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Fotos: Zum Goldenen Anker

Zum Goldenen Anker

Landgasthof "Zum Goldenen Anker"
Hauptstr. 16-20
76344 Eggenstein-Leopoldshafen
0721-706029

aktualisiert: 04 / 2022
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
So-Fr von 12-13.30 Uhr u. ab 18 Uhr, Sa Ruhetag
Hauptgerichte: 18-40 €, Menüs: 40-55 €

Wenngleich das mitten im Ortskern der Doppelgemeinde Eggenstein-Leopoldshafen gelegene Haus von Stephanie und Armin Radtke offiziell als „Landgasthof“ firmiert, sind der Chef und sein Team aus kulinarischer Sicht nicht bloß gutbürgerlich unterwegs, sondern bisweilen auch ambitionierter zugange. Der mit großformatigen Schwarz-Weiß-Fotoplakaten, beige-braunen Wänden und Holzmobiliar ansprechend zeitgemäß gestaltete Gastraum ist nicht selten schon zur Mittagszeit gut gefüllt und stellt eine stimmige, unkomplizierte Umgebung für das trotz allem nicht zu sonderlicher Exklusivität neigende Kulinarium dar. Hier wird ein breites Publikum angesprochen. Auf der Karte bietet eine gefällige Mischung aus Traditionsgerichten, verfeinerten Regionalia und authentisch umgesetzten mediterranen oder auch mal asiatisch inspirierten Gängen genügend Auswahl und Abwechslung bei moderater Preisgestaltung.

Weil hier nicht übertrieben gebastelt und kombiniert wird, sondern sich das Küchenteam lieber auf die Frische der Produkte und eine starke klassische Substanz von Saucen und Suppen konzentriert, gelingen Dinge wie die hausgemachte Rinderkraftbrühe mit viel konzentriertem natürlichem Geschmack und einer guten Balance zwischen eigener Süße und Würze überdurchschnittlich gut. Bei so einer Basis spielt es dann auch überhaupt keine Rolle, dass deren Einlage in Gestalt von handwerklich mustergültig fabrizierten kleinen Maultäschle, Brätstrudel und Markklößchen nach unserem Gusto etwas unterwürzt schmeckten.

Mit wieviel gutem Gespür für Aromen und Ideenreichtum das Team hier generell zugange ist, wurde dann beim Duett von Schweinebauch und Garnele deutlich: ersterer als saftig geschmorte und prononciert gewürzte Würfel mit krosser Schwarte und letztere als schön glasig gebratene Stücke, die sich den Teller mit Mie-Nudeln, Chinakohl und Cashewkernen teilten und allesamt in einem mit frischem Koriander und Korianderöl aromatisierten Tom-Kha-Gai-Sud schwammen.

Ein weiteres gefälliges Duett, diesmal allerdings ausschließlich maritimer Natur, brachten sodann Heilbutt und Pulpo aufs Porzellan, die beide sehr ansprechend und sorgfältig zubereitet auf einen mit Kürbis angereicherten Risotto von schwarzem Reis gebettet waren. Ergänzt um gegrillten Kürbis, einige Pistazienkerne und eine milde Kürbiskern-Beurre-Beurre präsentierte sich auch das als handwerklich rundum gelungenes Gericht, dem allenfalls eine etwas ausdrucksstärkere Aromatisierung noch zu mehr Präsenz hätte verhelfen können.

Den deutlich größeren Anteil der Hauptgänge nehmen im Anker allerdings die Fleischgerichte ein, die von ganz traditionellen Sachen wie einem Cordon Bleu mit Bratkartoffeln, Kalbsleber „Berliner Art“ oder einem gesottenen Tafelspitz vom Rind mit Meerrettichsauce, Preiselbeeren und Salzkartoffeln bis hin zu etwas ambitionierteren Zusammenstellungen wie dem Zweierlei vom Rind reichen. Hier kommt dann das rosa gegarte Filet in der Kräuterkruste zusammen mit dem geschmorten und mit Burgundersauce glasierten Bäckchen daher – auch wieder etwas handfester begleitet von Kräuterseitlingen, Wurzelgemüse und Eierspätzle. Alles handwerklich tadellos umgesetzt und mit schön natürlichem, kräftigem Geschmack.

Desserts wie eine cremig gestockte und sauber gebrannte Crème brûlée mit Cassis Sorbet oder ein erfrischendes Limonenparfait mit Mascarponecreme und Apfelkompott gelingen ebenfalls sehr gut und repräsentieren den unaufgeregten Stil der Küche auch am Ende souverän. Den Service erleben wir hier seit Jahren immer aufmerksam und freundlich und das Preis-Leistungsverhältnis ist ohnehin ein äußerst gutes. Weil überdies auch die ausreichend umfangreiche Weinkarte mit gut ausgewählten Gewächsen der umliegenden Anbaugebiete punktet, fühlt man sich hier rundum gut versorgt. 

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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