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Fotos: Uwe & Uli - Zuhause bei uns

Uwe & Uli - Zuhause bei uns

Marktplatz 21
61250 Usingen
06081-5763760

aktualisiert: 01 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mo-Fr von 12-14.30 Uhr u. ab 18 Uhr, Sa ab 18 Uhr, So Ruhetag
Hauptgerichte: 28-46 €,
Menüs: 99-119 €

Es gibt zahlreiche Fachwerkhäuser in der über 1200 Jahre alten südhessischen „Buchfinkenstadt“ Usingen und in einem der beiden ganz besonders schönen Exemplare rechts und links der Hugenottenkirche am Marktplatz residiert das von Ulrich Spranger und Uwe Weber auf zwei Etagen mit verschiedenen gemütlichen historischen Stuben geführte Restaurant. Man fühlt sich sofort wohl, wird aufmerksam umsorgt und unter der Ägide von Küchenchef Uwe Weber engagiert bekocht. Auf gehobenem Niveau und mit Gourmetanspruch, aber dennoch irgendwie unkompliziert und sehr zugänglich, mal eher bodenständig, mal exklusiv, was die Produkte angeht, so dass sich hier wohl fast jeder Gast gut aufgehoben und abgeholt fühlt.

Wer es eher klassisch und zupackend mag, wählt beispielsweise als Vorspeise Rindertatar mit geröstetem Knoblauch-Baguette und dann eine hausgemachte Kalbsbratwurst mit Handkäs und Kümmel, die mit Sauerkraut, Speckbrot und Grüne-Soße-Senf aufgetischt wird, oder eines der Steak-Cuts edler Rinderrassen wie Canada Heritage oder vom trockengereiften Freesischen Rind, die hier ganz „Steakhouse-Style“ mit traditionellen Beilagen nach Wahl und Sauce Béarnaise oder mit Portwein angesetzter Jus aus Rindermark und Knochen. Da stimmt nicht nur die Qualität der verwendeten Produkte, da ist auch das Handwerk fundiert und es bleiben keine Wünsche an solche Gerichte offen.

Wer es gerne noch etwas feiner und exklusiver hat, könnte erst mal mit einer der verschiedenen Kaviarsorten aus unterschiedlichen Aquakulturen starten, die mit Buchweizen-Blinis, Sauerrahm, Schnittlauch und gehacktem Ei zum Besten gegeben werden. Das volle Können und einen möglichst umfassenden Eindruck bekommt man mit dem „Chefmenü“ aus der Hand von Uwe Weber, aber der Anspruch an Qualität und Handwerk ist in allen Bereichen verlässlich hoch. Sehr schmackhaft ging es zuletzt mit einer kleinen „Brotzeit“ von Breasola, Mailänder Salami und Tête de Moine los und dann mit Rillettes und mild geräucherter Brust von der Gans weiter, die zusammen mit Feld- und Rotkohlsalat sowie erfrischenden Akzenten von Granny-Smith-Apfel und Sanddorncreme eine sehr gute, gekonnt aufgelockerte Vorspeise ergaben.

Mit der folgenden Muskatkürbissuppe wurde das herbstliche Gemüse gleich auf drei Arten dargeboten, nämlich in Gestalt der Suppe selbst, als gebratenes Stück darin, auf dem ein Filet von der geräucherte Forelle sowie eine cremige Räucherforellenmousse über den Fluten thronten, sowie als ein Tatar vom säuerlich eingelegten Kürbis auf der Tellerfahne. So präsentierte sich der Kürbis hier eher von der fruchtigen und dank Kürbiskernen und Kernöl auch nussigen Seite, was sehr gut mit der herzhaft rauchigen Forelle korrespondierte.

Wie sehr hier auf überdurchschnittliche Produktqualität geachtet wird, verdeutlichten insnbesondere das perfekt saftig und zart auf der Haut gebratene Wallerfilet und die beiden begleitenden Jakobsmuscheln, denen das bekannte Thema „Birne-Bohne-Speck“ angedient wurde. Als Potpourri von verschiedenen Bohnenkernen und einer weißen Bohnencreme, im Ganzen gegarte Williamsbirne und krosser Speckchip, schaumig eingefasst von einer dezent mit Safran aromatisierten Weißwein-Fischsauce, die mehr für den süffigen Unterbau des Gerichts verantwortlich war, als selbst einen Akzent zu setzen.

Stark fanden wir auch das Dessert, eine Mürbteigtarte von Maronen auf die in Portwein eingelegte Feigen und ein Feigenpüree drapiert waren, was prima mit dem begleitenden Sauerrahmeis harmonierte, das hier mit seiner laktischen Frische das entscheidende Kontra gab. Man erkennt also auf jedem Teller, dass das Team nicht nur weiß, worauf es ankommt, sondern es auch gut umzusetzen weiß. Ohne preistreibende Verfeinerungsexzesse und mühevolles Ikebana, sondern gegenständlich und leicht nachvollziehbar. Daumen rauf und die Bewertung auch: Bonuspfeil!

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