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Täglich von 12-13.45 Uhr u. ab 18 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 24-52 €, Menüs: 64-88 € |
Das unlängst mit neuen Stoffen und moderneren Lampen aufgefrischte Restaurant im weitläufigen Gebäudeensemble des Hotel Zeller an der Ortsdurchfahrtsstraße von Kahl am Main ist seit vielen Jahren eine sichere Bank, wenn gute und im besten Sinne alltagstaugliche klassische Küche auf überdurchschnittlichem Niveau gefragt ist. Denn das Team setzt einerseits nicht auf allzu viel preistreibende Exklusivität, ist aber dennoch dahingehend ambitioniert, nicht alltägliche Gerichte mit einem gewissen Pfiff auf die Teller zu bringen. Solche Dinge, mit denen so gut wie jeder Gast etwas anfangen kann, die es aber nicht an jeder Ecke gibt.
Das Wichtigste aber ist, dass hier alles sehr souverän und mit überdurchschnittlicher Sorgfalt aus guten, frischen Produkten zubereitet wird, was auch seit Jahren der ausschlaggebende Punkt für unsere hohe Bewertung ist. Das Repertoire reicht von heimischem (warmem) Ziegenkäse mit Honig und Walnüssen nebst Rote Bete und Feldsalat bis zum weltläufigen geräucherten Thunfisch mit Algensalat und Sesam, eingelegtem Blumenkohl und einer mit der Gewürzmischung Vadouvan aromatisierten Mayonnaise – vom Wiener Schnitzel mit Röstkartoffeln bis zum Duett aus Filet und Backe vom Weiderind mit Karotten, Saubohnen und Selleriepüree.
In jedem Fall werden die jeweiligen Produkte klar und unverstellt in den Mittelpunkt gerückt und alles schmeckt nach dem, was es ist. So auch bei der Vorspeise um Tatar von geräuchertem Lachs, das zusammen mit Wachteleiern und einer Mousse von Frankfurter Grüner Sauce auf einem Carpaccio aus eingelegter und marinierter Gelber Bete angerichtet war. Wenngleich das „Tatar“ in dem Fall eher einer festcremigen Paste glich, was auf den guten Geschmack aber natürlich keinen Einfluss hatte…
Wieviel Substanz die Zeller-Küche hat, das war auch sehr schön an der tiefaromatischen Entenkraftbrühe mit viel klarem Produktgeschmack ganz ohne störende Fremdwürze zu erkennen, in deren Fluten neben akkurat geschnittenen Shiitake-Pilzen auch viele kleine, mit Entenfarce gefüllte und mit Präzision gefertigte Ravioli schwammen. Damit lässt sich zwar kein Kreativitätswettbewerb gewinnen, das wird hier aber auch gar nicht angestrebt und in dieser gediegenen Art kann man solch ein Gericht wirklich kaum besser machen!
Tadellos auf den Punkt gebracht, weil festfleischig aufblätternd und behutsam gewürzt, präsentierte sich zuletzt auch ein Filet vom Winter-Kabeljau, woran der minimale Schönheitsfehler von etwas Eiweißaustritt am Fisch auch nichts änderte. Das Filet thronte auf einem Graupenrisotto, das in angenehmem Mischungsverhältnis mit kleinen Würfelchen Roter Bete vermengt war und es wurde von zart gedünstetem jungem Lauch sowie einer konsistenten schmelzigen Beurre blanc umschmeichelt. An letzterer hätten wir uns ein wenig mehr Säure vorstellen können und auch mit dem Meerrettich hätte das Team nach unserem Gusto ruhig etwas beherzter zur Sache gehen können – doch diese nicht sehr vorlaute, eher harmonisch-weiche Art ist nun mal auch ein Markenzeichen der Küche.
Und ganz in diesem Sinne war auch der saftige Schokoladenbrownie nebst salzigem Karamelleis und sauber filetierten Orangenstücken in geschmeidiger vanilliger Orangensauce ein tadelloser Nachtisch, der viel Freude bereitet. Sauber zubereitete, schnörkellose Drei-Komponenten-Küche eben. Und Freude bereitet hier auch der Blick in die Weinkarte, in der von den Erzeugnissen namhafter fränkischer Winzer bis hin zu internationalen Größen der europäischen Weinwelt ein gut strukturiertes Angebot zu moderaten Preisen offeriert wird.
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