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Fotos: Clostermanns Le Gourmet

Clostermanns Le Gourmet

Hotel Clostermannshof
Heerstraße 2a
53859 Niederkassel (Uckendorf)
02208-9480260

aktualisiert: 06 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-Sa ab 19 Uhr, So-Di Ruhetag
Menüs: 109-169 €

Der Clostermannhof am Rande von Niederkassel ist stattliches und weitläufiges Anwesen, das viele Gäste mit dem angegliederten Golfplatz lockt, daneben aber auch sonst viel Komfort und einen spürbar hohen Anspruch bietet. Dazu kommen ein idyllisch begrünter Innenhof und ein in verschiedenen Bereichen niveauvoll bespieltes kulinarisches Angebot, das im reduziert-eleganten Gourmetrestaurant in einem der Seitenflügel des Hofs gipfelt.

Und was hier auf den elegant gedeckten Tischen landet, kann sich sehen und schmecken lassen – insbesondere angesichts der Tatsache, dass die gleiche Küche parallel auch Currywurst und Wiener Schnitzel in den Biergarten schickt, bieten die ebenso akkuraten wie aromenintensiven Teller ein beachtliches Niveau und werden dem Restaurantnamen „Le Gourmet“ vollkommen gerecht. Einladend ist zudem die flexible Menügestaltung, bei der sich aus jeweils drei kalten, warmen und süßen (bzw. käsigen) Gerichten selbst zwischen fünf und neun Gängen ein Wunschmenü zusammenstellen lässt.

Eröffnet wird dieses aber zunächst mit einem luftig krossen Fladenbrot nebst Kräutersauerrahm, gesalzener Butter und spicy karamellisierten Cashewkernen (mit enormem Suchtfaktor) sowie einem ersten Warmmacher in Form zart gebräunten Fetakäses auf gelber Linsencreme, einem mit Mispel fruchtig verstärkten gelben Tomatenchutney, Borretsch und Olivenöl als aromenstarker, mediterran angehauchter Löffelspaß.

Das eigentliche Potential der Küche wurde dann aber erst beim ersten offiziellen Gang so richtig deutlich: Klararomatische Streifen von der gebeizten Dorade mit festem Fleisch wurden hier in einem hochkonzentrierten und leicht gebundenen Lardosud angerichtet – was zwar den Eigengeschmack der Dorade beinahe in den Hintergrund rückte, gemeinsam mit Rauke als Mayo, Öl und Blattspitzen, dünnen Lardoscheiben, knackigen Gurkenstücken und einem würzigen Kartoffel-Essigchip aber dennoch zu einem spannenden, intensiv verdichteten Eindruck aus Salz, Umami, Kräutrigkeit und einem Hauch von Frische führte.

Tief, rund und hochkonzentriert war auch der Röstzwiebelfond als Basis der folgenden, ebenfalls kompakt angerichteten Kombination aus Röstzwiebel und Sonnenblumenkernen (Knäckebrot, Creme, Kerne…), ergänzt um knackige Möhrenstücke, grünen Spargel und frischgrüne Kräuter, die gegenüber dem erneut wuchtigen Zentrum für einen wichtigen Frischemoment und die nötige Spannung sorgten.

Beim dritten Mal in Folge mit einem hochkonzentrierten Sud im Zentrum stellten sich dann allerdings leichte Ermüdungserscheinungen ein. Auch wenn der Beeftea mit Öl aus Nori Algen im Mittelpunkt eines aus gerösteten Stücken und Creme von Blumenkohl sowie Grapefruit und Passepierre gebastelten Rings, genau wie die vorherigen Essenzen, bestes Handwerk zeigte und auch in diesem Fall eine schlüssige Ergänzung zu den glasig gebratenen Jakobsmuscheln unter Nori-Reiscrunch brachte, wirkte das Muster eines bis zum Anschlag konzentrierten Suds als prägendes Element an dieser Stelle repetitiv.

Das hohe aromatische Powerlevel hielt dann auch die zart gegarte und mit Perlhuhn-Mayo und knusprigen Hühnerhaut-Crumbles bedeckte Perlhuhnbrust, wurde aber mit fermentierter roter Paprika, einer schmorfruchtigen Paprikacreme und einer mit Salzzitrone spannend aufgeladenen Geflügeljus auf pikant feinrustikale Art etwas entzerrter präsentiert. Und insbesondere durch die ätherischen Aromen der Salzzitrone hatte das Ganze auch viel Frische und Finesse.

Diese ließ sich dann auch dem Dessert rund um Rhabarber als dichtcremiges Eis und knackige Stücke mit griechischem Joghurt, Haferparfait mit Rose und diversen duftigen Blüten attestieren, das souverän das insgesamt hohe Niveau und die aktuelle Bewertung bestätigte. Ergänzt von einem angenehm lässigen und dabei hochkompetenten Service sowie einer gut aufgestellten Weinkarte inklusive spannenden glasweisen Empfehlungen ergibt sich daraus ein insgesamt positiv stimmiger Gesamteindruck.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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