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Abends |
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Mi-Sa ab 18 Uhr, So-Di Ruhetag |
Menüs: 115-185 € |
Der historische Kurort Bad Kissingen ist primär für seine sehenswerten Kuranlagen, das breite gesundheitliche und kulturelle Angebot, und auch die reizvolle Natur der Rhön bekannt, bietet darüber hinaus aber auch für Feinschmecker seit vielen Jahren ein überaus lohnendes Ziel: Das Gourmetrestaurant in Laudensacks Parkhotel hat sich einst bereits unter der Leitung von Namensgeber Hermann Laudensack als feste Größe in der Region etabliert und wird nun schon seit über 15 Jahren von Küchenchef Frederik Desch ambitioniert geführt. Und das mit einer klugen Balance zwischen leicht zugänglichen, aber zugleich elegant fokussierten Ideen und raffinierten Details, so dass sowohl eher konservative Gourmets als auch neugierige Genießer angesprochen werden.
Erleben lässt sich die Küche in einem Menü mit vier bis sieben Gängen sowie in einer vegetarischen Variante. Egal für was man sich entscheidet: gegrüßt wird schon gleich bei der Ankunft mit akkurat gearbeiteten Kleinigkeiten wie in unserem Fall einem knuffigen Teigbällchen mit Ponzu, Bonito, einer leichten asiatischen Mayonnaise und Kresse oder einer filigran aus Bete geformten Tasche mit Crème fraîche und Kaviar. Waren diese Miniaturen noch eher zum Wachkitzeln des Gaumens gedacht, zeigte der folgende, sanft gegarte Label Rouge Lachs, der in einem straff-frischen und mit mutiger Schärfespitze ausgestatteten Curryschaum angerichtet war, schon deutlicher die Handschrift und Stärken der Küche – insbesondere beim Umgang mit den Produkten und bei ausdrucksstarken Saucen!
Der eigentliche Start in den Abend gelang mit nur ganz leicht temperiertem Saibling unter dem eigenen Kaviar, zart süß-säuerlich marinierten Rettich-Lamellen, Radieschenscheiben und einem schneidigen Hauch von Meerrettich nicht weniger überzeugend. Angerichtet wurde der ätherisch erfrischte Saibling in einer duftigen Dill-Vinaigrette, in der eine Schmelze aus Pumpernickel punktuell für noch etwas mehr dunkelaromatische Tiefe sorgte.
Genauso fein austariert griffen auch sämtliche Komponenten zum glasig aufblätternden, auf der Oberseite aber kräftig kross angebratenen Kabeljau ineinander. In diesem Fall war das ein Topping aus konzentriertem Bete-Gel, Kapernblatt und Kaviar sowie kleinen Tupfen aus Kartoffelpüree unter einem filigranen Knuspergitter. Und eine kraftvoll dichte Velouté auf Basis einer Spätlese-Reduktion. Einzig die Kartoffelcreme brachte eine hier gar nicht so gut passende Schwere ins Spiel, ansonsten war das aber – auch dank der kompakten Anrichteweise – eine absolut runde Sache.
Was genauso auch für das satt eigenaromatische, perfekt gleichmäßig rosa gebratene Rückenstück von der Färse galt, das im Hauptgang einen betont kraftvollen Auftritt hatte. Nämlich mit einer üppig getrüffelten, elegant-tiefgründigen Jus und frischen Scheiben von Périgord-Trüffel. Die eigentlich ganz klassische Begleitung in Gestalt von Selleriecreme (teils als zart gelierte Sphäre), einem Rösti-Riegel, soft geschmorter Zwiebel und knackigen Brokkoli wirkte dank der exakten Proportionen und Einzelzubereitungen daneben überraschend frisch und zeitgemäß, und war einmal mehr mitverantwortlich für ein überzeugendes Gesamtbild.
Das änderte sich auch nicht beim süßen Abschluss rund um Rhabarber, der eingelegt, als Gelee und Sud, rund um eine zarte Matcha-Frischkäsecreme und ein cremiges Matcha-Milcheis arrangiert wurde – getoppt von filigranem Hippen-Crunch. Der Fokus lag dabei mehr auf den cremigen Komponenten und den grasig-herben Aromen des Grüntees, die vom Rhabarber nur punktuell mit seiner säuerlichen Frische aufgelockert wurden. Und auch das gelang absolut souverän.
Damit bleibt die aktuelle Bewertung ein weiteres Mal schwankungsfrei und wohlverdient stehen, was nicht zuletzt durch das über die Jahre kompetent aufgebaute Weinsortiment, die spannenden Empfehlungen und den neuen Fokus auf hochwertige alkoholfreie Alternativen noch weiter gestützt wird.
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