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Fotos: Wissegiggl

Wissegiggl

im Carolinger Hüttendorf
Wiesenstr. 3
65606 Villmar-Weyer
06483-8007765

aktualisiert: 07 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-Sa ab 17 Uhr, So ab 11 Uhr durchgehend, Mo u. Di Ruhetag
Hauptgerichte: 15-30 €,
Menüs: 22-40 €

Das unter dem Namen Wissegiggl firmierende Lokal am ruhigen Ortsrand des beschaulichen Weyer bei Villmar im östlichen Hintertaunus, am Südostrand des Limburger Beckens, ist weit mehr als nur Gastronomie. Denn das am idyllisch vorbeiplätschernden Laubusbach gelegene Lokal im Blockhausstil ist Teil eines ganzen Blockhaus-Ensembles, das sich zum sogenannten „Carolinger Hüttendorf“ zusammensetzt – quasi einem kleinen, besonders gut für Familien mit Kindern geeigneten Freizeitgelände mit angrenzenden Gästehäusern zur Übernachtung, das auch jede Menge Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und atmosphärisch ein gewisses Wild-West-Feeling bietet.

Dieses herrscht auch in den gastronomischen Innenbereichen vor, in denen ebenfalls voll auf Naturholz gesetzt wurde, und die zusammen mit dem teils überdachten Freisitz nebst angeschlossenem Spiel- und Sportplatz einen geeigneten Rahmen für die mit maximaler Zugänglichkeit und Bodenständigkeit auf ein breites Publikum ausgelegten Angebote der Küche darstellen.

Mit Bergstraßenspargel, Marienhof’schem Wasserbüffel, Wild aus dem Laubustal und Salaten sowie Gemüsen aus der Gegend steht auch Regionalität und Nachhaltigkeit voll im Fokus – Lachs, argentinisches Rindfleisch, Serranoschinken oder Beyond Meat zeigen, dass da sogar noch mehr Potenzial schlummert. Die Karte baut daraus einen rustikalen, in Teilen saisonalen Mix, der von Brotzeitschmankerln wie „Rheingauer Spundekäs“ oder „Handkäs mit Musik“ über diverse „Wirtshausfladen“ genannte Hefeteiglinge mit Schmand und verschiedenen Toppings oder Burger in klassischer und vegetarischer Form bis zu verschiedenen Steaks mit zünftigen Beilagen reicht.

Eine Spezialität der Küche sind auch die Nudelgerichte aus dem Gusspfännchen und man macht hier sicher keinen Fehler, sich an Schmorgerichte der zupackenden Art zu halten, wie das je nach Tagesangebot aus Hirsch oder Wildschwein gekochte Wildgoulasch mit Preiselbeeren und Apfelrotkohl sowie je nach Gusto Kartoffelklößen oder Spätzle. Weil hier mit guten Grundprodukten handwerklich gearbeitet und Wert auf die Natürlichkeit der Aromen gelegt wird, sind Gerichte wie diese immer eine sichere Bank. Die solide Substanz dieser Küche und ihre besten Eigenschaften werden auch in der Rinderkraftbrühe mit Markklößchen deutlich, die zwar durchaus noch einiges mehr an Ausdruckskraft und Tiefe hätte haben dürfen, die aber durch ihre Natürlichkeit ohne penetrante Fremdwürze dennoch überzeugte.

Und in diesem Sinne war auch der Salat aus weißem und grünem Spargel nebst Bouquet von Rucola und Feldsalat eine solide Sache, wenngleich dieser auch die handwerkliche Einfachheit der Küche und in seiner etwas derben Rohzwiebeligkeit die bisweilen relativ grobe Umsetzung der Gerichte demonstrierte. Dass man keine überdurchschnittlichen Feinheiten erwarten darf, das zeigten auch die deutlich über den optimalen Garzustand hinaus auf dem Grill belassenen zwei Lachstranchen, die mit schön röschen Thymiankartoffeln und halbierter Cocktailtomate auf einer amtlichen Portion von nicht nur für den Fisch recht deftig gewürztem Blattsalat angerichtet waren.

Diese zupackende und rustikale Art der Zubereitung passt dann naturgemäß etwas besser zu einem Rumpsteak, das in unserem Fall mit adäquaten Röstaromen und korrekt medium gebraten auf Naturjus neben einem „Bratkartoffelsalat“ genannten Mix aus Röstkartoffelhälften und grob gewürfelten Gurken, Tomaten und roten Zwiebeln mit Vinaigrette serviert wurde. Und wer nach den durchaus üppigen Portionen der Hauptgerichte – beim Lachs hätte die Hälfte von Allem völlig ausgereicht und niemand hätte sich beschwert – noch die Kapazitäten für einen Nachtisch hat, kann auch bei Limonen-Joghurtmousse mit marinierten Erdbeeren oder mit Minze aufgefrischtem Erdbeersalat nebst Vanilleeis und Sahne die soliden Tugenden der Küche (Frische und natürliche Aromen) schmecken.     

Die Weinkarte setzt schwerpunktmäßig auf Erzeugnisse aus dem am nächsten gelegenen Anbaugebiet, dem Rheingau, aber auch aus alpineren Regionen wie dem Burgenland und Südtirol sind darin preiswerte Tropfen zu finden. Das passt ebenso gut zum Gesamtkonzept wie die völlig unkomplizierte und freundliche Art des flinken Serviceteams, das sich durch nichts so schnell aus der Ruhe bringen lässt und den Überblick behält.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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