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Fotos: BjoernsOx

BjoernsOx

in der Rhöner Botschaft
Bahnhofstr. 2
36466 Dermbach
036964-869230

aktualisiert: 05 / 2025
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-Sa ab 18.30 Uhr, So-Di Ruhetag
Menüs: 169 €

Bei einem Besuch der Rhön ist das familiengeführte Hotel „Rhöner Botschaft“ im thüringischen Dermbach aus unterschiedlichen Gründen eine der reizvollsten Anlaufstellen. Im gesamten Haus wird auf beispielhafte Art und Weise eine lange Tradition und starke Heimatverbundenheit anspruchsvoll ins Hier und Heute übertragen. Das gilt für die komfortablen Zimmer, ganz besonders aber auch für das kulinarische Angebot, sei es im behaglichen Wohnzimmer mit „Essen wie bei Oma“, oder im Gourmetrestaurant BjoernsOx. Authentischer und niveauvoller lässt sich die kulinarische DNA der Rhön wohl kaum irgendwo sonst erleben.

Damit füllt Björn Leist zugleich auch mutig eine Marktlücke, denn an verfeinert rustikale Traditionsgerichte trauen sich sonst im Fine-Dining-Kontext nicht besonders viele Köche heran, obwohl gerade das auf spannende Art viel „Herz“ und Wohlfühlcharakter mit anspruchsvollem Genuss verbinden kann. In BjoernsOx jedenfalls gelingt das im Rahmen des einheitlichen achtgängigen Menüs immer wieder aufs Neue auf sehr einnehmende Art und Weise. Auch wenn der eine oder andere sehr an feinsinnige Eleganz gewöhnte Gourmet angesichts der Interpretationen von „Soljanka“, „Hühnerfrikassee“ oder „Kloß mit Soß“ vielleicht im ersten Moment irritiert sein mag – alle, die zupackend charakterstarke Fleischzubereitungen zu schätzen wissen, erwartet hier definitiv eine sehr gute und genussvolle Zeit!

Diese begann zuletzt beispielsweise mit einem Tatar vom Rhöner Weiderind, das mit gebratener Hansegarnele, einem kräuterduftigen leichten Sud und Brotchip einen unkomplizierten Auftakt ergab. Begleitet von knackigem geräuchertem Salat inklusive Rinderschinken und einem krossen gebackenen Garnelenkopf mit Hummer-Aioli zum Dippen. Die bereits erwähnte „Soljanka“ kam dann in leicht modernisierter Ausführung in Form eines klaren Paprika-Gemüsefonds auf den Tisch, der an ein kleines Türmchen aus Schwartenmagen, Gewürzgurke, Paprika und Schmand angegossen wurde und in dieser Form die typischen Aromen des ostdeutschen Suppen-Klassikers präsentierte. Einerseits sehr authentisch und andererseits transparent und freigestellt.

Das gelang genauso gut auch mit Hühnerfrikassee, das zwischen hauchdünnem knusprigem Strudelteig und kühler Erbsencreme, knackigen frischen Erbsen und grünem Spargel sowie einem warmen Saucenduo aus Sauce Hollandaise und einem frischeren Weißweinschaum interpretiert wurde. Und auch beim zarten, verheißungsvoll leicht rosa schimmernden Königsberger Klops auf Bete-Creme, der mit Salzkapern, filigranem Hippengitter und einer klassisch legierten Sauce mit feinem Säurekern stilecht und doch verfeinert präsentiert wurde.

Im Hauptgang wurde diesmal mit der gepökelten und löffelzart geschmorten Schweinebacke ebenfalls ein im Gourmetkontext eher seltenes Produkt ins Zentrum gerückt. Inszeniert mit Kaffeekarotten als zarte Creme in einem etwas festeren teigigen Ring, der wiederum von einer sanften transparenten Vinaigrette mit Schnittlauch abgerundet war. Und das erwies sich in diesem Fall klar als die bessere Variante, anstatt irgendeine kraftvolle Jus, weil so der eher breite und robuste Charakter des Hauptdarstellers sehr gekonnt elegant abgefedert und aufgefrischt wurde. An solchen Details erkennt man gut, dass der Chef ein sehr feines Händchen für die rustikalen Themen hat und sehr genau weiß, was er da macht.

Den einzigen kleinen Ausrutscher während des letzten Menüs erlebten wir beim ersten Dessert in Form einer Cheesecake-Creme mit zartfruchtig frischer Rhabarber-Kaltschale und filigranem Crunch, was leider von deutlich zu hart medizinisch-bitterem Fichtensprossenaroma irritiert wurde. Dafür war dann bei dem neckisch angerichteten weißen Schokoladenei mit Füllung aus zart gestockter weißer Schokoladenmousse und fließend gelbfruchtig-säuerlichem Kern aus Limone, das sich den Teller mit kräuterduftiger gefrorener Frankfurter Grüner Sauce teilte, wieder alles perfekt im Lot.

Zu alldem sorgt Gastgeberin Michelle Leist nicht nur dafür, dass sich alle Gäste rundum wohl fühlen, sondern auch für anspruchsvoll und gut korrespondierend auf die Gerichte abgestimmte Weine glasweise. Sie ist aber auch kompetente Hilfe bei der Auswahl einer individuellen Flasche nach eigenen Vorlieben aus dem reich bestückten Keller.

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