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Fotos: Schönbuch

Schönbuch

im Hotel Schönbuch
Lichtensteinstr. 45
72124 Pliezhausen
07127-56070

aktualisiert: 05 / 2022
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mo-Fr von 12-14 Uhr u. ab 18 Uhr, Sa ab 18 Uhr, So von 12-14 Uhr, kein Ruhetag
Hauptgerichte: 26-36 €, Menüs: 42-95 €

Solche Lokale wie das gediegene Hotelrestaurant im Hause Schönbuch in Pliezhausen mögen wir ganz besonders gern. Und das liegt nicht am fantastischen Ausblick auf Albtrauf und Achalm, den man in dem mit frischen Grüntönen und einzelnen moderneren Gestaltungselementen aufgelockerten Gastraum von den meisten Tischen aus genießt, sondern hat schon in erster Linie gastronomische und kulinarische Gründe. Das Schöne hier ist nämlich, dass das Team um Gastgeber Maik Hörz und Küchendirektor Alexander Bauer nicht angestrengt auf Gourmet machen und sich auf ein exklusives Programm versteifen, sondern dass hier in bodenständigem Umfeld zu günstigen Preisen auf gehobenem Niveau bewirtet und gekocht wird.

Und so sind wir gar nicht traurig darüber, dass das ursprüngliche Vorhaben, hier einen separaten Bereich für Gourmets abzutrennen, erst mal wieder ad acta gelegt wurde und man nicht nur die zwischen schwäbischen Leibspeisen und internationaler Klassikerküche tendierenden Gerichte à la carte sowie das traditionelle Menü „Die Wurzeln“, sondern auch das etwas ausgefallenere „Treibjagd-Menü“ weiterhin im großzügigen Hauptrestaurant serviert bekommt. Letzteres begann bei unserem jüngsten Besuch nicht nur mit Griebenschmalz, Gewürzbutter und einer Sorte sehr ordentlichem Brot, sondern auch mit einem kleinen Würfel vom geschmorten Schweinebauch mit Schwartenpopcorn und Quitte in etwas Quittensud, der das Deftige und Fettige mit seiner Säure und Fruchtigkeit adäquat konterte.

Eine prinzipiell sehr gute und gelungene Komposition war die von gebeizten Jakobsmuscheln mit Erbse, Schinken und Wasabisorbet handelnde Vorspeise des Menüs: die Coquilles tatsächlich von guter Qualität und Frische, die Erbse als leichte Creme und doppelt gepalt, der nicht zu salzige Schinken als Chips und das auf Basis von Staudensellerie fabrizierte Wasabisorbet kam mit schön schneidiger, aber nicht zu intensiver Schärfe und adäquater Süße ums Eck. Außerdem lag ein animierend erfrischender zitrischer Hauch über dem Gericht. Einzig ein paar im Grunde völlig verzichtbare schmalzähnliche Cremetupfen konterkarierten stumpf und sulzig die Leichtigkeit und Frische dieser Komposition. Einfach weglassen!

Nichts Überflüssiges zum Weglassen gab es an der maßvoll mit Rotem Curry abgeschmeckten Schaumsuppe auf Basis respektive unter Mitwirken von Kokosmilch, in der wir auch Tomate und/oder Paprika vermuteten. Als attraktive Einlage hatte das mild pikante Süppchen schön glasig-knackiges, mundgerecht zugeschnittenes Garnelenfleisch mit klarem, frischem Geschmack intus, das einmal mehr zeigte, dass hier beim Einkauf auf Qualität und bei der Zubereitung auf die Garzeiten geachtet wird.

So kann man sich zum Hauptgang auch über ein perfekt behandeltes Kabeljaufilet freuen, das mit seiner Entourage aus Kräuter-Kartoffelpüree und Marktgemüse zwar keinen Kreativitätspreis gewinnt, aber ebenso proper und schmackhaft zubereitet ist wie eigentlich alles hier. Und so macht auch ein auf dem Papier etwas dröge wirkender Hirschrücken mit Blaukraut und Dauphin-Kartoffeln richtig Freude, weil nicht nur das wunderbar saftige und kaum mürbe Wild optimal auf den Punkt gebracht ist, sondern auch das mit Perlzwiebelchen angereicherte Blaukraut und die kross-fluffigen, mit Walnuss verfeinerten Pommes Dauphines von der besseren Sorte sind. Ganz zu schweigen von der ganz wunderbaren klassischen Wildjus, die sich auf dem Teller im Zusammenfluss mit weißem Pfefferschaum zu einer attraktive Saucenallianz formierte.

Das schreit natürlich nach einem schön stoffigen, robusten Rotwein mit Klasse, von denen Patron Maik Hörz viele in der Hinterhand hat und nur allzu gerne damit dienlich ist. Dass er selbst ein weinverrückter Gourmet ist, merkt man nicht erst nach Durchsicht seiner Raritätenliste, die das Beste aus mehreren hundert Positionen an Flaschen ausweist. Und weil die Küche zwar nicht elaboriert bastelt, die Teller aber auch nicht wie für hungrige Wanderer anrichtet, geht am Ende immer noch ein Dessert: etwa ein Bananen-Schokoladentörtchen mit Erdnuss und mit Whisky abgeschmecktem Schokoladeneis, dessen Komponenten auch noch mal in anderer Form – zum Beispiel als karamellisierte Bananenscheiben oder Erdnusscreme – auf dem Teller zu finden waren. Vielleicht nicht der stärkste Moment des Menüs, trotzdem aber ein sehr schmackhafter.

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