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Fotos: Ambiente Italiano

Ambiente Italiano

In der Alten Oberförsterei
Staufenstr.16
65451 Kelsterbach
06107-9896840

aktualisiert: 01 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mo-Fr von 12-13.30 Uhr u. ab 18 Uhr, Sa ab 18 Uhr, So Ruhetag
Hauptgerichte: 32-44 €,
Menüs: 59-111 €

Seit vielen Jahren auf verlässlichem Niveau und vielleicht noch nie so gut wie heute: das von Gastgeber Riccardo Re bespielte und von seinem Küchenchef Pedro Fernandes federführend bekochte Ristorante in der hübschen historischen Villa, die in Kelsterbach am Ende eines ruhigen Wohngebiets direkt am Hang mit Ausblick auf Maintal und Taunus liegt, hat zuletzt wieder ausnahmslos gezeigt, wie verdient unsere hohe Bewertung ist. Nach zurückliegenden Besuchen in den vergangenen Testsaisons am Abend bei recht vollem Haus mit kleineren, aber nicht entscheidenden Unstimmigkeiten, waren wir zuletzt wieder bei moderater Auslastung mittags zu Gast. Und erlebten eine bis in die Details niveauvolle Küche, die sich voll auf ihre klassischen Stärken fokussierte und nichts Überflüssiges, Unstimmiges oder Misslungenes auf den Tellern zuließ.

Ganz im Sinne der Cucina Casalinga, nämlich kompromisslos puristisch und produktorientiert, ging es bereits bei der Vorspeise „Calamaretti e Polipo“ zu, bei der zart und frisch schmeckender gegrillter Kalmar sowie verschiedene Stücke kleinerer und größerer Tentakel vom Pulpo mit denselben Eigenschaften auf einen kleinen gemischten grünen Salat mit Tomaten-Olivenöl-Vinaigrette drapiert waren – e tutto! Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und als solches wirklich sehr gut.

Mehr handwerkliche Fertigkeiten und ein noch begeisternderes Ergebnis präsentierte der in Portugal geborene und so überzeugend italienisch kochende Küchenchef Pedro Fernandes dann mit den sehr guten hausgemachten Mafaldine, die die Pasta Fresca rund um kleine Fischstückchen, Muscheln und Garnele sein duften, die da zusammen mit ein paar geschmolzenen Tomaten in einem kraftvollen Meeresfrüchtesud angerichtet waren.

Und dass hier die Hauptprodukte nicht nur konsequent in den Mittelpunkt gerückt werden, sondern sich dort auch nicht verstecken müssen, das bewies sodann der garpunktmäßig und würztechnisch bestens auf den Punkt gebrachte und trotz seiner produkttypischen Festfleischigkeit sehr saftig-zarte Seeteufel, der auf einem mutmaßlich mit etwas Olivenöl vermengten Kartoffelpüree platziert und von einem Sud mit Kapern, Oliven, Tomaten und Zitrone umgeben war. Kraftvoll und trotzdem sehr leicht, Säure, Würze und Frucht in schönstem Einklang. Bravissimo!

Auch der Rehrücken begeisterte als tadelloses Produkt: so saftig, aromatisch und unter zarter Spannung, wie man ihn auch in viel renommierteren Restaurants, vor allem in der „Sterne-Systemgastronomie“, nicht selbstverständlich aufgetischt bekommt. Da wird dann auch kein Brimborium drumherum gemacht, sondern die Tranchen des vorbildlichen Wildbrets auf einer Melange aus gebratenen Pertersilienwurzeln, Rosenkohlblättern und Walnuss sowie etwas Wurzelgemüsecreme ausgebreitet – flankiert von einem fluffigen Zylinder Preiselbeer-Polenta und einer formvollendeten reduzierten Rotweinjus. Da bleibt kein Gaumen trocken und das schreit außerdem nach einem kraftvollen eleganten Rotwein, beispielsweise aus dem Piemont, das in Gastgeber Riccardo Res Keller ebenso gut vertreten ist, wie die wichtigsten anderen Anbaugebiete Italiens.

Begeistert hat uns zuletzt aber neben den herzhaften Darbietungen der Küche gleichermaßen auch das Dessert, eine mit Pistaziencreme gefüllte und mit Schokolade und Haselnuss überzogene Parfait-Praline im Stil einer übergroßen „Rocher“-Kugel, aufgelockert kontrastreich begleitet von herbfrischem Blutorangen-Rahmeis, kandierten eingelegten Orangenschalen, minzfrischer Limettensauce und fein geraspelter sizilianischer „Cioccolato di Modica”. Geschmeidige Konsistenzen, gute Proportionen, ausdrucksstarker Geschmack in jeder Komponente – ein rundum gelungener Nachtisch!

Und vor dem Hintergrund betrachtet, dass das Ambiente Italiano in der Alten Försterei kein kleines Fine-Dining-Restaurant mit vier oder fünf Tischen, drei oder vier Servicezeiten und nur einem, für alle Gäste einheitlichen Menü ist, mutet die Küchenleistung noch respektabler an. Weil zudem das Preisniveau moderat ist und man von den Gastgebern aufmerksam und unaufdringlich umsorgt wird, fühlt man sich hier gut aufgehoben.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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