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Mo-Sa ab 18 Uhr, Sa ab 18 Uhr, So von 11.30-14 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 22-42 €, Menüs: 49-99 € |
Der moderne weitläufige Bau des Hotel Schönbuch ist mit seinem ruhigen Standort am Rande von Pliezhausen und dem mit frischen Grüntönen und einzelnen moderneren Gestaltungselementen aufgelockerten Gastraum mit fantastischem Ausblick auf Albtrauf und Achalm ein attraktiver Ort für entspannten Genuss. Sehr ländlich und doch nur einen Katzensprung von Stuttgart und Tübingen entfernt, ist das nachvollziehbar ein beliebtes Ziel für Urlauber und Business-Gäste. Und die schätzen sicherlich auch die ambitionierte Küche, die weit über das Standardprogramm eines guten Hotelrestaurants hinausgeht.
Hier meistern Gastgeber Maik Hörz und Küchendirektor Alexander Bauer nämlich schon seit einigen Jahren sehr engagiert den Spagat zwischen Kür und Pflicht, zwischen solider Küche für Hausgäste inklusive allabendlichem Buffet und einer Auswahl zeitgemäßer gehobenerer Gerichte für den ausgiebigeren und anspruchsvolleren Genuss, die entweder als Menü oder in Alternativen à la carte probiert werden können.
Mit einer betont röstwürzigen und bei aller schaumigen Leichtigkeit sehr dichten Krustentiersuppe inklusive glasig knackiger Garnelenstücke als Einlage und einem buttrig-knusprigen Sesam-Fleuron à part machte das Team zuletzt einerseits wieder deutlich, dass es die handwerklichen Basics beherrscht und gekonnt umzusetzen weiß und andererseits, dass hier stets qualitätsbewusst eingekauft wird.
Auch der Schweinebauch zeigte in zarten Würfeln mit saftigem Fleisch, geschmolzenem Fett und krachend krosser Kruste sowie etwas Schwartenpopcorn in Kombination mit Selleriecreme und grünem Apfel (als Brunoise und etwas dicke Scheiben) sowie einer mit Senfsaat akzentuierten Jus vor allem hervorragende Produktbehandlung. Die zwischen heller Cremigkeit und frischer Säure angelegte Begleitung des schweinischen Schmorstücks geriet stimmig, hätte aber noch feinfühliger zugespitzt werden können.
Mit feinfaserig und straff auf den Punkt gebratenem rosasaftigen Fleisch wurde dann auch in Gestalt eines Rinderrückens mit gleichmäßig dünnem Bratrand ein ebenfalls hervorragendes Hauptprodukt in den Mittelpunkt gerückt. Umgeben von saftigen sautierten Steinpilzen und gebratener Nektarine, einem in diesem Kontext eher unauffälligen Kaffeeschaum sowie einer glänzend eleganten Jus. Letztere stellte genau wie die cremig-zarten Riegel aus Kartoffelgratin einmal mehr die handwerklichen Fertigkeiten des Teams unter Beweis. Das beeindruckende Ergebnis: souverän klassisch mit einem gewissen Twist und auf diese Art absolut souverän umgesetzt.
Das galt diesmal auch für das Dessert rund um einen zarten, dunkelaromatischen Schokokuchen mit zugleich saftiger und luftiger Konsistenz, der einen markanten Kontrast von einem duftig frischen Limetten-Minzsorbet und gedörrten Sauerkirschen als Gel und Früchte an seine Seite bekam. Wie auch bei den vorherigen Gängen waren die begleitenden Akzente zwar etwas gröber gefasst und nicht bis aufs Letzte ausgereizt, hatten aber nichtsdestotrotz auch in dieser Form einen sehr wirksamen Effekt.
Dazu gibt es ein flottes, charmantes Serviceteam und eine attraktive Weinauswahl, die sich größtenteils im qualitativ anspruchsvollen Mittelfeld bewegt und auch bemerkenswert viele Weine glasweise offeriert. Dass hier mit Patron Maik Hörz ein weinverrückter Gourmet der Patron ist, merkt man nicht erst nach Durchsicht seiner Raritätenliste, die das Beste aus mehreren hundert Positionen an Flaschen ausweist. Von daher lohnt es sich immer, mit ihm in Dialog zu treten und sich das eine oder andere empfehlen zu lassen.
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