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Fotos: Zur Malerklause

Zur Malerklause

im Hofecken 2
54413 Bescheid
06509-558

aktualisiert: 06 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Fr u. Sa ab 18 Uhr, So von 12-13.30 Uhr, Mo-Do Ruhetag
Hauptgerichte: 32-46 €,
Menüs: 89-134 €

Was für viele der touristisch beliebten Orte an der Mosel gilt, lässt sich auch von der gar nicht weit entfernt gelegenen Malerklause in Bescheid sagen: Hier gibt es viel Charme, vielleicht ein bisschen altmodisch, aber mit unverwechselbarem Charakter. Und vor allem mit einem besonderen Faible für Genuss. Von letzterem getragen, hat die Gastgeberfamilie Lorscheider sich in ihrem beschaulichen Domizil über viele Jahre hinweg mit substanzstarker klassischer Küche und zuvorkommendem Service einen festen Stand erarbeitet.

Wer hierher nach Bescheid in das mit gemusterter Tapete und verspielter Dekoration wie ein vornehmes nostalgisches Wohnzimmer wirkende Restaurant kommt, weiß in der Regel, dass ihn keine Innovationen und Trends erwarten. Dafür aber all das, womit sich eine von A bis Z frisch, natürlich und aromenstark zubereitete Küche auszeichnet! Was umso beachtlicher ist, angesichts der Tatsache, dass Hans-Georg Lorscheider konsequent allein am Herd steht, während Beate Lorscheider und Sohn Mario im Service immerhin vierhändig unterwegs sind.

Wenn zum Auftakt nach ofenfrischem Gebäck traditionell augenzwinkernde Rustikalitäten wie eine feinsäuerliche Sülze mit Kartoffelsalat und Remoulade in einer Akkuratesse auf den Tisch kommen, von denen man in den meisten Wirtshäusern nicht einmal träumen kann, weiß man genau, woran man ist. Dass sich die Karte über die Jahre hinweg nur in den Details und bei saisonalen Produkten verändert und viele der Gerichte bereits Hausklassiker-Status haben, stört dabei nicht im Geringsten.

Einer dieser auch in unserem Guide in der Vergangenheit schon des Öfteren beschriebenen und gelobten Evergreens sind die Variationen von der Gänsestopfleber, die zuletzt fein gearbeitete Terrinen-Stücke in vier unterschiedlichen Akzentuierungen rund um ein kraftvoll ausdrucksstarkes Grundprodukt boten. Ergänzt unter anderem mit Rhabarber, Süßweingelee, Portwein und Trüffel ergab das klassischen, substanzstarken Genuss auf hohem Niveau, der erfreulicherweise nicht in die desserthaft süße Richtung tendierte.

Ohnehin ganz weit weg von Desserthaftigkeit lag dann von Haus aus der mit viel gerösteter Schalenpower punktende, tiefdunkle Krustentierschaum, der mit jeder Menge Volumen und Kraft eine glasig gebratene Jakobsmuschel samt Rogen und eine knackige Garnele auf etwas Zucchini-Confit umspielte. Und auf seine zupackende Art einen stark verdichteten und dabei sehr harmonischen maritimen Eindruck schaffte.

Dicht und harmonisch wirkte dann auch der aus Wildfang stammende Zander mit krosser Haut und zartblättrigem Fleisch neben seinen Begleitern aus jeweils akkurat und eigenaromatisch gegartem Frühlingsgemüse, allen voran kapitale Stücke weißen Spargels, die von einer stoffig konzentrierten Rieslingsektsauce und kräuterduftigem Pesto eingefasst waren. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass Hans-Georg Lorscheider gern bis zum Anschlag würzt und intensiviert – ohne aber dabei je übers Ziel hinauszuschießen.

Den einzigen handwerklichen Wackler gab es zuletzt bei der Dessertvariation, die neben einem saftigen dunklen Schokoladenkuchen, geschmeidigem Grand-Marnier-Parfait und vollaromatischen Erdbeeren auch eine zwar verführerisch duftende, aber leider nicht wirklich knusprig karamellisierte Crème brûlée aufbot. Letztlich aber wirklich nur eine Kleinigkeit, die auch diesmal rein gar nichts am rundum positiven Gesamteindruck änderte.

Zu diesem gehören dagegen ganz klar der aufmerksame familiäre Service und die von Sohn Mario Lorscheider gepflegte Weinauswahl, die viele bekannte und weniger bekannte Gewächse aus der Region beinhaltet, darunter auch viele gereifte Flaschen und die eine oder andere Rarität zu ausgesprochen einladenden Preisen.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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