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Fotos: Ursprung

Ursprung

Wartenfels 85
95355 Presseck (Wartenfels)
09223-229

aktualisiert: 06 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi u. Do ab 17 Uhr, Fr-Sa von 11.30-13.30Uhr u. ab 17 Uhr, Mo u. Di Ruhetag
Hauptgerichte: 18-59 €,
Menüs: 39-95 €

Es ist immer wieder eine große Freude, hierher zu kommen und zu sehen, wie gut anspruchsvolle und zeitgenössische Gasthauskultur selbst im entlegensten ländlichen Winkel der Republik funktionieren kann. In Falle des generationsübergreifend von den Schützs familiengeführten Berggasthof Wartenfels ist dies das oberfränkische Hügelland im Dreieck zwischen Hof, Bayreuth und Coburg – eine Region, in der es in den letzten Jahren aus kulinarischer Sicht zunehmend bergauf ging und sich einige interessante Genussadressen etablieren konnten.

Das Restaurant Ursprung, das von Alexander Schütz und seinem Team engagiert bekocht wird, hat sich bewusst etwas unterhalb des Fine-Dining- oder Gourmet-Levels positioniert und spannt gekonnt den Bogen zwischen verfeinerter regionaler Landküche und internationalen Spezereien, spricht damit den bodenständigen Esser ebenso an wie anspruchsvolle Feinschmecker, die auf gute gehobene Küche „für jeden Tag“ aus sind.

Wir starteten unseren diesjährigen Schmaus nicht bloß mit der obligatorischen Mini-Brotzeit in Gestalt der schon legendären Würfel vom saftig-krustigen Holzofenbrot mit Butter, Griebenschmalz, Obazda und Essiggurke, sondern in der Hochzeit der heimischen Pilzsaison auch mit einem wunderbar aromatischen Steinpilz-Cappuccino mit feiner Säurestruktur und elegantem rahmig-seidigem Fluss.

Der große Erfolg bei einer breiten Gästeklientel erklärt sich durch Bodenständigkeit, Qualität und ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Aber auch durch die richtige Auswahl zugänglicher Gerichte. Mit so einem klassischen und nicht zu dominant gewürzten Rindertatar, das mit gut unterstrichenem Fleischgeschmack und einem Topping aus Tupfen von Crème fraîche, eingelegten Senfkörnern und fließendem Wachtel-Spiegelei nebst knusprig ausgebackenem Brot aufgetischt wird, kann bis auf Vegetarier fast jeder etwas anfangen. Letztere werden aber auch nicht im Regen stehen gelassen und können ihr Mahl beispielsweise mit einer Schaumsuppe vom Muskatkürbis mit gerösteten Kürbiskernen und steirischem Kernöl oder Zucchini-Papardelle mit Ziegenfrischkäse und gerösteten Sonnenblumenkernen beginnen.

Allen Zubereitungen gemein sind Frischeanspruch, überdurchschnittlich gute Produkte und sehr sorgfältige fachmännische Zubereitung aus der Hand des Könners. Dass Alexander Schütz allerdings nicht nur das handwerkliche Fach sehr gut beherrscht, sondern auch kompositorisch fit ist, bewies beim letzten Mal insbesondere das asiatisch inspirierte Duett von Garnele und Wassermelone, die mit eingelegten Gurken auf einem leichten, transparenten, aber sehr ausdrucksstarken und pikanten, nämlich mit Zwiebel, Sesam, Koriander und weiteren Aromengebern zubereiteten Sud schwammen. Der Clou war hier die Konsistenz der zu zarter Fleischigkeit dehydrierten Wassermelone, die dem Gericht wohldosierte Frische, Süße und Fruchtigkeit sowie saftigen Biss spendierte.

Noch ein Duett, diesmal von Calamares und Lachs, bescherte uns der nächste Zwischengang, wobei hier der auf der Oberseite schön knusprig colorierte Lachs eine perfekt zarte, noch leicht glasige Konsistenz hatte, die Tintenfischringe teilweise aber etwas zu viel Biss hatten. Was der ansprechenden Komposition mit gebratenem Romanasalat-Herzen, Kartoffelstampf und mit Kapern und Zitrone aufgefrischer Nussbutter aber keinen Abbruch tat.

Mit dem Hauptgang, in dessen Mittelpunkt erfreulich ausdrucksstarker, saftig rosa gebratener Kalbsrücken stand, blieb der Chef weit von typischer traditioneller Sättigungsbeilage entfernt, setzte die beiden Tranchen auf eine saftig angebratene Grießbrotschnitte (Pagnotta) und liierte das Ganze nur mit fruchtig-pikanter Tomatensalsa, die mit knackigen bunten Tomatenstücken und viel Basilikum erfrischend aufgelockert war. So schlicht, so gut!

Und das traf auch auf die Crème brûlée von der Milchschokolade zu, die gemeinsam mit Weinbergpfirsich als Sorbet und marinierte Segmente sowie säurespendenden roten Johannisbeeren einen leichten süßen Abschluss bescherten. Am rundum positiven Gesamtbild haben last but least auch das charmante aufmerksame Serviceteam und eine attraktive Auswahl guter Weine zu fairen Preisen einen wichtigen Anteil.

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