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Das dem Budersand-Hotel angeschlossene Restaurant Strönholt liegt nur einen kurzen Fußweg durch die parkähnliche Dünenlandschaft oberhalb des Hotelgebäudes. Von hier aus hat meinen herrlichen Ausblick über den südlichen Teil der Insel und kann diesen bei schönem Wetter auf der Terrasse auch voll auskosten. Wenn die Witterung nicht mitspielt, findet sich auch in dem länglichen Gastraum mit Fensterfront ein schönes Plätzchen mit Panorama. Die Küche hat sich auf die Fahnen geschrieben, vorwiegend mit heimischen Viktualien, speziell von Erzeugern aus Norddeutschland zu arbeiten. „Mit hochwertigen Produkten und Liebe zum Detail erweitert unser Küchen-Team die Speisekarte hier und da um ausgefallene Kreationen“ heißt es in der Karte – ein Versprechen, das durchaus eingelöst wird.
Wobei es mittags mit den ausgefalleneren Kreationen eher mau aussieht, da gibt es eher traditionelle Bistroklassiker wie marinierten Schafskäse mit mediterraner Kräuter-/Honig-Vinaigrette, Rucola, Oliven und Pinienkernen, einen Caesar’s Salad, hausgemachte Pasta mit Pesto und Garnelen, Burger und Wiener Schnitzel – wenngleich durchaus mit Anspruch aus frischen Produkten gekocht. Die Abendkarte indes offeriert interessantere Dinge, so kann man sein Mahl etwa mit einem Krustentiersüppchen mit Hummerravioli, Tomate, Basilikum und Röstbrot beginnen, oder mit Tatar vom Glückstädter Matjes nebst Meerrettich-Schmand, Pumpernickel und Apfel. Auch ganz klassische und leicht zugängliche Dinge, aber in der hier gebotenen Form eben nichts, was es überall gibt.
Das galt in unserem Fall genauso auch für den geschmorten und gerösteten Pulpo, dessen zarte, rösch angekrosste Tentakel sich den tiefen Teller mit einer Panzanella-Interpretation teilte, wobei der italienische Brotsalat hier eher unauthentisch aus Rucola und jungem Spinat, Cherrytomaten, Gurke und Orangenfilets bestand und eben um ein paar Brotchips angereichert war. Das war schlicht und schmackhaft, aber ohne weiterführende Raffinesse zubereitet. Sehr fein fanden wir schon ob des hervorragenden Hauptprodukts die erfreulich defensiv gewürzte und eigenaromatische „Premium-Bratwurst“ von Tieren aus Freilandhaltung (vom Ravenshof in Lexgaard), die mit Rahmwirsing, Kartoffelstampf, Röstzwiebeln und angenehm natürlicher, unaufdringlicher Trüffeljus ebenfalls als Hausmannskost für Feinschmecker serviert wurde.
Überhaupt wird hier ganz gegenständlich und schnörkellos gekocht, was dann auch Dingen wie dem Duett von gebratenem Wolfsbarschfilet und Riesengarnele auf einem mit Chorizowürfeln schön herzhaft und pikant gestalteten Kartoffel-/Bohnencassoulet guttut. Die begleitende Safransauce hätte allerdings etwas ausdrucksstärker sein können und ob die schmalen Filetchen eines relativ kleinen Loup de mer tatsächlich wie annonciert Angelware waren, ist auch die Frage – änderte aber nichts an der Tatsache, dass wir es auch hier mit einem sehr schmackhaften und qualitativ soliden Gericht auf gutem 5-Pfannen-Niveau zu tun hatten.
Und das galt vollumfänglich auch für den Lammrücken mit Kräuterkruste auf Ratatouille-Gemüse und gebratener Polenta, wobei hier von der einigermaßen trocken und kompakten Maisgrießschnitte über das etwas schludrig gebratene Fleisch bis zum eher simpel gehaltenen Gemüseallerlei schon alles eher grob wirkte – als solches aber durchaus Spaß machte. Und den machte zum Nachtisch auch das mit Nougatcremetupfen getoppte Limettenparfait auf marinierten Erdbeeren, das vom Service am Tisch noch mit Prosecco aufgegossen wurde.
Apropos Service: der hat hier oben zwar gut zu tun, behält aber zumeist den Überblick und ist zuvorkommend, auch wenn es zum „Schichtwechsel“ der Gäste (hier werden die Tische doppelt belegt) schon mal etwas hektischer werden kann. Das Preisniveau ist angemessen.
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