Perrier_Superbanner

???

Fotos: Waldgasthof Buchenhain

Waldgasthof Buchenhain

im Hotel Waldgasthof Buchenhain
Am Klettergarten 7
82065 Baierbrunn
089-7448840

aktualisiert: 03 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Do-Di ab 12 Uhr, Mi Ruhetag
Hauptgerichte: 14-30 €,
Menüs: 18-25 €

Der Waldgasthof Buchenhain in der wohlhabenden südlichen Peripherie Münchens, etwa auf halbem Wege zwischen dem Zentrum der Landeshauptstadt und Starnberg gelegen, ist für uns schon so etwas wie der Prototyp eines gepflegten bayrischen Landgasthauses. Im Gasthaus des lauschig am Rande eines kleinen Waldes gelegenen Hotelbetriebs, zu dem im Sommer auch ein herrlicher Biergarten unter hohem, altem Baumbestand gehört, sitzen die Gäste auf drei Ebenen. Wahlweise in Sitznischen unter einer Gewölbedecke, in einem gemütlichen Souterrain oder erhöht und umgeben von holzverkleideten Wänden – alle drei mit einem ebenso authentischen wie unverkitschten gehoben-rustikalen Ambiente.

Doch was wäre all das, wenn die Küche nicht auch etwas Attraktives zu bieten hätte? Und das hat sie, denn was das seit über zehn Jahren von Küchenchef Carsten Wiedecke angeleitete Team auf die Teller bringt, ist grundsolide Heimatküche mit gelegentlichen Blicken über den voralpenländischen Tellerrand hinaus. Oft traditionell, manchmal auch einfallsreich abgewandelt – meistens etwas gröber gefasst und sehr zupackend gewürzt (Salz!), aber auf diese rustikale Art immer sehr ansprechend und bisweilen auch mal in den 5-Pfannen-Bereich tendierend, wenn die Parameter stimmen.

Die nicht zu umfangreiche Karte offeriert Bodenständiges aus der Heimatküche wie eine Festtagssuppe mit Grieß- und Brätnockerl, hausgemachte Kässpätzle im Pfännchen, Zwiebelkuchen, einen zünftigen Schweinebraten mit Kartoffelknödel und speckigem Krautsalat oder eine halbe bayrische Ente aus dem Ofen, die vom Lugeder-Hof stammt. Überhaupt fällt immer wieder auf, dass hier beim Einkauf auf seriöse, namhafte Erzeuger zurückgegriffen wird. Und man schmeckt es auch. Das macht hier oft den Unterschied zu vielen Mitbewerbern aus.

Sehr ansprechend in Qualität und Zubereitung war zuletzt die Vorspeise um Tranchen vom kaltgeräucherten Lachs und fluffige warme Kartoffelwaffeln aus dem Waffeleisen, die sich den Teller mit Schnittlauchschmand und einem gut marinierten und sortierten kleingeschnittenen Salat in Chicorée-Schiffchen teilten. Das ist schlicht und gegenständlich, aber hat Pfiff. Dass man sich hier nicht zwangsläufig an unverfängliche heimische Produkte halten muss, zeigte bei unserem letzten Besuch die Meeresfrüchte-Pasta, in Rahmen derer schön al dente gekochte und mit Tomatenwürfeln, schwarzen Oliven und Kräutern vermengte Spaghetti mit Miesmuscheln, Pulpo, Calamaretti und Garnelen der absolut zufriedenstellenden Art liiert waren. Einziger kleiner Wermutstropfen war der recht ölige Sud, der mit etwas Fond oder Tomatenwasser vermengt und einem Spritzer belebender Säure das Ganze noch attraktiver hätte wirken lassen.

Überhaupt keinen Fehler macht man hier mit einem Wiener Schnitzel, das auch beim jüngsten Besuch wieder mit viel Saft, zartem Biss und klarem Kalbfleischgeschmack unter seiner ebenso locker-welligen wie buttrigen Panierung reizte. Eines für jene Fraktion, die ihr Wiener Schnitzel gerne etwas dicker und saftiger hat und den hauchdünnen Exemplaren unter luftig aufgeblähter Panierung nicht so viel abgewinnen können. Die begleitenden Bratkartoffeln waren diesmal ebenfalls tadellos, schön kross angebräunt, aber nicht zu trocken.

Schmorgerichte wie der Sauerbraten vom Rind mit Spitzkohl und Semmel- und Kartoffelknödel auf einer generösen Menge Rotweinsauce sind im Waldgasthof Buchenhain immer eine sichere Bank. Man bekommt aber auch Kurzgebratenes auf den Punkt serviert. So wie die schön gleichmäßig rosa gegarten, überhaupt nicht mürben und matten, sondern vielmehr saftig-kernigen Medaillons vom Hirschrücken, die auf einer an sich sehr guten, aber grenzwertig salzigen Wildsauce badeten. Das ließ den Hauptgang nach unserem Geschmack etwas zu deftig wirken, zumal der begleitende Rosenkohl mit relativ viel Speck angebraten und deshalb auch nicht gerade elegant zurückhaltend war. In Kombination mit Kartoffel-Birnen-Gratin war’s trotzdem ein ansprechendes und schmackhaftes Gericht.

Und obwohl die Portionen relativ zünftig sind, sollte man nicht auf einen Nachtisch verzichten, denn Dinge wie der hausgemachte Kaiserschmarrn oder lauwarme gefüllte Topfenknödel mit süßen Butterbröseln und Vanilleeis auf Zwetschgenröster (einige der Früchte leider noch nicht so schön durchgezogen wie die anderen…) sind immer eine süße Sünde wert. Zu loben ist auch die Weinkarte, die weit mehr bietet, als man es in einem edel-rustikalen Landgasthaus gemeinhin erwartet: viel Gutes aus ganz Europa und von namhaften Produzenten, sogar nicht wenige attraktive halbe Flaschen!

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



Das GUSTO-Lexikon der Köche

Hier finden Sie einen Großteil der Küchenchefs, deren Restaurants im GUSTO-Führer empfohlen werden. Das Lexikon wird ständig ergänzt.

Das GUSTO-Ranking der besten Restaurants

Hier finden Sie eine tagesaktuelle Übersicht aller im GUSTO-Führer empfohlenen Restaurants - sortiert nach ihrer derzeitigen Bewertung.