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Täglich ab 12 Uhr durchgehend, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 21-33 €, Menüs: 45-69 € |
Passender könnte der Name des Restaurants im Wellnesshotel Bornmühle kaum sein, denn insbesondere draußen, auf der umlaufenden Terrasse, bieten die Plätze einen höchst idyllischen Blick auf Wald, Wiesen und den nahegelegenen Tollensesee. Aber auch drinnen, im modern-elegant und zugleich behaglich gestalteten Restaurant, gibt es dank der hohen Fensterfront beinahe den gleichen schönen Ausblick. In jedem Fall wurde hier ein Ort geschaffen, an dem es sich stilvoll und entspannt genießen lässt.
Einen schlichten, aber auf diese Art sehr passenden und fein ausgeführten Einstieg dafür schaffte zuletzt ein kleines Stück saftiger Zwiebel-Lauchquiche mit dünnem knusprigem Boden als willkommener Begleiter zum Aperitif. Danach steht die Wahl zwischen bodenständigeren Dingen wie den „Bornmühle Antipasti“ aus Grillgemüse, Halloumi, Oliven und Pesto oder einem herb-frischen Wildkräutersalat mit Brombeerdressing, Belugalinsen und Granatapfel – oder aber etwas ambitionierteren Ideen aus der Küche von Torsten Räth. Zu denen würden wir Beispeisweise das „Vitello Forelle“ zählen, bei dem zartrosa Kalbsrücken mit einer Creme von der Räucherforelle einen regionalen Touch mitbekam, ansonsten aber durch Kapern, Rucola und Parmesan ganz klassische Akzente…
Zu den etwas ambitionierteren Optionen zählte zuletzt auch das pfeffrig gewürzte Beeftatar unter einem Topping aus milder Avocadocreme und geraspeltem Parmesan. Auf der einen Seite wurde hier durchaus ein hoher Produktanspruch mit gut gereiftem, zartem und per Hand geschnittenem Fleisch sichtbar. Auf der anderen Seite zeigten sich aber auch gewisse Unstimmigkeiten, die selbst auf der bodenständigeren Linie vermeidbar wären: vor allem die umgebenden Komponenten aus Granatapfelkernen, getrockneten Tomaten, Basilikum, fächerartig aufgeschnittenen Gewürzgurken, Wachteleiern und einer süßlichen Balsamico-Reduktion wirkten etwas beliebig und sperrig. Da wäre nach unserem Gusto mehr Würze und Punch im Tatar selbst, dafür eine aufgeräumtere Umgebung mit klarer aromatischer Linie ansprechender gewesen.
Das gelang beim mit Mandelkruste gratinierten Saibling deutlich besser, der mit sautiertem grünem Spargel, einer duftigen Limonensauce und in Panko gewälzten „Bröselkartoffeln“ angenehm geradlinig und fokussiert angerichtet war. Kleine Schönheitsfehler wie etwas zu viel grobes Salz auf der ansonsten mit frischem Limettenschalenabrieb angenehm ätherisch wirkenden Kruste, oder der nicht ganz optimale Garpunkt des (etwas zu lang gratinierten) Saiblings waren dabei gar nicht spielentscheidend – insgesamt war das ein souveräner Gang, der auf unkomplizierte, und dennoch pfiffige Art viel Freude bereitete.
Das schaffte dann auch der süße Abschluss aus einer zarten, eher flach gestockten Crème brûlée mit üppigem Tonkabohnenduft neben natürlich-intensiven fruchtigen, mit Vanille marinierten Erdbeeren und einem cremigen Pistazieneis. Zwar hätte das eher auf der rahmig-milden Seite angesiedelte Eis mit ausgeprägterer Nussigkeit noch stärker gewirkt, machte aber auch so – ganz harmoniebetont – eine gute Figur.
Kurzum: das The View steht für eine handwerkliche frische Küche in angenehmer Umgebung, manchmal etwas holprig und leicht unterhalb der aktuellen Bewertung angesiedelt, manchmal aber auch leicht darüber. Und immer mit einem insgesamt stimmigen Konzept, zu dem auch ein gut eingespieltes Serviceteam und eine ansprechende Auswahl trinkanimierender Weine gehören.
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