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Fotos: Strönholt

Strönholt

Fernsicht 1
25997 Sylt (Hörnum)
04651-46070

aktualisiert: 07 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-So ab 12 Uhr durchgehend, Mo u. Di Ruhetag
Hauptgerichte: 24-38 €,
Menüs: 58 €

Es liegt mitten in der Dünenlandschaft oberhalb des Budersand-Hotels und ist über einen kurzen Fußweg durch das parkähnliche Areal erreichbar: das legere Strönholt mit herrlichem Ausblick über den südlichen Teil der Insel. Als mittags und abends geöffnetes Zweitrestaurant des luxuriösen Golf-&-Spa-Hotels ist es quasi die Alternative zu dessen Gourmetrestaurant Kai3. Und mit seiner zwar auch gehobenen, aber vergleichsweise bodenständigeren Küche das Lokal für jeden Tag.

Bei schönem Wetter auf der Terrasse, ansonsten in dem länglichen Gastraum mit Panorama-Fensterfront, bekommt man es hier vorwiegend mit heimischen Viktualien zu tun, speziell mit solchen von Erzeugern aus Norddeutschland. Mittags eher traditioneller, in Form gängiger, aber wegen des höheren Anspruchs an die Produkte und an das Handwerk durchaus reizvolle Dinge wie Currywurst vom friesischen Landschwein mit hausgemachter Currysauce und Pommes, einem Fischburger aus knusprig gebackenem Lachs mit Sauce Tatar und eingelegten Gurken, oder ein originales kälbernes Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Gurkensalat. Abends dann etwas origineller und exklusiver, aber auch mit Bodenhaftung.

Das kann beispielsweise eine Matjes-Stulle sein, die tatsächlich auch nur eine Matjes-Stulle ist, sich aber durch ihr lockerflockiges Arrangement und eben überdurchschnittliche Produkte von dröger Hausmannskost abhebt. Die angeröstete Pumpernickel-Schnitte mit knusprigen Körnern, das angenehm milde Matjestatar, die ausgewogene Süße und Säure spendenden Zwiebel-Varietäten, die Frucht von dünnen Apfelscheiben – all das spielt hier sehr schmackhaft und nicht ohne Finesse zusammen. Eine weitere Vorspeise, die offenbar gar nicht mehr aus dem Programm wegzudenken ist: knusprig angebratener Pulpo mit mediterranem Brotsalat, der hier allerdings aus Paprika, Gurke, Zwiebel und Orange besteht und mit Pesto aromatisiert ist.

Die starke Substanz der Küche kann man natürlich besonders gut an sämtlichen Suppen feststellen, etwa einer kräftigen Wachtelessenz mit Markklößchen und Grießnockerln. Oder einer schön natürlich schmeckenden Krustentiersuppe mit viel ausgewogener Power und Röstwürze, in der neben Tomatenconcassé mit Basilikum auch ein etwas dickteigiger, dünn mit Hummerfarce gefüllter Raviolo schwamm und die von einem Röstbrotchip mit Krabben eskortiert wird.

Wer zu ersten Mal hier ist, könnte sich im Hauptgang dem Signature-Dish „Strönholts Fischernetz“ zuwenden und sich über allerlei Frischfang aus der Nordsee in auch kompositorisch norddeutscher Fassung mit Schmorgurken, Bratkartoffeln und mit Meerrettich angespitzter Senfsauce freuen. Oder gleich Klassiker wie Kutterscholle entweder nach Finkenwerder oder Büsumer Art anpeilen – jeweils ganz bodenständig mit Petersilienkartoffeln und Gurken-Dill-Salat arrangiert.

Die unmittelbare Nähe zum Meer konnten die maritimen Ingredienzen der hauseigenen Interpretation der amerikanischen Clam Chowder leider nicht ganz adäquat abbilden, denn sowohl die gebackene Jakobsmuschel als auch die Miesmuscheln waren arg übergart, was in dem einen Fall zu gummihaft zäher Konsistenz führte, im anderen zu geronnen-krümeligem Biss und in beiden zu relativer Trockenheit. Viel besser waren die neben den mit Käse überbackenen Fregola Sarda, Maiscreme und einer hellen, rahmigen Fischsauce auf dem Teller ebenfalls anwesenden Garnelen, die korrekt glasig gegart und auch sonst recht proper waren.

Wer es im Strönholt gerne herzhaft ausklingen lässt, hat mit Küstenkäse von der Hofkäserei Backensholz (mit Fruchtchutney und Koggensenf serviert) seine Freude. Als süße Desserts stehen zum Beispiel eine mit Zitronentymian aromatisierte Crème brûlée mit Traubenragout und Zitronensorbet oder der Hausklassiker „Strönholts Käpt’n Blaubeer“ mit verschiedenen eigelegten Früchten nebst hausgemachtem Vanilleeis und Heidelbeerlikör zur Wahl. Und sonst: zuvorkommender Service auch bei Hochbetrieb am Abend in zwei Seatings, solide Weinauswahl, gehobenes Preisniveau.

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