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Weil die Idee einer großflächigen Fine-Dining-Infrastruktur an Autobahnraststätten bis jetzt noch von niemand Anderem aufgegriffen wurde, freuen wir uns jedes Mal besonders auf einen Besuch bei Dinzlers am Irschenberg – würden aber zweifelsohne ebenfalls gern immer wieder hierherkommen, wenn es keine so direkte Anbindung an die Autobahn gäbe. Denn das clevere gastronomische Ganztagskonzept der Dinzler-Erlebniswelt, das von niveauvollem Frühstück und frischen Backwaren über die Rösterei und die angegliederte Vinothek auch ein von mittags an durchgängig verfügbares Angebot frisch und handwerklich zubereiteter Speisen umfasst, ist ebenso erlebens- wie bewundernswert. Insbesondere angesichts der Tatsache, wie viele Plätze in den weitläufigen Räumlichkeiten und dem Außenbereich mit Bergblick bespielt werden und wie quirlig es hier meist und nicht nur zur Urlaubszeit zugeht.
Zwar wurde im Vergleich zu früheren Jahren der Fokus weniger in Richtung verfeinerter Kochkunst und stärker zu unkompliziert mehrheitsfähigen Gerichten verlegt. Daran, dass die Ergebnisse zuverlässig in erfreulicher Güte auf die Tische kommen, hat sich dadurch aber nichts verändert. Das beginnt bei den ofenfrischen Pizzavarianten, mit deren lockerknusprigem Teig und hochqualitativen Toppings sich ein gewisses Urlaubsfeeling genauso genussvoll einläuten lässt, wie mit den hausgemachten, immer mittwochs aus dem Parmsesanlaib servierten Spaghetti.
Die etwas pfiffigeren Sachen gibt es aber weiterhin, so dass sich das Mahl beispielsweise auch mit einem eher grob gearbeiteten, aber authentisch duftig-frischem Ceviche von der Lachsforelle nebst Avocado, Limette und Koriander starten lässt. Oder mit einer der abwechslungsreich bestückten Bowls, sei es mit einer zuletzt etwas karg wirkenden „Buddha-Bowl“ oder einer kreativen Variante auf Grünkernbasis nebst Babyspinat, Pekannüssen, Pecorino, Süßkartoffel und (glücklicherweise nicht aufdringlich artifiziellem) getrüffeltem Orangendressing.
Zurecht bereits ein Klassiker ist auch der Matjes von der Chiemseerenke mit mild eingelegtem, hervorragend festem Fisch, der beim letzten Besuch von saftigen Apfel-Juliennes, hauchdünnen roten Zwiebelringen sowie Sauerrahm und Dill ebenso klassisch wie passend akzentuiert wurde. Durchaus ebenfalls klassisch, aber dann doch deutlich zu grob waren dabei nur die riesigen Gewürzgurken-Scheiben, die sternförmig am Tellerboden ausgelegt wurden und schon rein mengenmäßig zu dominant wirkten.
Als Hauptgang gibt es neben schlicht-natürlichen Pasta- und Risottovarianten auch souveräne Fisch- und Fleischgerichte, die vom Filet vom Schwäbisch-Hällischen Landschwein im Kräutermantel nebst Butterspätzle und Rahmschwammerl bis zur Maischolle „Finkenwerder Art“ mit Speck, Kartoffeln und Nussbutter insbesondere mit guten Produkten, aber auch mit fundiertem Handwerk, klaren Aromen und stimmigen Proportionen überzeugen – alles ohne den Anspruch auf aufwändige Verfeinerung, aber gerade deshalb überzeugend.
Überzeugend sind am Ende auch die Desserts wie der fluffige hausgemachte Kaiserschmarrn mit Apfelmus und Zwetschgenröster oder auch eine Roulade aus intensivem Pistazieneis in Marzipan und zartbitterer Schokolade nebst Kirschragout, die allerdings regelmäßig ernsthafte Konkurrenz von den täglich frischen Kuchen und Torten aus der hauseigenen Patisserie bekommen. Abgerundet wird das Ganze von einem beeindruckend gut organisierten Service und einer attraktiven und niveauvollen Wein- und Getränkekarte.
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