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So-Fr von 12-13.30 Uhr u. ab 18 Uhr, Sa Ruhetag |
Hauptgerichte: 21-42 €, Menüs: 52-75 € |
Dass Gastgeberfamilie Radtke in ihrem seit 1726 existierenden Generationsbetrieb sehr vieles sehr richtig macht, kann man schon allein daran erkennen, dass der Goldene Anker an der Ortsdurchfahrtsstraße von Eggenstein-Leipoldshafen mittags und abends auch unter der Woche und ohne irgendwelche Lockangebote immer sehr gut gebucht ist. Die Küche in dem zeitgemäß modernisierten Landgasthaus mit gepflegtem Gastraum und nettem Freisitz hinterm Haus setzt auf Qualität und Substanz, aber nicht auf preistreibende Exklusivität – und spricht damit ein breites Publikum an.
Man bekommt hier populäre bodenständige Sachen wie Kalbsleber „Berliner Art“, gesottenen Tafelspitz, einen klassischen Burger oder ein Cordon Bleu, aber auch Gerichte wie geschmorten Schweinebauch mit Garnelen und Speck auf Mienudeln mit Cashewkernen und Chinakohl in Tom-Kha-Gai oder auf der Haut kross gebratenes Filet vom Red Snapper mit Hummerschaum, mediterraner Salsa und Bulgur, womit experimentierlustigere Gäste abgeholt werden. Und das Schönste: alles auf gleichem hohem Niveau aus überdurchschnittlichen Produkten mit viel Kochexpertise zubereitet.
Da wird dann auch eine im Grunde ganz einfache sommerliche Vorspeise wie die aus bunten Tomaten, Burrata, Gurkensorbet und Brotchips zum Gaumenkitzel, weil nicht nur die Tomaten sehr aromatisch, sondern auch die Burrata, das Olivenöl und der Balsamico von der besseren Sorte sind. Außerdem bringen das unaufdringlich süße, intensiv natürlich nach Gurke schmeckende Sorbet und die herzhaft mediterran aromatisierten hauchdünnen Brotchips weitere Akzente ins Spiel, die sich mit den tollen Produkten ganz unangestrengt zu einem attraktiven Ganzen summieren.
Dass auch die folgende Cremesuppe von Pfifferlingen mit Tomatenconcassee und Spinat-Kräuter-Semmelknödel sommerlich und schlank wirkte, lag nicht bloß an ihren eleganten Dimensionen und Proportionen, sondern insbesondere an gefälliger Säure in der Suppe und an den ebenfalls darin befindlichen eingelegten Pfifferlingen. An solchen Details erkennt man hier sehr deutlich, dass das Team locker auch eine noch höhere Bewertung erreichen könnte, wenn es nur für die Galerie kochen könnte und nicht ökonomisch wirtschaften müsste.
Doch Letzteres ist überhaupt kein Nachteil und macht den Anker im Grunde nur noch attraktiver, weil das Preis-Leistungsverhältnis stimmt und eine sehr gute Küche für jeden Tag geboten wird. Und jeden Tag könnten wir im Grunde auch das Zweierlei vom argentinischen Rind essen, das als zart geschmorte und satt glasierte Shortrib-Tranche und saftig kurzgebratenes Rumpsteak neben jungen bunten Möhren und fluffigen gebackenen Parmesan-Kartoffelkrapfen mit Thymianflavour auf Süßkartoffelcreme aufgeboten wurde. Gute reduzierte Schmorjus inklusive.
Ein gutes Händchen für aparte unkomplizierte Desserts bewies die Küche dann auch noch mit marinierten Sommerbeeren und Joghurteis nebst ungesüßter Schlagsahne. Und fürs Glas gibt’s ansprechende bezahlbare Weine sowie auch einige alkoholfreie Getränke jenseits der üblichen Softdrink-Palette. Den Service erleben wir hier immer äußerst zuvorkommend und freundlich.
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