Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Mi-So ab 17 Uhr, Mo u. Di Ruhetag |
Hauptgerichte: 21-34 €, Menüs: 39-45 € |
Hier wiederholen wir uns in der Umschreibung nur allzu gerne, denn das Lokal der Geschwister Christine Buchholz und Jan Philip Stöver im Flair Hotel Zur Eiche in Buchholz in der Nordheide ist tatsächlich so etwas wie ein Paradebeispiel für einen zeitgemäßen Landgasthof. Einen von der Art, wie ihn jeder Feinschmecker gerne in seiner unmittelbaren Umgebung hätte, weil es ein Lokal für jeden Tag ist, in dem man ganz unkompliziert auch mal nur auf ein gutes Wiener Schnitzel oder einen besonderen Burger einkehren kann.
Das mit dem zeitgemäßen Landgasthof beginnt hier beim freundlichen Ambiente (besonders im vorderen Bereich des Lokals) und reicht bis zu den einfallsreichen bodenständigen Gerichten von Küchenchef Jan Philip Stöver, der sich hier nicht in Exklusivität und übertriebener Inszenierung übt, sondern auf die solide und pfiffige Zubereitung guter regionaler Produkte fokussiert. Man bekommt nicht das, was es überall gibt, das Team macht aber auch nur Dinge, die hierher passen.
So zum Beispiel oben genannten Burger, den es hier als recht klassische Variante vom norddeutschen Weiderind gibt, der bei unserem jüngsten Besuch aber auch vom Wild angeboten wurde – was ohnehin eine der Stärken des Hauses ist. Das wunderbar saftige und aromatische Wildhack-Patty klemmte locker zwei Finger dick mit darauf geschmolzenem Camembert, eingelegten Zwiebeln, Karottenkraut, Chutney und Salat zwischen den Hälften eines sehr guten hausgemachten Pattys und wurde von dicken Pommes und Trüffelmayonnaise begleitet – ließ wirklich keine Wünsche offen.
Schon davor machte die Vorspeise mit allerhand Wild-Tapas Eindruck, weil wirklich jede dieser insgesamt fünf Einzelzubereitungen Substanz hatte und richtig guten Geschmack mitbrachte. Angefangen von einer rahmigen und doch sehr produkttypischen Spargelcremesuppe, in der neben Erbsen kleine aromatische Wildklößchen schwammen, über eine knusprige gebackene Wildtasche mit saftigem Innenleben nebst Raucharomen und gepfefferter Erdbeere, ein pikantes Hirschrücken-Tataki mit süßsauer eingelegtem weißem Spargel und Meerrettich, ein kleines zartes Ragout vom Hirsch mit Spargel und Preiselbeeren und als Höhepunkt ein kleiner „Schmortopf“ von der Wildbratwurst mit Schalotten und Heidelbeersenf. Großartig!
Wie gut der Chef und sein Team kochen können belegte aber beim letzten Mal auch die akkurat gefertigte und aromatisch lackierte Roulade vom mit tiefgrüner Kräuterfarce gefüllten Landhuhn nebst jungem Gemüse aus Anbau im direkten Umland wie Radiesche, Rübchen, wilder Brokkoli, Romanesco und attraktiv mit Schale angebräunten Drillingskartoffeln, erfrischend belebt und geschmeidig verpackt zugleich von einer feinsäuerlich-schmelzigen Rhabarberhollandaise.
Wer strategisch günstig bestellt und noch Kapazitäten für ein Dessert hat, wird sicher auch mit Panna cotta, Baiser, Creme und Sorbet von Erdbeere, Holunder und Erdnuss glücklich. Eine kleine Weinauswahl und verschiedene interessante Biere runden das sympathisch preiswerte Angebot im Henrys adäquat ab.
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