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Fotos: H'manns

H'manns

Am Goldberg 2
67271 Neuleiningen
06359-5341

aktualisiert: 04 / 2025
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mo u. Fr u. Sa ab 18 Uhr, So ab 16 Uhr, Di-Do Ruhetag
Menüs: 82-140 €

Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Geselligkeit werden in der gesamten Pfalz großgeschrieben, doch nur selten werden diese Tugenden so konsequent und authentisch umgesetzt wie in diesem reizenden Gasthaus im Schatten der Neuleininger Burg. Auf den Tellern bauen die Betreiber gleichermaßen auf frische und qualitativ überdurchschnittliche Produkte, die handwerklich gekonnt und mit viel kulinarischem Gespür von Küchenchefin Chris Brigitte Hegmann zubereitet werden, in den Gläsern auf eine umfangreiche Weinsammlung mit Bouteillen, die ihr Mann Andreas Hegmann nicht nur mit großer Passion und Sachverstand zusammengestellt hat, sondern sie auch kenntnisreich und unterhaltsam dem Gast vermittelt. Da mittlerweile auch die Tochter im elterlichen Betrieb anpackt, kann man mit Fug und Recht von einem Familienbetrieb der Sorte reden, wie sie hierzulande leider immer rarer werden.

Das sehr wohnliche cremefarbene Ambiente erhöht den Wohlfühlfaktor, der dann gleich zum Aperitif in Gestalt eines Mini-Käse-Croissant von gehobener Qualität auch geschmacklich hochgehalten wird. Auf eine Brotauswahl mit Focaccia und Roggenbrot nebst Salzbutter folgte noch ein klassischer Segmentteller, bestückt mit einem aparten Flammkuchen im Miniaturformat, einer exemplarischen Frühlingsrolle auf süß-saurer Sauce und etwas geräucherter Entenbrust auf Currysauce mit Ofenblumenkohl.

Zur Auswahl steht eine bis zu acht Gänge umfassende Menüfolge, die allerdings auf bis zu vier Teller verkürzt und auch in einer vegetarischen Variante bestellt werden kann. Dabei vertraut die Küche durchwegs auf klassische Geschmacksbilder und schafft es, damit auf jedem Teller ein hohes Niveau zu erreichen. Sie gibt sich saisonal, regionalbetont und zugleich sehr weltoffen, verzichtet aber ganz bewusst sowohl auf traditionelle, pfälzisch geprägte Gerichte als auch auf allzu exklusive und entsprechend preistreibende Abenteuer.

Oft findet man dezente asiatische Aromenakzente auf Chris Brigitte Hegmanns Tellern, zum Auftakt gibt es in unserem Fall aber erstmal in Richtung Südamerika, denn die ausgezeichneten gebratenen Wildgarnelen kamen aus Argentinien und waren auf eine Salsa von Avocado und Mango gebettet, die das Gericht fein abgestimmt und in ansprechender Optik zusammen mit einer gefälligen Salatgarnitur begleitete. Eine krosse Parmesanhippe fügte sich organisch ein und rundete das solide Handwerk ansprechend ab.

Frühlingshaft mediterran und ebenfalls sehr ansprechend ging es dann mit dem auf der Haut gebratenen arktischen Saibling weiter. Das saftige Fischlein lag auf einem Kräuterrisotto mit wildem Brokkoli gebettet und der bestens abgeschmeckte Thymianschaum erwies sich dazu als stilechter Begleiter, der das Gespür der Küche für harmonische Kombinationen einmal mehr deutlich erkennen ließ.

Ein beachtliches Maß an Können und Wohlgeschmack erreichte die Küche auch mit dem Rücken von der mecklenburgischen Färse: das schön gleichmäßig medium gebratene Fleisch findet in Rinderjus, gebratenen Shiitake-Pilzen und cremiger Polenta tadellos umgesetzte Begleiter, die in Summe ein der aktuellen Bewertung würdiges Hauptgericht ganz ohne plumpe Schwere erzeugten. Als der Clou auf dem Teller erwies sich jedoch fraglos der wohldosiert eingesetzte Macisschaum, denn die orientalische Note der Muskatblüte verlieh dem Ganzen auch noch einen unerwartet exotischen Akzent mit eindringlicher Wirkung.

Zum Dessert wandelte die Küche zwar wieder auf ganz sicherem und bewährtem Terrain, doch wer eine Mascarpone-Schnitte mit Himbeeren und hocharomatischem Erdbeersorbet derart stilsicher und mit einem glänzenden Gespür für Proportionen auf den Teller zaubern kann, der muss beileibe keine kreativen Verrenkungen unternehmen, um zu überzeugen. Exemplarischer geht es kaum!

Trotz vieler Anleihen aus aller Welt und hohem Eigenanspruch findet man hier eine erfreulich bodenständig gebliebene Küche, die sich Natürlichkeit auf ihre Fahnen geschrieben hat. Alle Kreationen gelangen frisch und proper und ohne jedwede Verfälschung auf den hübsch angerichteten, aber nicht übertrieben elaborierten Tellern, was dem Lokal in den vergangenen Jahren einen großen Kreis an Stammgästen beschert hat. Eine niveauvolle, aber unprätentiöse Kulinarik ohne Allüren!

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