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Fotos: Lodner Genusswerkstatt

Lodner Genusswerkstatt

Imhofstr. 6
89415 Lauingen
09072-95890

aktualisiert: 04 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di ab 18 Uhr, Mi-Sa von 12-13.30 Uhr u. ab 18 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 20-45 €,
Menüs: 69-129 €

Tobias Eisele, der hier in der jüngeren Vergangenheit für frischen Wind und hohes kulinarisches Niveau gesorgt hat, steht mittlerweile nicht mehr am Herd von Lodners Genusswerkstatt. Die Bewertung setzen wir deshalb wie üblich bis zum nächsten Testbesuch unter neuer Küchenleitung vorübergehend aus.

Die Kritik vom letzten Testbesuch 2023: 

Dass auch nach vielen erfolgreichen Jahren als kulinarisches Genussziel nochmal ein kompletter Neustart gelingen kann, hatte Alexander Lodner bereits im letzten Jahr unter Beweis gestellt, als neben dem Umzug des Restaurants nach nebenan ins größere Hotel Drei Mohren und der Namensänderung mit Tobias Eisele auch gleich noch ein ebenso erfahrener wie vielversprechender neuer Küchenchef rekrutiert wurde. Und der scheint längst gut angekommen zu sein und – so viel bereits vorab – bespielt auch ein Jahr später den weitläufigen Kreuzgewölbesaal mit Parkettboden, olivgrünen Velourssesseln und modernen Bildern nach wie vor souverän und niveauvoll.

Die Rahmenbedingungen und das Konzept sind ganz klar anders als an Eiseles letzter langjähriger Station im Maximilians in Oberstdorf. Auch wenn die Karte mittlerweile nicht mehr ganz so umfangreich ist, sondern auf drei Menüs gestrafft wurde, ist das gesamte Angebot hier bewusst etwas breiter und niedrigschwelliger gehalten. Wenn begeisterte Stammgäste aus der Oberstdorfer Zeit also nun nach Lauingen pilgern, würden sie zwar den typischen, oft feinfühlig mit fruchtigen Akzenten spielenden Stil sofort wiedererkennen, aber letztlich doch einen ganz neuen Eindruck erhalten.

Und das ist auch gut so! Denn selbst in dieser nun ein klein wenig schlichter gehaltenen, meist mit etwas weniger Komponenten auskommenden Art und Weise kommt das Können und Potential des Chefs sehr gut zum Ausdruck. Und ergibt gemeinsam mit der insgesamt genussfreudig-heiteren Atmosphäre im Restaurant ein sehr stimmiges und ansprechendes Gesamtbild.

Bei einem Besuch steht die Wahl zwischen einem vegetarischen, einem regionalen und einem weltoffeneren Menü – der Anspruch an die Gerichte ist aber in allen Varianten gleich hoch. Und wie hoch, zeigte zuletzt gleich zu Beginn ein schlankes, mit feiner Säure und Schärfe zugespitztes Kürbissüppchen zum Aufwärmen im direkten und übertragenen Sinn, das direkt klarmachte, wie handwerklich souverän und feinfühlig das Team hier arbeitet.

Auch die Kombination von Blumenkohl – geröstet in dunkelwürzig eleganter Molesauce – mit grüner Lauchcreme und hellem Lauchbulgur als frischen Kontrast, ergänzt von goldknusprigem Panko und heller Blumenkohlcreme, zeigte viel aromatisches Feingespür. So konnte hier mit verhältnismäßig einfachen Mitteln für Spannung gesorgt werden.

Den eigentlichen Start ins Menü schaffte sanft gegarter Huchen mit milder Rauchnote neben jungen Bete-Wurzeln und Bete-Graupen, der Frische von grünem Apfel als Gel und Tatar, einer herbalen Creme aus dem Blattgrün der Bete und etwas körnigem Frischkäse mit Saiblingskaviar. Ein betont leichtfüßiges Ensemble, das zwar etwas aromatische Tiefenschärfe vermissen ließ, aber dennoch einen animierenden und ideenreichen Auftakt schaffte.

Noch einen Hauch stärker, unter anderem wegen der stärker zugespitzten Details, war das folgende vegetarische Intermezzo, das ein cremig zerfließendes Eigelb auf zarter Kürbiscreme neben gepickelte Kürbisröllchen und kurz angebratene, ebenfalls säuerlich eingelegte Steinpilze, roh gehobelte Champignons sowie bitter-kräutriger Kamillecreme stellte, deren prägnanter Duft sich auch in dem umgebenden Tee aus getrockneten Steinpilzen und Kamille wiederfand. Super!

Perfekte Produktqualität gab es bei einer straffen rosa Entenbrust neben konzentrierter, glatter Grünkohlcreme aus dem Pacojet, zarten Grünkohlblättern und intensiv herb-säuerlichem Moosbeerengel mit etwas roter Chili. Einen kleinen zusätzlichen Powerschub gab es hier noch durch eine transparent und natürlich gehaltene Entenjus, deren Aroma auch die separat servierte, soft gelierte Terrine aus geschmorter Entenkeule prägte, die mit Moosbeerenvinaigrette und Grünkohl das dargestellte Spektrum der Leitprodukte gekonnt erweiterte.

Und auch mit dem Dessert rund um differenzierte, mal ätherische, mal fruchtigere Zitrusaromen neben subtilen Lebkuchengewürzen in Gesatalt von Butterkipferl-Crumble, Lebkuchen-Sponge und -Eis sowie einer Kugel von Mandelmousse und Mandarinencreme in knackiger dunkler Schokoladenhülle hielt das Team locker das Niveau. Und schaffte so mit kontraststarken und präzisen Aromen bei aller Verspieltheit einen hervorragenden Abschluss.

Daneben sorgt Gastgeber Alexander Lodner dafür, dass sich einerseits jeder schnell wohlfühlt und andererseits die Gläser immer hochwertig und gut auf individuelle Vorlieben und die jeweiligen Gerichte abgestimmt gefüllt sind.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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