Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
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Abends |
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Di ab 18.30 Uhr, Mi-Fr von 12-13.15 Uhr u. ab 18.30 Uhr, Sa ab 18.30 Uhr, So u. Mo Ruhetag |
Hauptgerichte: 35-40 €, Menüs: 98-118 € |
Das in der Johannisstrasse im Nürnberger Norden von außen sehr unauffällig untergebrachte, drinnen aber umso ansprechendere Wonka ist eine feste Institution unter den mittlerweile nicht wenigen fränkischen Gourmet-Individualisten. Schon als die Anzahl jener Restaurants, die abseits von klassischer Haute Cuisine eine eigene kreative Handschrift pflegen, in und um die Frankenmetropole noch längst nicht so groß war wie heute, hat sich Christian Wonka hier mit einer oft recht puristischen, teils mit asiatischen, teils mit regionalen Inspirationen spielenden Küche wohltuend vom Gourmet-Einerlei abgesetzt.
Einen eigenen Stil hat im Übrigen auch das mit dunklem Rot und Goldstreifen an der Decke gegenüber petrolfarbenen stylisch modernen Sesseln künstlerisch minimalistisch gestaltete Ambiente, das sehr gut zur hier gebotenen Küche passt. Und die lässt sich erfreulicherweise nach wie vor nicht bloß am Abend, sondern auch mittags genießen – zwar mit einem leicht reduzierten Angebot, aber ohne Abstriche beim Stil und beim gebotenen Niveau.
Bestes Beispiel dafür war zuletzt direkt der erste Gang um Entenbrusttranchen mit saftig zartem Fleisch unter knusprig dünn ausgebratener Haut, die gelungen reduziert nur von knackiger, leicht angerösteter Lotuswurzel, herbfruchtiger Pflaume und etwas frischem Blattgrün in dezent salzig-süßer Marinade präsentiert wurde. Das sensible Spiel mit Salz, Umami und Süße fand sich auch in der eleganten Naturjus wieder, die die Ente mit feinen fruchtigen Nuancen (etwa von Pflaumenwein) aromatisch unterstützte, aber nicht übertünchte.
Die gleiche lässige Klarheit prägte auch das folgende sanft kolorierte, innen roh belassene Thunfischfilet, das neben knallgrünen Erbsen, einer zarten Erbsencreme und Erbsensprossen in einem fruchtig frischen Zitronenfond auf den Teller präsentiert wurde und dabei von einem forsch schärfenden Gel spannende Dynamik zugespielt bekam. Derartige Gerichte wirken im ersten Moment oft simpel, bieten aber mit ihren deutlichen und kontraststarken Aromen stets mehr, als es der erste Augenschein vermuten lassen würde.
Das galt dann genauso auch für den überraschend feinfaserigen Hirsch, der sich letztlich nur durch den etwas markanteren Geschmack von einem Reh unterschied und genau dieses kräftige Eigenaroma ganz wunderbar neben röstwürziger Topinambur und einer dunklen Topinamburcreme ausspielen konnte. Den nötigen Kontrast lieferten die auf den ersten Blick etwas profan wirkenden Mandarinenstücke, die aber auf ihre fruchtig kühle Art gemeinsam mit gebratenen Flower Sprouts erneut große Wirkung mit einfachen Mitteln erzielten – unterstützt von einer schwebend transparenten, markant mit Szechuanpfeffer abgeschmeckten Wildjus.
Und auch mit dem süßen Abschluss rund um ein satt cremiges, erfrischend zugespitztes Mangosorbet nebst saftigem schwarzem Reis (als eine aromatischere Milchreis-Variante) und duftig zartem Kokosfond blieb das Team voll auf seiner Linie und konnte das Niveau mit wenigen schlagkräftigen Akzenten spielerisch hochhalten.
Für das attraktive Gesamterlebnis unverzichtbar sind außerdem der charmante Service und die spannend individuellen Weinempfehlungen von Patrice Blanchard, die sich stets weitab vom Mainstream bewegen und zumeist bestens auf die Gerichte sowie auf individuelle Vorlieben abgestimmt werden.
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