Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Täglich ab 18 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 24-68 € |
Schon seit Jahrzehnten nahezu unverändert empfängt das Trader Vic’s im Untergeschoss des Bayrischen Hofs die Gäste mit einem einzigartigen Flair, das aus dem geheimnisvoll verwinkelten, etwas düsteren Ambiente des Kellerlokals, der fernöstlichen Exotik des Konzepts und der Noblesse und Großzügigkeit des legendären Grandhotels entsteht. Programmatisch wird hier dezidiert polynesische Küche mit Köstlichkeiten aus dem Buchenholz-Ofen nach Originalrezepturen geboten, tatsächlich ist der Herkunftsradius der Einflüsse aber deutlich weiter gefasst.
Manches geht eher in die thailändische Richtung wie beispielsweise die gegrillten und zuvor in Kokosmilch und Curry marinierten Geflügelspießchen, die mit würziger Erdnusssauce und süßsauren Salatgurken serviert werden. Oder die Tom-Kha-Gai, jener auf Basis von Kokosmilch und Hühnersuppe zubereitete Suppenklassiker, der mit wildem Ingwer und Zitronengras aromatisiert ist. Die Karte gibt verschiedene Curry-Klassiker, etwa mit Lamm, Salzwassergarnelen oder Huhn, indonesisches Curcuma-Chicken aus dem Wok oder knusprige Ente nach Shanghai-Art mit Gemüse und Duftreis.
Manche Dinge sind durchaus originell und haben kreativen Pfiff, so wie unsere Vorspeise um knusprig gebackene Würfel vom Wagyu-Beef, bei denen das besondere stark marmorierte Fleisch trotz der krossen Panierung nichts von seinem Charakter eingebüßt hatte und in Kombination mit fruchtigem Pflaumenschaum und ätherisch scharfem Wasabi-Dip einen spannend dynamischen Auftritt hatte. Sehr fein waren auch die mit einer saftigen und aromatischen Meeresfrüchtefarce gefüllten unterschiedlichen Dim Sum aus dem asiatischen Dampfkörbchen, bei denen auch die dünne, sehr zarte und wachsige Teighülle eigentlich genau so beschaffen war, wie man sie sich im Idealfall wünscht.
Die besondere Spezialität der Küche sind aber in jedem Fall die Gerichte, deren Hauptprodukte im chinesischen Buchenholz-Ofen zubereitet werden. Etwa ein mit Madagaskar-Pfefferbutter gratiniertes Kalbskotelett mit Wokgemüse und gebackenen Süßkartoffelecken oder Iberico Schweinefilet mit Sauce von grünem Pfeffer und einer Melange von Kaiserschoten, Kirschtomaten und Duftreis. Die mit polynesischen Gewürzen aromatisierte Entenbrust, die mit gegrillter Ananas und Mangochutney zum Besten gegeben wurde, schien allerdings leider sehr lange warmgehalten, hatte eine seltsam trockene Struktur und matte Optik. Was an dem hawaiianischen Kartoffelgratin so ausgesprochen hawaiianisch war, konnten wir zwar nicht nachvollziehen – als ganz normales Kartoffelgratin machte es aber durchaus eine gute Figur.
Weil hier generell in Saucen und Cremes die Aromen gut herausgearbeitet werden und somit sehr schön klar erkennbar sind, war auch die Mai-Thai-Crème-Brûlée eine erfreulich ausdrucksstarke Geschichte, die zum Abschluss viel Spaß machte. In Kombination mit einer Nocke Cremeeis von Rumrosinen, die ebenfalls mit viel Geschmack daherkam, ein nicht alltägliches Dessert mit besonderem Twist. Und apropos Mai Thai: klar gibt’s im Trader Vic’s auch Bier und Wein – zu vielen Gerichten passt aber auch ausgesprochen gut ein frisch gemixter exotischer Cocktail, der das Südsee-Feeling im Keller des Bayrischen Hofs komplett macht.
Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.