Frische lieferten. Auch dieser Teller war schlicht und natürlich angerichtet, geschmacklich aber überraschend facettenreich und gut durchdacht.

In diesem Stil überzeugte dann auch ein großes, saftig in Salbei-Nussbutter koloriertes Störfilet, auch wenn dieses als Hauptgericht à la carte ein klein wenig breiter und gediegener daherkam als die vorherigen Gerichte. Allein die Qualität und Zubereitung des Fischs hatte Klasse! Und zusammen mit einem handwerklich ebenfalls perfekt cremig fließenden Risotto mit feiner Weinsäure und knackig-würzigem buntem Mangold ergab sich ein einnehmend feines Wohlfühlgericht.

Generell zielen die Zubereitungen sehr gekonnt aufs Genießerherz und bleiben auch bei kreativeren Ideen leicht zugänglich. Das wurde ganz besonders beim tipptopp rosazart gebratenen Rehrücken deutlich, der im Hauptgang neben waldig herben Blaubeeren, kleinen festen aromatischen Pfifferlingen und sowohl im Ganzen gerösteten als auch seidig cremig auf den Teller gebrachtem Knollensellerie seinen Auftritt hatte – effektiv unterstützt von luftig buttrig angekrossten Briochetalern und einer elegant transparent gehaltenen Wildjus war das ein leichtes, beschwingtes Wildgericht.

Weil am Ende auch das Dessert aus cremiger Valrhona-Vollmilchschokolade, zitrusfrisch unterstützten Himbeeren (vor allem als cremiges Sorbet) sowie einerseits karamellisierten und andererseits lockerflockig geraspelten Haselnüssen wie aus dem Handgelenk geschüttelt makellos auf den Punkt kam, gibt es den verdienten Bonuspfeil – verbunden mit der Feststellung, dass man hier die ausgereifteste und konsistenteste Küchenleistung mit dem Menü bekommt. Das bewegt sich fast schon auf 7-Pfannen-Level und auf einem hohen Niveau bewegen sich auch das charmante Serviceteam und die kleine individuelle Weinauswahl.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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