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Fotos: Scharf

Scharf

Harburger Schloßstr. 2
21079 Hamburg
040-774422

aktualisiert: 12 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Sa ab17 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 15-39 €,
Menüs: 32-69 €

Recht unscheinbar in einem Eckhaus im südlichen Hamburger Stadtteil Harburg gelegen, bietet das Restaurant Scharf eine leider viel zu selten gewordene Art lohnenswerter Küche: Unkompliziert familiär im Drumherum und unkompliziert bodenständig auf den Tellern, dabei aber mit einem klaren Bekenntnis zu Natürlichkeit und Frische bei der Zubereitung.

Die meisten der in der Speisekarte gelisteten Gerichte kommen absolut „unspektakulär“ daher, teils sogar in eher rustikaler als feingezeichneter Machart. Aber eben genau solche Gerichte wie beispielsweise Grützwurst mit Sahnestampfkartoffeln, Backfisch vom Zander mit Kartoffel-Gurkensalat und hausgemachter Remouladensauce oder einer traditionelle Rinderroulade mit Spätzle und kräftiger Schmorsauce, gibt es in derlei substanzieller Machart eigentlich viel zu selten.

Dass im Restaurant Scharf hinter dem Ganzen ein durchaus gehobener Anspruch steht, markiert allerdings unter anderem die Tatsache, dass neben den traditionellen Tellergerichten immer auch ein „Genussmenü“ in drei bis fünf Gängen angeboten wird. Mit diesen bleibt das Team zwar größtenteils ebenfalls der bodenständigen Linie treu – selbst beim aus sehr gutem, cremig mariniertem Hering mit Preiselbeere und Dill bestehenden Küchengruß – bieten daneben aber auch den einen oder anderen kreativen Einwurf.

So wie beispielsweise bei der zartcremigen Kürbissuppe, die mit Bananenchips eine eher unkonventionelle Einlage erhielt. Letztlich waren diese, mal angesehen vom durchaus reizvollen Crunch, mit ihrem milden, stärkehaltigen Charakter aber eher unauffällig – der größere Pluspunkt war hier der natürliche konzentrierte und von gut integrierter Säure getragene Geschmack der Suppe selbst.

Tatsächlich ein bisschen wilder wurde es beim Salat aus zart gegartem Buchweizen, der mit knackigen Erbsen und Edamame eine frischgrüne Note mitbekam, von Karottenraspeln und Sprossen ergänzt, und von einer dünnen Bete-Knusperwaffel wieder mit etwas Crunch versehen wurde. So entstand daraus in Summe die erfrischend lebendige Interpretation eines abwechslungsreichen Salats.

Deutlich herbstlicher wurde es beim Rehbraten im Hauptgang, der in sehr zarter, nur ein klein wenig trockener Konsistenz zusammen mit einer natürlich-leichten Schmorsauce serviert wurde. Letztere hätte in stärker verdichteter Form das üppig portionierte Rehfleisch zwar noch besser pushen können, aber auch so ergab sich im Zusammenspiel mit kleinen, knusprig-zarten Kartoffelbällchen, fruchtigem Rotkohl und einer ebenso traditionellen wie traditionell ein bisschen zu zuckrig-süßen Preiselbeer-Birne ein sympathisch oldschool wirkender Hauptgang. Und der gefiel einmal mehr vor allem durch seine ungeschminkt natürliche Art.

Zum Abschluss schickte das Team dann als „Tagesdessert“ gleich drei vergleichsweise fein gearbeitete Miniaturen, bei denen eine Mousseschnitte mit eingelegten Kirschen und ein Schichtörtchen aus Himbeere und Pistazie auf unaufgeregte Art überzeugend, eine Bayerisch Creme mit Erdbeer-Rhabarbersauce dagegen eher artifiziell-fest und weniger charmant daherkam.

Das alles tischt um Scharf ein ungezwungen freundlich agierendes Serviceteam auf, das auch mit einer zwar nicht überbordenden, aber mit fair kalkulierten und qualitativ sehr soliden Tropfen ausreichend bestückten Weinauswahl dienlich ist.

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