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Fotos: VEN

VEN

Rampische Str. 9
01067 Dresden
0351-795151021

aktualisiert: 01 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Sa ab 18 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 28-35 €,
Menüs: 58-78 €

Mitten in der Dresdner Altstadt, unweit von Frauenkirche, Zwinger und den anderen tollen Sehenswürdigkeiten gelegen, bietet das im stylisch modernen Innside Hotel untergebrachte Restaurant Ven einen lohnenden Anlaufpunkt, wenn in Elbflorenz anspruchsvolle Küche in einer moderneren und unkomplizierten Umgebung gefragt ist. Das in dunklen Farben gestaltete Restaurant neben dem gemütlichen Innenhof, in dem das Team einfachere Snacks und Speisen serviert, wirkt genauso lässig und kosmopolitisch wie das gesamte Haus. Und dazu passt dann auch die im Restaurant selbst exklusivere Spielart der Küche des Teams um den sehr engagiert, aber nicht überambitioniert arbeitenden Küchenchef Marcel Spahn ganz ausgezeichnet.

Denn hier stehen regionale Einflüsse ganz munter und ungezwungen zwischen internationalen Inspirationen, die Gerichte bleiben einerseits für ein breiteres Publikum leicht zugänglich, bieten aber andererseits doch oft einen gewissen originellen Twist und in jedem Fall ein klar überdurchschnittliches Niveau. Das zeigte zuletzt beispielsweise schon eine Ceviche vom Zander, die zwar eher untypisch zurückhaltend nur mit Zitrone, Koriandersalz und Pfeffer mariniert war, dafür aber den wunderbar klaren und frischen Geschmack des Fischs angenehmen nach vorn stellte. Begleitet von süßlichem Minimais und Karotten, salzigen Kaviarkicks und knackigen kleinen Rübenperlen mit einer exotischen Mayonnaise entstand so ein zwar etwas spröder, aber ansonsten lebendig leichter Auftakt rund um ein schmeckbar gutes Hauptprodukt.

Dass das Team am Herd sehr genau weiß, was es da macht, zeigte auch die folgende Crème brûlée von der Roten Bete, bei der die typisch erdigen Rübennoten effektiv mit karamelliger Süße erweitert wurden. Dass die „Kruste“ über der sehr soften Creme beim Servieren absolut nicht mehr knusprig war, ergab zwar einen kleinen Schönheitsfehler, störte am Ende aber überraschend wenig, weil hier gemeinsam mit einem zart süß-säuerlichen Kürbischutney und der würzigen Säure von kleinen Ziegenkäsebällchen als Topping trotzdem ein gut austarierter dynamischer Eindruck entstand.

Mit dem glasig auf der Haut gebratenen Saint-Pierre kam im Hauptgang erfreulicherweise ein aktuell in der Restaurantszene sehr selten gewordener Premiumfisch auf den Teller – und wie schon beim Zander in tadellos frischer Qualität und feinfühliger Zubereitung! Ergänzt wurde der Petersfisch von saftigen Fregola Sarda mit subtiler Parmesanbindung, gebratenem (leider etwas salzigem) Fenchel und angewärmter Pomelo, die zwar die typischen Bitternoten mitbrachte, ansonsten aber ein bisschen trocken und strohig wirkte. Mit kleineren und saftigeren Pomelo-Segmenten und vielleicht auch zusätzlich noch einer leichten Sauce, wäre aus der Idee noch mehr rauszuholen gewesen. Aber auch in dieser Form war das einmal mehr ein harmonischer und durchdachter Teller mit einem sehr guten Hauptdarsteller.

Dass dann auch zum Dessert die Tannen-Panna-Cotta mit subtiler herber Waldwürze bestens mit einem leichten Grapefruitsorbet und dunkler Schokolade als Moussetupfen und Crumble zusammenging, verwunderte entsprechend kaum mehr. Und schaffte einen gelungenen süßen Abschluss, der wie bei allen anderen Kostproben vorab von einer guten Idee und souveränem Handwerk lebte. Wenn das Team an der einen oder anderen Stelle beim Feintuning noch ein wenig nachschärfen würde, wäre hier durchaus auch eine noch höhere Bewertung denkbar.

Der charmante Service, die nicht überbordende, aber attraktiv aus Sachsen und der Welt bestückte Weinkarte, aber auch die beachtliche Auswahl sonstiger Drinks und edler Destillate, würden dem jedenfalls nicht im Weg stehen.

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