Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Täglich ab 12 Uhr durchgehend, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 19-39 €, Menüs: 50-65 € |
Das Weinhaus Uhle mit seinen beiden unterschiedlichen Restaurantkonzepten ist zweifelsohne eine Genussinstitution in Schwerin. Das wird nicht nur im Gourmetrestaurant 1751 deutlich, sondern ganz genauso auch im bodenständigeren Weinbistro George. Jeder, der den heimeligen Weinladen mit den stilvoll in raumhohen Regalen präsentierten Weinflaschen betritt, versteht ganz schnell, warum das so ist. Neben dem Faible für hochwertige Gewächse, darunter auch stets viele von spannenden neuen Talenten, wird hier ebenfalls eine anspruchsvolle Küche gepflegt, die unter der neuen Leitung von Marcel Kube sogar weiter an Niveau zulegen konnte.
Hier gibt es einerseits ein gutes Dutzend ausgewählter „Klassiker“, sprich nur leicht modifizierte Traditionsgerichte, daneben aber auch einfallsreiche neue Gerichte, die je nach Saison variieren. In beiden Fällen garantiert sind eine sorgfältige handwerkliche Zubereitung und überdurchschnittlich gute Produkte, so dass letztlich allein nach den persönlichen Vorlieben oder der Tagesstimmung entschieden werden kann, ob es auf den Tellern eher traditionell oder etwas einfallsreicher und moderner zugehen soll.
Im ersten Fall warten dann beispielsweise „Der Uhlsche Klops“ vom Kalb, als feine Interpretation eines Königsberger Klops zusammen mit gehaltvoller Rieslingssauce, Rote Bete, Apfel und Sellerie oder der von den renommierten Müritzfischern stammende Zander mit fermentiertem Pfeffer, Petersilie, Zwiebel und Kartoffel-Senfpüree. Auf der modernen Seite der Karte gibt es dann auch die Option, sich selbst ein Menü aus drei oder vier Gerichten zusammenzustellen. Und in diesem Fall wurde uns zunächst eine schlichte, aber animierende Einstimmung in Form eines kleinen Salats aus sauber enthäuteten, natürlich intensiven Tomaten in Basilikumcreme neben einem mit Knoblauch getunten Röstbrot geboten, auf dem ein Topping aus Frischkäse und Radieschen für Auflockerung sorgte.
Deutlich elaborierter wurde es dann bei dem mit Apfel und Senfgurke akzentuierten Matjes-Tatar, das – wunderbar aufgeräumt und klar! – als flaches Rondell mit Dillöl, einer knackig-frischen Rettich-„Schnecke“ mit Saiblingskaviar und einem intensiv kräuterduftigen Dillsorbet angerichtet wurde. Da war alles genau an seinem Platz und es schmeckte raffiniert, ohne zu kompliziert zu sein. Genau dieser Stil passt nicht nur perfekt zum Konzept des Weinbistros, sondern führt bei Gerichten wie der präsent in den Mittelpunkt gestellten Bio-Kartoffel aus dem Umland, die in Rahm gemeinsam mit Deichkäse, cremigem Eigelb und Pfifferlingen angerichtet war, auch zu rundum überzeugenden Ergebnissen.
Selbst, wenn mal ein Detail nicht hundertprozentig stimmt, so wie bei der zwar zarten, aber minimal trocken gebratenen Hühnerbrust mit Erbsenstampf und einem auffrischenden Kräuterbouqet mit frisch geriebenem Meerrettich, fällt das nicht allzu sehr ins Gewicht. In diesem Fall hätte der Meerrettich durchaus noch etwas präsenter einschneiden können, aber auch auf die etwas breitere und harmonischere Art war das ebenfalls ein souveräner Hauptgang.
Und weil auch der süße Abschluss mit spätsommerlichen Erdbeeren und intensivem Erdbeersorbet unter groben Stücken knuspriger Meringue mit Zitronenthymian auf seine unkomplizierte Art voll überzeugte, gibt es fünf Pfannen inklusive Bonuspfeil. Und den Hinweis, , dass je nach Auswahl der Gerichte das Niveau mal „nur“ bei soliden fünf, genauso aber locker auch bei sechs Pfannen liegen kann.
Gemeinsam mit den vielen spannenden Weinen, von denen viele auch offen ausgeschenkt werden, ist das Weinhaus Uhle also weiterhin die Genuss-Institution schlechthin in Schwerin und darüber hinaus.
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