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Fotos: Holzfellas

Holzfellas

Industriestr. 8
95676 Wiesau
09636-92094800

aktualisiert: 05 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Sa ab 18 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 17-29 €,
Menüs: 35-62 €

Direkt an einer Bahnlinie gelegen und ansonsten in einem eher etwas trostlosen Umfeld, leuchtet der mit rustikalem Chic modernisierte Bau des Holzfellas schon von weitem als kulinarischer Leuchtturm im wörtlichen und übertragenen Sinn. Denn was das junge Team hier auf die von stylischen Ledersesseln umsäumten Holztische bringt, hat auf ganz unkomplizierte Art nicht nur viel Pfiff und Raffinement, sondern auch ein grundsätzlich erfreulich hohes Niveau. Bereits im letzten Jahr war das charmante Restaurant in Wiesau eine der besonders erfreulichen Überraschungen, nicht nur in der kulinarisch immer attraktiver werdenden Oberpfalz.

Und das bestätigte sich auch heuer, denn schon das saftige Douglasienbrot mit Salzbutter und Linsencreme war alles andere als uninspirierte Durchschnittskost und machte Lust auf mehr. Wie etwa auf den leicht cremig gehaltenen Salat von Bärnauer Garnelen, deren kräftig süßlich-feiner Krustentiergeschmack klar und deutlich herausgestellt und von einem „Päckchen“ aus Rettich mit säuerlichen Juliennes und marinierten Rondellen sowie Sauerrahmcreme mit Dill knackig aufgefrischt wurde.

Auch die samtige Kohlrabisuppe hielt da locker mit. Zum einen, weil sie viel Produktgeschmack mitbrachte, verstärkt vor allem durch ein Kohlrabiblattöl und zarte Kohlrabiwürfelchen. Zum anderen aber auch durch die zwei separat servierten Ergänzungen in Form einer saftigen Wirsingroulade in papierdünnem Knusperteig, die quasi den kohligen Charakter des Kohlrabi stärker betonte, sowie einer Strudel-Tartelette mit Kohlrabicreme und salzig-saftigem Schinken von glücklichen Schweinen.

Akkurat arrangiert und gut durchdacht war auch das rosa gebratene, nur in den Randbereichen leider etwas trockene Hüftsteak vom Fleckvieh, das in einer bei aller Kraft erfreulich transparent und elegant wirkenden Jus präsentiert wurde. Mit der pointierten Ergänzung durch einen im Ganzen röstwürzig gegrillten Blumenkohl mit einem Topping aus Blumenkohlcreme, rohen Blumenkohl-Flocken und Blattpetersilie entstand auch hier ein individueller und sehr spannender Eindruck. Tatsächlich hätte allein die Kohl-Zubereitung mit ihrem verdichtet differenzierten Charakter eine Hauptrolle in einem vegetarischen Gericht verdient. In diesem Fall bekam sie noch Konkurrenz von einer cremig-knusprig frittierten und mit zart pilziger Trüffel bedeckten „Krokette“. Insgesamt entstand so ein harmonisch-wohliger, zugleich aber mit spannenden Details angereicherter Eindruck mit viel Kraft und Tiefe.

Mit derartigen Gerichten kratzt das Team schon sehr nah an der siebten Pfanne und dank einer insgesamt sehr konsistenten Leistung gilt das genauso auch für den süßen Bereich der Karte. Sei es bei einem gut balanciert zwischen milchigem Schmelz und herber Beerenfrucht chanchierenden Dessert rund um lockere Beerenteigwürfel, gelierte Fruchtdrops und Zitronengel rund um ein satt cremiges Eis, oder bei einer ebenso akkurat aufgebauten Interpretation eines Rhabarberkuchens mit buttrigen Crumbles, eingelegtem Rhabarber und Basilikumeis als duftigen Kräuterkontrast.

Der ungezwungen und zugleich stets zuvorkommend aufmerksam agierende Service und eine kleine, aber feine Weinauswahl rundeten den durchweg positiven Gesamteindruck des Holzfellas auch in diesem Jahr wieder sympathisch ab.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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