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Fotos: La Bonne Adresse

La Bonne Adresse

Am Ring 37
54470 Bernkastel-Kues (Andel)
06531-97260

aktualisiert: 06 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-So ab 17 Uhr, Mo u. Di Ruhetag
Hauptgerichte: 30-49 €,
Menüs: 39-109 €

Das kleine und feine Restaurant in dem etwas außerhalb von Bernkastel-Kues unscheinbar und ruhig in einem Wohngebiet am Hang gelegen Hotel mit Weingut, wirkte diesmal noch ein wenig eleganter als beim letzten Besuch, was mit neuen ockergelben Stühlen und Bankbezügen zu tun haben könnte. Man fühlt sich jedenfalls schnell wohl, woran auch der freundliche Service seinen Anteil hat, der flugs mit drei Sorten hausgebackenem Brot und wenig später mit zwei sehr ansprechenden Aperitif-Snacks am Tisch war. Der eine davon war ein mit harmonisch säuerlich abgeschmecktem Auberginentatar beladener Cracker aus Wantan-Teig und der andere eine mundgerechte Mini-Quiche mit Edamame.

Einen weiteren kleinen Küchengruß, eine vegetarische, nämlich auf Basis von Cashewkernen zubereitete Foie-Gras-Imitation, die mit Rotweinschalotten und etwas Amarenakirsch-Konfitüre auf einem Briochetaler thronte, kannten wir schon vom letzten Besuch. Und er war auch dieses Mal ausgewogen proportioniert und gut zwischen Süße und Würze ausgemittelt.

Etwas zu sehr auf der süßlich-fruchtigen Seite lag die ansonsten ebenfalls sehr attraktive Vorspeise um ein Thunfischtatar auf einem Spiegel von Kalamansi-Mango-Sud, der mit Schnittlauchöl-Tupfen und Atsinakresse durchaus interessante Akzentuierungen hatte. Die markanteste Pointe kam hier aber von einer schön schneidigen Wasabieis-Nocke auf dem Tatar, die aber ob ihres sehr stimmigen und schmissigen Mitwirkens ruhig noch etwas größer hätte sein dürfen. Mit ein wenig mehr Würze wäre auch der Sud noch balancierter gewesen, aber auch so war das schon eine sehr ansprechende, puristische Sache.

Überhaupt wird hier sehr minimalistisch und pointiert komponiert. So wie auch beim sanft gegarten Skrei, der lediglich mit einer tatsächlich schön deutlich schmeckbar herb mit Pernod aromatisierten Bröselkruste und Mandel-Crumbles getoppt auf einem klaren Safransud schwamm. Dass dieser ebenfalls relativ süßlich und fruchtig war, wirkte ebenso redundant wie die auch hier wieder verwendete Atsinakresse.

Keine aromatischen Wiederholungen gab es beim auch sehr saftig auf den Punkt gebrachten Seeteufel, der mit einer Nocke akkurat kleingewürfeltem Ratatouille und Frisée beladen auf einer feinsäuerlich-fruchtigen (aber nicht zu süßen) Tomatenvinaigrette angerichtet war. Wieder souverän aufs Wesentliche beschränkt, wieder sehr schlank und aromatisch zugespitzt – diesmal gut ausgewogen zwischen Säure, Süße und Umami.

Und auch nicht beim Hauptgang um eine dezent getrüffelte Ballotine vom Perlhuhn, die mit kleinen Kartoffelkugeln, weißem Spargel und Morcheln als süffiges Mischgericht mit zwei Saucen angerichtet war: einer dunklen Jus und einer hellen Velouté, in der die Spargel und Morchelstücke auf den Teller kamen. Der einzige Schwachpunkt war hier, dass diese Velouté durch ihre Basis von einer recht starken, fast deftigen, diffusen Grundwürze dominiert war, in der der feine Geschmack von Spargel und Morchel kaum eine Chance hatte. Da wäre eine rein auf Spargel- oder Morchelaroma abgestellte und weniger auf Würze basierende Velouté die überzeugendere Wahl gewesen.

Viel Licht und nur wenig Schatten auch beim süßen Abschluss, ein wunderbar natürlich aromatisches Erdbeer-Rhabarberdessert mit Sorbet, marinierten Erdbeeren, Rhabarbergel, einer Erdbeer-Rhabarbersauce und Creme Chantilly. Hier war nur der als eine Art Baba au Rhum annoncierte Kuchen kaum merklich getränkt, eigentlich eher seltsam trocken, was zwar teilweise durch die Erdbeersauce behoben werden konnte, aber im Grunde völlig unnötig einen etwas unrunden Eindruck machte.

Wenn an solchen genannten Kleinigkeiten noch gefeilt wird, könnte die Bewertung noch höher ausfallen. Thierry Roussel hat definitiv das Zeug, um auf 6 Pfannen zu kommen und viel hat auch diesmal nicht gefehlt!

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