Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Di ab 17 Uhr, Mi von 12-15 Uhr u. ab 17 Uhr, Do-Sa ab 17 Uhr, So u. Mo Ruhetag |
Hauptgerichte: 24-45 € |
Das stilvoll eingerichtete moderne Bistro mit offener Küche gleich im Eingangsbereich, einer kleinen Bar, einigen Hochtischen und normalen Sitzplätzen im lichten Wintergarten-Anbau, liegt unscheinbar im Eckhaus eines Wohnviertels in der Östlichen Vorstadt. Ein anspruchsvolles Nachbarschaftslokal, wenn man so will. Eines mit sehr guter Küche! Was hier auf den Tisch kommt, passt perfekt zum Konzept, ist unkompliziert und zugänglich, dabei aber nicht selten auch pfiffig und originell.
Das hauseigene Motto lautet „Eine kulinarische Reise durch Lieblingsgerichte aus aller Welt“. Es gibt je nach Tagesangebot frische Austern mit Chesterbrot, die mit Limette, Gurke, Apfel, Gin und Schnittlauch einen freshen Anstrich bekommen, Vorspeisen wie mit Cassis gebeizte Fjordforelle nebst Essiggel, Dill und Fenchel oder Stockfisch auf Kartoffelpuffer mit Apfel und Sauerampfer-Beurre-Blanc. Aber auch Sushi- und Sashimi-Variationen oder ein gepflegtes Wiener Schnitzel, das wahlweise mit Kartoffel-Gurkensalat, Röstkartoffeln oder Pommes aufgetischt wird.
Die klassischen Zubereitungen haben Substanz und die kreativen Ideen haben Schmiss, da wird auf den Tellern mit eigentlich sehr einfachen Mitteln effektiv für Raffinesse gesorgt. So wie beispielsweise beim „Chicken auf Brioche“, im Grunde tatsächlich nur eine Art cremig angemachter Hühnersalat aus gezupfter confierter Maispoulardenkeule, der mit etwas Senfkörnermayonnaise auf einer dünnen Scheibe geröstete Brioche angehäuft war. Doch da waren auch noch kleine Würfel marinierter Staudensellerie, Blutorangenscheiben und frittierte Sellerieblätter für das gewisse Etwas und Auflockerung verantwortlich.
Die „Hummercremesuppe à la Topaz“ gefiel uns gerade deshalb, weil sie kein opulentes, cremig-sahniges Krustentiersüppchen war, sondern vielmehr kaum gebunden, sehr natürlich und verbindlich im Geschmack, trotzdem aber schön schmelzig und voll. Deren Einlage reichte von Flusskrebsen bis zu kleinen Fischstückchen und allesamt waren sie sehr proper: solide Qualität, nur sehr kurz gegart und zurückhaltend gewürzt. So macht das Spaß!
Optisch ansprechend, handwerklich allerdings etwas rumpeliger, kam im Hauptgang das am Knochen gebratene Seeteufelkotelett mit Essiglinsen, Fenchel, Lauch und Beurre blanc angeschwommen, was allerdings nicht am Fisch selbst lag, sondern mehr am zwar beherzt angegrillten, aber noch relativ harten Fenchel und dem nicht minder störrischen Lauch, der kaum zu schneiden war. Vermutlich diese beiden Gemüse zusammen kamen auch zu einem dafür umso geschmeidigeren Püree zusammen, das den Seeteufel zusammen mit den Balsamicolinsen und einer schön stoffigen Beurre blanc eskortierte. Da wäre nur etwas mehr Essigsäure bei den Linsen respektive Weißweinsäure an der Buttersauce wünschenswert gewesen.
Kaum Wünsche offen blieben beim Dessert „Tutti frutti“, das sich in seiner einfallsreichen Art, dem überdurchschnittlichen Handwerk, den klar herausgearbeiteten Aromen und einem harmonisch zusammenspielenden Geschmacksbild sogar auf 6-Pfannen-Niveau präsentierte: eine aus Bananenparfait imitierte Mini-Banane, Rahmeis von Koriandergrün, Kokossauce, marinierte Papaya als ausgestochene Kugeln, eine Parfaitpraline mit dunklem Schokoladenüberzug und knuspriger Reis spielten hier als bunte, aber dennoch klar strukturierte und vor allem sehr reizvoll interagierende Melange zusammen.
Die kleine, aber gut ausgewählte und qualitativ anspruchsvolle internationale Weinauswahl mit typischen Vertretern ihres Landes, der Region oder jeweiligen Rebsorte sowie ein sympathischer und zuvorkommender Service runden das stimmige Gesamtpaket des Topaz ab.
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