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Fotos: Zum Dückerstieg

Zum Dückerstieg

Dückerstieg 7
25554 Neuendorf-Sachsenbande
04823-92929

aktualisiert: 06 / 2025
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi u. Do ab 17.30 Uhr, Fr-So von 11.30-13.30 Uhr u. ab 17.30 Uhr, Mo u. Di Ruhetag
Hauptgerichte: 13-43 €,
Menüs: 57-75 €

Im schleswig-holsteinischen Off, zwischen Brunsbüttel, Itzehoe und Heide, genau an dem Ort, wo die am tiefsten gelegene Landstelle Deutschlands ist, findet man einen ganz besonderen Landgasthof, den sich jeder Feinschmecker in seiner unmittelbaren Nachbarschaft wünschen würde. Denn was hier im bodenständigen Umfeld der zwar sehr gepflegten, aber gänzlich unprätentiösen Gasträume zu moderaten Preisen aufgetischt wird, stellt die Darbietungen vieler gehobenerer und deutlich teurerer Lokale locker in den Schatten. Seit Jahren und verlässlich!

Der Koch, der dafür hauptverantwortlich ist, heißt Frank Prüß, hat in seiner Laufbahn unter anderem in ersten Hamburger Häusern wie dem Vier Jahreszeiten oder dem Louis C. Jacob gearbeitet, und ist schon seit über einem Vierteljahrhundert Chef des Zum Dückerstieg. Er macht hier nicht auf exklusives Gourmetrestaurant und bedient mit seinem Repertoire, das von Currywurst mit Pommes, Schnitzel „Wiener Art“ oder der Steakpfanne mit Kräutergemüse und Bratkartoffeln bis zum Rindertatar mit gebackenem Eigelb und Kerbelschaum, oder einem Carpaccio von der Jakobsmuschel mit Spargelsalat und Pesto von Radieschen, Nüssen und Bärlauch reicht, ein sehr breites Publikum. Wer sich die bodenständigen Offerten aussucht, bekommt sie in überdurchschnittlicher Qualität, kann aber vielleicht unsere hohe Bewertung nicht nachvollziehen – wer jedoch die ambitionierten Gerichte wählt, staunt über deren bis in jedes keine Detail feinsinnige Zubereitung.

Und über hohe Produktqualitäten, selbst auch bei den heikleren Viktualien, wie uns zuletzt die sehr klar und rein schmeckenden, roh marinierten Jakobsmuscheln bei bereits erwähntem Carpaccio bewiesen. Dass die ebenfalls dazugehörige gebackene Jakobsmuschel einen Tick zu viel Salz abbekommen hatte und deshalb in diesem sehr feinen, subtilen Arrangement etwas derb gewirkt hat, war die berühmte Ausnahme von der Regel. Denn schon die in schäumender Nussbutter goldbraun colorierten, saftig-glasigen Schollenfilets, die mit kunstfertig drapiertem und mit Nordseekrabben und verschiedenen Sorten an Wildkräutern angereichertem Spargelsalat und einer zart schmelzenden, produktaromatischen Panna Cotta von weißem Spargel zu einer weiteren Vorspeise aufgeboten wurden, waren sehr behutsam gewürzt.

Dass der Chef nicht nur ein gutes Händchen für Arrangements hat, sondern eben auch die Grundzubereitungen wie Saucen und Suppen jede Menge Substanz und Finesse bieten, zeigte zuletzt beispielhaft ein Schaumsüppchen von Mairübchen. Das hatte eine optimale Konsistenz, schmeckte wunderbar klar und tief nach den feinherben Rübchen, und kam mit guter Säurestruktur und balancierter Süße und Würze auch geschmacklich bestens ausgewogen daher. Zusammen mit einer Einlage aus saftigen Tranchen vom Kaninchenrücken auf knackigen Streifen der Mairübchen.

Und man konnte die starke Substanz auch an gleich zwei unterschiedlichen Saucen zum Maibock schmecken, der als klassisch rosa gebratener Rücken mit viel eigenem Saft und zarter Fleischstruktur mit genügend Spannung, sowie in Form von ausgelöstem Schmorfleisch als süffige Füllung einer gebackenen Praline aufgeboten wurde. Das auf knackigen Spitzkohl drapierte und außerdem von Morcheln, verschiedenen Gemüsen und Kartoffel-Birnen-Talern mit Walnusskernen eskortierte Wild war nämlich von einer aufgeschäumten Morchelrahmsauce sowie klassischer reduzierter Wildjus grundiert. Ein tadelloser Hauptgang, bei dem man allenfalls über die sehr kompakte Anrichteweise diskutieren konnte, denn etwas flächiger und entzerrter arrangiert, hätten die einzelnen Komponenten wohl noch besser wirken und für sich stehen können.

Rein gar nichts zu optimieren gab’s unserer Ansicht nach beim Nachtisch, einem Rhabarber-Crumble, bei dem das warme Kompott und die Butterbrösel in ein dünnes, knuspriges Brickteigförmchen gefüllt waren und von Vanillecreme, einer Nocke Rahmeis von Rhabarber und Erdbeere sowie Rhabarbergel und eingelegtem Rhabarber eskortiert wurden. Einen weiteren Kontrast spendende diesem vollmundigen Nachtisch außerdem ein grünfrisches Sauerampfereis.

Hier wird vom hausgebackenen Brot zu Beginn bis hin zum ebenfalls hausgemachten Kaffeegebäck und Pralinen zum Kaffee eine beachtliche Qualität zum kleinen Preis geboten. Und in der Weinkarte findet sich dazu ein kleines, ebenfalls auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis abzielendes Sortiment europäischer Gewächse.

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