Perrier_Superbanner

???

Fotos: Weinstube im Barbarossa

Weinstube im Barbarossa

im Romantik Hotel Barbarossa
Obermarkt 8-12
78462 Konstanz
07531-128990

aktualisiert: 06 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Sa von 12-14 Uhr u. ab 18 Uhr, So u. Mo Ruhetag, (Mai-Sept kein Mittagstisch)
Hauptgerichte: 28-51 €

Das Haus, genauer gesagt die drei Bürgerhäuser, die das heutige Hotel Barbarossa bilden, sind so alt, dass man schon gar nicht mehr genau sagen kann, wie alt. Zur Zeit des Konstanzer Konzils (1414 bis 1418) jedenfalls war das erste Mal von einem „Wirtshaus mit Tanzboden“ die Rede. Die Geschichte der jetzigen Betreiber geht nicht ganz so weit zurück, aber immerhin bis 1874, als der Ur-Ur-Großvater des heutigen Inhabers Florian Miehle das Gebäude kaufte und später zum Hotel umbaute. Es liegt mitten in der Konstanzer Altstadt und lädt auch außen ein mit seiner schönen Terrasse auf dem Obermarkt. Die Weinstube hingegen ist eher als charmanter Rückzugsort zu sehen, zumal sie in der ersten Etage des Hauses liegt. Der Charakter der Räumlichkeiten hat schon etwas Einzigartiges: die dunkle Holzvertäfelung und das Fischgrätparkett, die historischen Sprossenfenster mit christlichen Motiven auf den Buntglasscheiben, die Laternen, die von der weißen Decke hängen, die Lämpchen, die auf den Holztischen mit Läufern stehen – hier kann man fürwahr sehr schön und bequem sitzen.

Die Küche gibt sich modern und konzentriert sich bis auf einige badisch-schwäbische Kleinigkeiten auf mediterrane oder französische Spezialitäten: etwa Wachtel auf rotem Linsensalat als Vorspeise, von der Kaninchenkeule über Lammrücken bis hin zum Châteaubriand für zwei Personen bei den Hauptspeisen. Auch die am Tisch flambierte Crêpe Suzette ist erst ab zwei Personen erhältlich, sodass bei unserem Testbesuch statt Grießflammerie oder Nonnenfürzle eine Panna Cotta mit Rhabarberkompott als Empfehlung des Tages den Abschluss bildete. Die Säure des Rhabarbers war gut gebändigt, aber immer noch so präsent, dass das Dessert einen schönen Frischeeffekt hatte. Die Panna Cotta war nicht zu süß und schwer, allerdings ohne Wackeleffekt, zumal die „gekochte Sahne“ in ein Glas eingezwängt und obendrauf noch mit Schlagsahne versehen war.

Auch zum Auftakt hatten wir eine tagesaktuelle Empfehlung: Pulled Duck im Brioche-Burger, als Vorspeise en miniature, versteht sich. Das geschmorte und gerupfte Entenfleisch war nicht zu trocken und in einer sanft fruchtigen Sauce, die gut zur röschen Brioche passte. Erbsensprossen als Salat gaben herbe Noten, Granatapfelkerne süße Spritzer dazu. Beim Skrei des Hauptgerichts handelte es sich um ein ordentlich hohes, saftiges Filet mit kleinem Sepia-Deko-Gitter on top. Der Bouillabaisse-Sud dazu, in dem unter anderem weiße Bohnen und Frühlingszwiebeln schwammen, war allerdings so sanft, dass man ihn schon als lasch bezeichnen muss. Jedenfalls fehlte es wirklich an typischer Tiefe und Substanz. Aber vielleicht ist diese Ausrichtung als Bouillabaisse für Einsteiger zu verstehen, denn auch die Sauce Rouille zu einem recht knackigen Focaccia-Brötchen war eher zurückhaltend. Von Knoblauch und Schärfe war kaum etwas zu spüren, am deutlichsten noch stach Safran aus der schön orangefarbenen Creme heraus.

Die Hälfte der offenen Weine stammt vom Bodensee. Vielleicht ließe sich die regionale Auswahl noch etwas verbreitern und vertiefen, zumal in einer Weinstube genannten Location. Oder man sucht sich gleich eine gute Flasche von der Karte aus, denn dank des einzigartigen Ambientes und auch aufmerksamen Services verbringt man gerne ein bisschen mehr Zeit im Barbarossa.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



Das GUSTO-Lexikon der Köche

Hier finden Sie einen Großteil der Küchenchefs, deren Restaurants im GUSTO-Führer empfohlen werden. Das Lexikon wird ständig ergänzt.

Das GUSTO-Ranking der besten Restaurants

Hier finden Sie eine tagesaktuelle Übersicht aller im GUSTO-Führer empfohlenen Restaurants - sortiert nach ihrer derzeitigen Bewertung.