Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Mo-Fr von 11.30-13.30 Uhr u. ab 18 Uhr, Sa ab 18 Uhr, So von 11.30-13.30 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 23-46 €, Menüs: 55-109 € |
Das am Rande einer ruhigen Wohnsiedlung ganz in der Nähe der namensgebenden Waldregion gelegene Hotel Schönbuch adressiert mit seinem modernen Ambiente eigentlich vor allem Besucher für Tagungen und Events. Darüber hinaus ist aber auch die Küche des gediegen-behaglichen Restaurants in den letzten Jahren ein immer stärkeres Argument für einen Besuch des Hauses geworden, geht sie doch deutlich über das hinaus, was weitläufige Hotelrestaurants sonst so zu bieten haben.
Insbesondere von Mittwoch- bis Samstagabend gibt das Team hier mit einem dezidierten Gourmetmenü („Streifzug“) richtig Gas, während zu anderen Zeiten zwar ebenfalls handwerklich und frisch gekocht wird, aber konzeptionell eben deutlich einfacher, was auch verschiedene Themenabende oder Buffetangebote miteinschließt. Die weite Aussicht übers Land ist in beiden Fällen ein klarer Pluspunkt, genauso wie die entspannte Atmosphäre im Restaurant.
Wer für die Gourmetkarte hergekommen ist, bekommt dazu dann noch optisch äußerst ansprechend gestaltete Teller, wie zuletzt bei der Vorspeise aus Hamachi und knackigem schwarzem Rettich, die zu einer Blume gerollt ins Zentrum gestellt wurden – effektvoll akzentuiert von ringsum waberndem Rauch. Gemeinsam mit einer durch Kräuteröl marmorierten Buttermilch-Vinaigrette und kleinen konzentriert aromatischen Gurkenröllchen mit Schnittlauchblüten ergab das nicht nur ein sehr fotogenes Bild – es punktete auf seine geradlinig klare Art auch aromatisch. Nur die grobe bunte Pfeffermischung am Hamachi plakatierte diesen mit ihrem etwas stumpfen Geschmack eher, als dass sie große Pluspunkte lieferte. Im Gesamtbild rückte der Pfeffer aber dann doch eher in den Hintergrund und änderte nichts am stimmig erfrischenden Eindruck.
Weniger erfrischend, aber genauso stimmig, schloss das Team mit der Kombination aus gebratener Gänseleber und kurz koloriertem Thunfisch an. Beides nicht absolut „high-end“, aber von sehr guter Qualität, kombinierte das Team die beiden exklusiven Produkte erneut angenehm geradlinig mit süß-säuerlicher Aprikose, Geflügeljus und entscheidend dazwischenfunkenden groben Salzflocken.
Im Hauptgang schließlich blieb es ebenfalls harmonisch und ausgewogen, allerdings auf eine etwas einfacher gestrickte Art. Im Mittelpunkt stand hier ein festfleischiges und kräftig salzig gewürztes Filet vom Seehecht, kompakt und süffig ergänzt von zarten Graupen, knackigen Karotten und Babymais, sowie einer luftigen Zitrussauce, die sich allerdings sofort mit den Graupen vermischte und so keinen starken eigenen Akzent setzen konnte. Das Endergebnis war dann zwar sehr ausgewogen, kraftvoll und dicht, aber ohne die Spannung, die mit einfachen Mitteln in den vorausgegangenen Gerichten erzeugt wurde.
Wieder origineller, aber auch ein klein wenig spröde, gestaltete sich dann der Abschluss mit „Capeletti“ aus zartem Gelee von Zitrusfrüchten rund um eine luftige Popcorncreme, die von etwas Kakaocrumble, Himbeeren und Minze ergänzt wurden. Da wäre ein stärkerer Kontrast oder intensiveres aromatisches Zuspitzen der Komponenten nötig gewesen, um die prinzipiell sehr gute Grundidee voll auszuschöpfen. So blieb das Finale zwar sehr erfrischend und leicht, aber auch etwas karg.
Alles andere als karg ist dagegen die Füllung des von Gastgeber Maik Hörz mit Hingabe verwalteten Weinkellers, in dem sich über 500 hochwertige Positionen finden. Offen ausgeschenkt gibt es eher „easy drinking“, aber wer mit dem Chef interessiert ins Gespräch geht, findet am Ende doch immer eine attraktive, bestens zum Essen passende Option im Glas. Ein sehr sympathisches Haus mit bemerkenswertem Preis-Genussverhältnis.
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