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Fotos: Vilotel

Vilotel

Eugen-Bolz-Platz 2
73447 Oberkochen
07364-955540

aktualisiert: 12 / 2022
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mo-Sa ab 17.30 Uhr, So Ruhetag
Hauptgerichte: 20-55 €,
Menüs: 45-90 €

Mit klarer Kante und modernem Chic lässt das Vilotel in Oberkochen als modernes Gebäude zunächst nicht unbedingt die auf der Homepage angekündigte gemütliche Wohnzimmeratmosphäre vermuten. Aber genau die gibt es tatsächlich in dem nahtlos von der Bar mit Hochtischen und chilligen Sitzecken zu schlichten Holztischen mit bequemen Polstersesseln übergehenden Restaurantbereich. Die Atmosphäre ist locker und entspannt, meist eher quirlig, und in jedem Fall auf Anhieb sehr angenehm.

Noch mehr als das Ambiente lockt aber die Tatsache, dass hier neben einer gefälligen Umgebung auch noch einfallsreiche und niveauvolle Küche auf dem Programm steht. Den besten Einblick in das Konzept und Können des Teams bekommt man mit dem maximal fünfgängigen Menü, dessen Gerichte meist kreativer und akkurater ausgearbeitet ausfallen, als viele der ebenfalls lohnenden, aber eben etwas schlichteren Optionen à la carte, bei denen beispielsweise auch kreative Burger oder einfach ein gut gereiftes Steak angeboten werden.

Ein perfektes Beispiel dafür lieferte das Team beim letzten Besuch mit dem sowohl farblich als auch aromatisch knalligen ersten Gang: ein zartes Kalbstatar mit gehobeltem gebeiztem Eigelb stand hier neben hauchdünnen Brotchips, cremiger und säurefrischer Senf-Mayonnaise, einem roten Chutney von Zwiebeln und Senf mit fruchtigem Süße-Säure-Spiel sowie einem erfrischenden Sauerampfereis. Das ergab im Zusammenspiel einen beschwingten und kontrastreichen Auftakt, bei dem sich auch ohne absolute Detailgenauigkeit der Mut zu deutlichen Aromen auszahlte.

Da konnte die folgende Bouillabaisse nicht ganz mithalten. Zwar beeindruckte der klare Fischsud mit enormer Konzentration und Dichte (bei zugleich ziemlich ausgereizter Salzigkeit) und bekam mit gebratenen Tranchen von Zander und Lachs sowie kleinen Garnelen propere Einlagen – insgesamt wirkte das Ganze aber vergleichsweise schlicht und durch den roh gehobelten, partiell strunkigen Fenchel auch gröber als der vorherige Gang.

Ebenfalls eher gröber gehalten, hier aber auf gut proportionierte Art, kombinierte das Team sanft gegarten Saibling mit saftigen Fregola Sarda, die von zart gebratenen Kräuterseitlingen, knackigen Zuckerschoten und eingelegten Zwiebelsegmenten akzentuiert wurden. Prägend für den gesamten Teller war allerdings die konzentrierte Passionsfruchtsauce auf Basis von reduziertem und leicht emulgiertem Saft mit einer dezenten Kräutrigkeit. Tatsächlich wirkte die überbordende exotische Fruchtfülle in dieser Form leider zu dominant und hätte für einen gelungenen Akzent entweder stärker gepuffert oder eben vorsichtiger dosiert werden müssen.

Beim süßen Abschluss rund um dunkelbeerige Holundermousse auf crunchy Kakaoboden, dichtcremigem Vanilleeis (dessen annoncierte Rosmarinnoten nur ganz dezent zu erahnen waren) und kleinen Cheesecake-Cremetupfen dazwischen, passte dagegen alles ganz prima zusammen. Und mit einem zusätzlichen Frischeboost durch eingelegte Sauerkirschen kam der Nachtisch sogar erfreulich dynamisch daher.

Die Damen im Service behalten auch bei vollem Haus und quirligem Treiben souverän den Überblick. Und in der kleinen Weinkarte finden sich viele lohnende Tropfen ausgewählter renommierter Erzeuger, viele davon sogar glasweise.

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