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Fotos: The View

The View

im Hotel Bornmühle
Bornmühle 35
17094 Groß Nemerow
039605-600

aktualisiert: 10 / 2022
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Täglich ab 12 Uhr durchgehend, kein Ruhetag
Hauptgerichte: 18-30 €,
Menüs: 41-69 €

Nachdem das Experiment mit einem separaten Gourmetrestaurant im schicken Hotel Bornmühle am beschaulichen Tollensesee bei Neubrandenburg aus kulinarischer Sicht zwar sehr erfolgreich verlief, aber offenbar nicht genug Anklang fand, konzentriert sich das Team um Küchenchef Torsten Räth seit vergangenem Jahr wieder auf das niedrigschwelliger angesiedelte Hauptrestaurant. Das bekam im Zuge des Neubaus ebenfalls ein neues Zuhause und heißt jetzt „The View“, benannt nach der Aussicht auf den See vor der Haustür.

Ähnlich wie einst im Restaurant Lisette wird hier ein breites Publikum angesprochen und mit einem Repertoire, das von der klassischen Antipasti-Variation über Waldpilzravioli bis zur originellen „Steak-Stulle“ oder zum Lammbraten mit Ratatouille und Rucola-Kartoffelpüree reicht, auch adäquat verköstigt. Und weil das alles von überdurchschnittlicher Qualität und souveräner Machart ist, findet es auch wieder seinen verdienten Platz in unserem Guide.

Dass man hier Unkompliziertes und Bodenständiges mit Fingerspitzengefühl und Expertise zubereitet bekommt, verdeutlichte bei unserem letzten Besuch schon eine Kleinigkeit als Küchengruß, nämlich Hummus mit Lauchzwiebelöl und Dörrtomaten, was ebenso gegenständlich wie schmackhaft war. Auch das Carpaccio vom schön dunkelfleischigen und satt marmorierten Uckermärker Rind, das mit Parmesan und Rucola zwar relativ klassisch, zudem mit Oliventapenade und Cashewnüssen aber auch nicht wirklich ganz konventionell begleitet wurde, entpuppte sich auf dem Teller als eine ansprechende Sache.

Noch mehr kochtechnisches Know-How und Feingespür offenbarte dann die mit einer gleichmäßig dünn aufgestrichenen, mit Meerrettich und Limettenschale aromatisierten Masse gratinierte Kabeljau-Schnitte. Die lag saftig, zart und festfleischig auf einem Bett aus zart knackigem Spitzkohl, wurde von wie aus dem Ei gepellten, ganz mild geräucherten Drillingskartoffeln begleitet und von einer fein ausbalancierten Senfsauce untermalt, die dem Gericht ebenso druckvoll wie elegant ihren Stempel aufdrückte, ohne sich in den Vordergrund zu spielen.

Dass Räth & Co. ein gutes Händchen für Saucen jedweder Art haben, verdeutlichte auch die maßgenau reduzierte Madeirajus, die intensiv, aber nicht zu konzentriert ein Zweierlei vom Duroc-Schwein in Gestalt von grobnussig gratinierten Filetmedaillons und satt glasierten, zart geschmorten Bäckchen eskortierte. Auch die in Butter geschwenkten Wachsbohnen passten hier gut ins Bild, während das zwar aromatisch mit grünem Pesto getoppte, an sich aber erstaunlich ausdruckslose Oliven-Kartoffelpüree nur brave Sättigungsbeilage blieb.

Und weil auch ein warmes, fluffiges Stück Schokoladenkuchen mit eingelegten Amaretto-Kirschen und einem glattcremigen Kirscheis auf Joghurtbasis einen untadeligen Nachtisch abgab, sind die 5 Pfannen hier wohlverdient. Dazu gibt es eine kleine, dem Konzept gemäß aber völlig ausreichende Weinauswahl mit einer Handvoll sehr ordentlicher Schoppen und einer Flaschenweinauswahl, die vom gereifteren Dreißigacker-Weißburgunder oder Spätburgunder von Martin Wassmer bis zu Global-Playern wie Louis Jadot oder Antinori reicht.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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