Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
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Mi-So ab 18 Uhr, Mo u. Di Ruhetag |
Hauptgerichte: 24-48 €, Menüs: 54-74 € |
Direkt am Marktplatz des hübschen kleinen unterfränkischen Weinortes Eibelstadt findet sich mit dem Boutiquehotel und Restaurant Weinforum Franken ein ebenso geschichtsträchtiger wie einladender Genussort. Das von Carin Valentin und Jochen Würtheim umgebaute und seit dem Jahr 2022 geführte Haus verbindet das historische Fachwerkambiente auf behagliche Art mit modernem Design und Flair, lockt aber vor allem auch mit einem gut bestückten Weinkeller und anspruchsvoller Küche.
Für letztere zeichnet mit Rainer Trautenbach ein ebenso erfahrener wie fähiger Chef verantwortlich, der unter anderem bei Paul Bocuse in Lyon die Eckpfeiler bester französischer Klassik verinnerlicht hat, diese hier in Eibelstadt aber tatsächlich nur als Grundlage verwendet. Das, was auf die Tische im gemütlichen Innenbereich, auf der idyllischen Terrasse oder dem lauschigen Innenhof kommt, wirkt deutlich zeitgemäßer und frischer – auf eine geradlinige Art, die dann aber doch klar Produkt und Handwerk in den Vordergrund stellt. So etwa schon zum Einstieg, bei dem eine Bohnencreme mit fermentiertem Knoblauch und eingelegten Karottenscheiben das ausgezeichnete Brot begleiteten, beides mit feiner Würze und einer gewissen Frische, aber auf eher rustikale Art.
Deutlich aufwändiger gearbeitet wirkte dagegen eine Vorspeise, in deren Zentrum von Hand geschnittenes Rindertatar stand. Begleitet wurde dieses von einem bunten Potpourri aus Stücken verschiedener Melonensorten, knackigem Staudensellerie und dünnen Gurkenstreifen – alles unterfüttert von einer zarten Kräutervinaigrette. Für zusätzliche Kraft sorgte dünner Rinderschinken und für zusätzliche Frische ein Gurkengranité als Topping auf dem Tatar. Letzteres führte allerdings auch dazu, dass das Tatar selbst in dem üppigen Arrangement ein bisschen unterging. Auch wegen der eher grob geschnittenen Gemüse und Melone wirkte das als Ganzes zwar schön frisch und animierend, aber eher auf eine leicht rumpelige als auf elegant ausgefeilte Art und Weise. Da wäre beispielsweise mit einer optimaleren Proportionierung der vorhandenen Komponenten noch mehr möglich gewesen.
Dafür konnte der folgende Pasta-Gang in seiner reduzierten Schlichtheit rundum punkten: in einer tiefen Schale wurden hier zwei hauchzarte Ravioli mit cremig fließender Ricottafülle auf knackig sautierte gelbe und grüne Schnittbohnen gesetzt und mit brauner Butter und einer Art Pesto aus karamellisierten Walnüssen zu einem ebenso herzwärmenden wie feinen Ganzen zusammengefügt. Offenbar liegt dieser Stil dem Team nochmal deutlich mehr als kleinteilige Arrangements.
Auch die Kombination eines knusprig saftig frittierten Röstitalers als Sockel für ein kleines Stück zart gebratenen Seeteufels, umgeben von sautierten Pfifferlingen und einer leichten Parmesansauce ging klar in eine wohlig-würzige Richtung, bekam aber andererseits von knackigem (und etwas salzigem) Pak-Choi die nötige Frische mit. Das ergab ein – genau wie im vorherigen Gang – auf unbekümmerte Art feines Gesamtbild, in dem nur die deutlich zu plakativen Käsechips für leichte Abstriche verantwortlich waren.
Ganz ohne Eintrübung gelang dann der süße Abschluss mit der Verbindung von klarfruchtig pochierter Birne und den ätherischen Zitrusnoten von Limette und Kalamansi als Mousse und Sorbet, gewinnbringend ergänzt von knusprigen Haselnuss-Streuseln und karamellisierten Pecannüssen.
Fazit: Wer in behaglichem Ambiente, unkompliziert-anspruchsvolle Küche zu fairen Preisen sucht, ist hier genau richtig. Und kann außerdem sicher sein, dass die Weinflaschen in den Wandregalen nicht nur zur Dekoration platziert wurden, sondern auch in den Gläsern genauso viel Spaß und Genuss garantiert sind, wie auf den Tellern.
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