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Fotos: schuberts

schuberts

im Hotel Schubert
Kanalstr. 12
36341 Lauterbach
06641-96070

aktualisiert: 06 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Sa von 12-13.30 Uhr u. ab 18 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 21-45 €,
Menüs: 33-69 €

Auf die Küche von Stefan Schubert, der hier im familiengeführten Romantik Hotel in einem im zeitlosen Bistro-Stil geschmackvoll gestalteten Restaurant mit braunem Ledermobiliar und großformatigen Kunstwerken an den Wänden mittags und abends nicht nur für Hausgäste ambitioniert aufkocht, ist seit Jahren verlass. Während es im ebenfalls zum Hotelbetrieb gehörenden Entennest auf der anderen Straßenseite in gemütlicher Fachwerkhaus-Atmosphäre eher bodenständige Heimatküche gibt, steht hier ein von asiatischen, mediterranen und regionalen Einflüssen bestimmtes Kulinarium in klassischer Ausrichtung auf dem Programm. Was da ausschließlich à la carte offeriert wird ist von gehobener Art aber nicht zu exklusiv, immer leicht zugänglich und wirkt dennoch nicht beliebig.

Das kann ein klassisches Carpaccio vom Vogelsberger Rind sein, oder ein mit Spargelsalat saisonal aufgewertetes Tatar von selbigem, ein Wiener Schnitzel vom Kalbsrücken mit Kartoffelsalat, oder eine Bowl mit Garnelen, Quinoa, Avocado, Rhabarber, Nüssen und Azukibohnen, die mit Kokos-Curry-Dressing auf fernöstlich getrimmt ist. Da findet jeder was. Man kann das Mahl auch mit einem rahmig angemachten Salat von Krebsschwänzen beginnen, der mit Schmand, Cocktailtomaten, Wachteleiern und Afillakresse dekoriert ist und am Tisch noch mit einer Art Gazpacho von „Frankfurter Grüner Sauce“ umgossen wird, was ein sehr natürliches, frisches Ganzes ergibt.

Vom „Bretonischen Fischeintopf“ waren wir diesmal nur semi-begeistert, weil die roten Fluten, in denen ein paar verschiedene solide Fischfilet-Stücke schwammen, mehr nach Tomate als nach etwas Maritimem und außerdem grenzwertig salzig geschmeckt haben. Da konnte sich dann sogar die à part in einem kleinen Gläschen (ohne Röstbrot oder Ähnliches) dazugestellte, sehr milde Safrancreme nicht mehr dagegen behaupten.

Wer als Hauptgang auch gerne Fisch oder Krustentier isst, kann beispielsweise gebratene Garnelen mit Trüffelrisotto oder ein Saiblingsfilet mit grünem Spargel und Tagliatelle bestellen. Wir hielten uns zuletzt an den Vogelsberger Rehrücken, der naturell gebraten, schön rosa aber recht mürbe auf dem Teller lag und neben karamellisiertem Walnuss-Spitzkohl und Rhabarber auch jede Menge sehr naturbelassen schmeckender Buchenpilze und ein paar Shiitakepilze sowie eine etwas hellere Wildsauce zur Seite hatte. Der eigentliche Star lag aber auf dem Satellitenteller à part: eine sehr gute fluffige Kartoffelwaffel!

Als unkompliziertes Löffeldessert im Glas kam zum Abschluss eine von Passionsfruchtcoulis umgebene und mit einem Brombeersorbet, einigen Him- und Blaubeeren sowie Baiser getoppte Mascarponecreme, was ein durchaus sehr schmackhafter und solider, aber bewertungsmäßig wie auch alles andere deutlich mehr zu 5 als zu 6 Pfannen tendierender Abschluss war.

Alles in allem bekommt man es hier also mit einem stimmigen Gesamtkonzept und einem in den allermeisten Fällen guten Preis-Genuss-Verhältnis zu tun. Und es lohnt sich immer auch ein Blick in die gar nicht so kleine Weinkarte, die im offenen Ausschank vor allem gute deutsche Gewächse listet, bei den ganzen Flaschen aber auch fair kalkulierte Bouteillen aus den benachbarten Weinländern feilbietet.

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