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Fotos: DoRies Restaurant

DoRies Restaurant

im 2ND HOME HOTEL
Luntenbuck 9
86720 Nördlingen
09081-2729330

aktualisiert: 06 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Sa ab 18 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 19-45 €,
Menüs: 49-99 €

In einem Businesshotel zwischen Altstadt und Industriegebiet erwartet man nicht unbedingt ein ambitioniertes Restaurant. Aber das schnörkellos designte 2ND HOME HOTEL, das neben den modern und stilvoll eingerichteten Zimmer und Suiten, einen Erholungsbereich mit Sauna sowie Tagungs- und Veranstaltungsbereiche zu bieten hat, ist ohnehin ein privat und sehr engagiert geführtes Haus und den Gastgebern Doris Hihn und Florian König liegt eben auch die Kulinarik sehr am Herzen – und ein stilvolles Ambiente, wie das mit Naturholz, Betonoptik, modernen braunen Ledersesseln und zeitgenössischer Kunst an den Wänden gestaltete Lokal zeigt.

Die Küche meistert geschickt den Spagat zwischen Hotelrestaurant-Pflicht und Feinschmeckerlokal-Kür, bietet neben ohnehin ganz traditionellen Dingen, mit denen absolut jeder Gast etwas anfangen kann, wie etwa Zwiebelrostbraten mit hausgemachten Spätzle oder Wiener Schnitzel vom Kalbsrücken, auch anspruchsvollere, aber eben recht unkomplizierte und zugängliche Gerichte. Das kann ein Rindertatar mit fließendem Spiegelei und Trüffelmayonnaise sein, oder eine Tranche vom Kabeljau mit Risotto Romana, Spargelragout und Weißweinschaumsauce.

Aber auch ein Thunfischtatar mit Mango und Gurke, aromatisiert mit einer Teriyaki-Vinaigrette und Wasabimayonnaise, schreckt heutzutage wahrscheinlich die wenigsten Menschen ab – wenngleich wir ein Gericht wie dieses auch in höher bewerteten Restaurants nicht zwangsläufig als erstes Bestellen würden, weil so etwas natürlich mit der Produktqualität und der Natürlichkeit der Aromen steht und fällt und Thuna sehr oft sehr mittelmäßig, Wasabi und Teriyaki nicht selten künstlich und penetrant ist. Deshalb waren wir – wenngleich das Tatar von der Säure schon etwas zu stark denaturiert war, ansonsten aber sehr proper wirkte – angenehm überrascht. Wein die Qualität eben sehr ordentlich, weil aber auch die Teryakisauce nicht plump und plakativ und die Wasabimayo angenehm schneidig, außerdem die Süße der Mango gut eingebunden war.

Dass die Grundzubereitungen hier Substanz haben, konnte man auch sehr schön am natürlichen und kraftvollen Geschmack der drei verschiedenen kleinen in Gläsern als Trilogie servierten Suppen erkennen. Ganz abgesehen davon, dass die Krustentierschaumsuppe grenzwertig salzig, und sowohl die Karotten-Ingwersuppe als auch die Bärlauchsuppe relativ opulent cremig daherkamen. Geschmeckt haben alle drei sehr gut und vor allem schön natürlich.

Und das konnte man uneingeschränkt auch dem Lammrücken nachsagen, der nach alter Schule in einen zartkrossen Tamezzinimantel gehüllt und von reduzierter Jus, Gemüsechips und geschmorten Tomaten sowie auf einem Teller à part von einem mit Perlgraupen gefüllten Artischockenboden, Spargel, breiten grünen Bohnen und Zuckerschoten begleitet wurde. Handwerklich war insbesondere das nahezu ohne Farce in die Weißbrotmatte eingeschlagene und so etwas lose darin verpackte, außerdem bis auf den innersten Kern schon recht durchgegarte Lammfleisch nicht ganz optimal umgesetzt. Auch die Tomaten hätte man enthäuten können. Aber am grundsätzlich soliden Niveau änderte das nichts.

Und das repräsentierten auch die zart und homogen geschmorten sowie appetitlich glasierten Bäckchen vom Bunten Bentheimer Landschwein, die neben der grünen Doppelpower von Erbsenpüree und cremiger Bärlauchpolenta auch recht pfiffig von der Säure und Frische eines Zuckerschoten-Rhabarbersalats aufgelockert wurden. Etwas redundant wirken hingegen die vielen verschiedenen Blüten, Hippen und Chips auf absolut jedem Teller, die man für ein pointierteres und weniger bunt und beliebig wirkendes Gesamtbild überlegter und ausgesuchter verteilen oder auch mal ganz weglassen könnte.

Im Dessertbereich gibt es hauptsächlich Vorbereitetes in Gläsern wie Crème brûlée, Panna cotta oder Schokoladenmousse, aber auch verschiedene Eis- und Sorbetsorten, was dann auch als Flying-Dessert-Buffet oder Dessertvariation zusammengestellt wird. Die Weinkarte listet gute ausgesuchte Tropfen namhafter Erzeuger aus Deutschland und Europa.

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