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Mi-Sa ab 17 Uhr, So von 11-14 Uhr, Mo u. Di Ruhetag |
Hauptgerichte: 17-29 €, Menüs: 46-92 € |
Auch wenn sich das seit vielen Jahren als feste Größe in Bad Abbach etablierte Restaurant Schwögler seit neuestem an den Schließtagen die Räumlichkeiten mit dem neuen Restaurantkonzept „Il Cambio“ teilt, dessen programmatischer Schwerpunkt auf Südtiroler Küche liegt: davon abgesehen hat sich hier nicht viel verändert. Und das ist auch gut so! Denn der weltoffene, sowohl aromatisch als auch optisch bunte und knallige Stil der Schwögler’schen Küche hat nicht ohne Grund so eine große Fangemeinde, und ist auch uns seit vielen Jahren eine hohe Bewertung wert.
Einer der größten Pluspunkte ist die Verbindung aus leichter Zugänglichkeit und Kreativität: die Gerichte wirken durchweg auf lockerflockige Art unkompliziert, zeigen aber zugleich an den richtigen Stellen einen überraschenden Twist. So wie beim letzten Besuch direkt schon der erste kleine Gruß aus der Küche mit in Kaffee gebeiztem Lachs nebst fruchtig säurefrischem Orangencouscous und auflockernden Salatspitzen mit Granatapfelkernen. Ein animierender Opener, der sehr gut den aromatisch wie optisch bunten Stil der Küche aufzeigte.
Dass die gleiche Garnitur dann auch das folgende Rindertatar „Asia Style“ begleitete, war zwar nicht besonders abwechslungsreich, aber auch an dieser Stelle gut passend als Auflockerung zu den sonstigen knalligen Aromen, die zwischen roter Chilischärfe und gelben blumigen Currynoten pendelten. Abmildernd sorgten einige Tupfen Wasabi-Creme für Schmelz und eine nochmal variierte, hier aber sehr milde Schärfe, während eine spicy Hippe auch noch etwas Crunch in die Waagschale brachte. Nur die flaumige Hefeschnecke dazu hätte es gar nicht unbedingt gebraucht, weil sie dem Ganzen eine im Grunde unnötige Schwere mitgab.
Vielleicht schickte das Team auch deshalb danach ein als Erfrischung gedachtes Mango-Passionsfruchtsorbet, das diese Funktion zwar teilweise erfüllen konnte, unter dem Strich aber – wie in den allermeisten Fällen – trotz der Fruchtfrische an dieser Stelle des Menüs eigentlich zu süß daherkam. Davon abgesehen war aber auch das mit voller Frucht und perfekt cremiger Konsistenz handwerklich tadellos gemacht.
Souverän gelang auch der Hauptgang mit der als „Lasagne“ gestapelten Liaison von gebratenen Seezungenfilets und Garnelen nebst sautiertem Babyspinat und cremig nach Art eines Risotto gekochten Risoninudeln. Deren leichte Parmesanbindung brachte zwar einerseits zusätzliches Umami und wohlige Cremigkeit, schloss aber nicht ganz so harmonisch an die wieder eher exotisch wirkende Beigabe von Chili-Ananas an, die bei diesem Gericht für den typischen „Schwögler-Twist“ sorgten.
Solche kleinen Kritikpunkte spielen allerdings in der Gesamtschau keine große Rolle, genauso wenig wie die Tatsache, dass beim Dessert ein aus Passionsfrucht und weißer Schokolade geschichtetes Törtchen im Kern (auch im Biskuitboden) noch gefroren war und der Kombination mit einem Passionsfruchtsorbet, Heidelbeeren und Cremetupfen aus heller und dunkler Schokolade etwas mehr erfrischende Kühle mitgab, als es wohl eigentlich beabsichtigt gewesen wäre.
Ein bisschen mehr Aufmerksamkeit für die relevanten Details wäre also nicht schlecht, um die auch für die Küche des Restaurant Schwögler weiterhin vergebenen 6 Pfannen zu stabilisieren. Grundsätzlich bewegten sich die Gerichte aber auch diesmal auf einem souveränen Niveau. Und auch der gut eingespielte Service und die fair kalkulierte, vom Chef persönlich kuratierte Auswahl lohnender Weine sind immer sehr gute Gründe, hier einzukehren.
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