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Fotos: sansaro

sansaro

Amalienstr. 89
80799 München
089-28808442

aktualisiert: 02 / 2022
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Fr ab 18 Uhr, Sa u. So ab 17.30 Uhr, Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 25-35 €, Menüs: 35-135 €

Das versteckt in einem Innenhof in der Münchener Maxvorstadt gelegene Restaurant des ehemaligen Japanologie-Studenten Alexander Reinelt bietet neben einer asiatisch begrünten Terrasse und den klar und reduziert gehaltenen Räumen im Innenbereich vor allem eines: nämlich eine der authentischsten japanischen Küchen der Landeshauptstadt! Von einschlägigen Sushi-Läden ist das so weit entfernt wie das „goldene M“ von einem guten Burger, hält aber zugleich auch bewusst Abstand zur Highend-Küche. So gibt es zwar einerseits authentisch puristische Produktküche mit den typischen Aromen Japans, andererseits aber einen unkomplizierten Zugang und eine einladende Preisgestaltung, die keine Hemmschwelle schafft.

Und diese einladende Preisgestaltung nimmt auch keinen Einfluss auf die Qualität der verwendeten Produkte, die deutlich überdurchschnittlich ist und unter anderem in einer kleinen Auswahl kalter und warmer Vorspeisen, mit denen sich der Tisch abwechslungsreich füllen lässt, geboten wird. Aber natürlich auch in verschiedenem klassischem und kreativem Sushi sowie einigen reduziert aufs jeweilige Produkt abgestellten, größer dimensionierten Hauptgerichten.

So gefielen uns zuletzt beispielsweise die zuerst gedämpften und dann gegrillten Filetstücke vom japanischen Aal mit ihrem gleichermaßen kraftvollen wie feinen Geschmack äußerst gut, der von Sansho-Pfeffer, Shichimi Togarashi und Frühlingszwiebel zum feurig-frischen Selbstwürzen, sowie einer dunkel-süßen Tsume-Sauce präsentiert wurde.

Auch das in dünnen Tranchen aufgeschnittene John Stone Entrecôte im Tataki-Style überzeugte mit sattem Geschmack und hoher Qualität, unterstrichen von einem stückig belassenen Pesto aus Cashewnüssen und Petersilie. Und dieser dezente nussig-herbale Akzent in Kombination mit hauchdünnen Rettichfäden und kross frittiertem Knoblauch genügte im Grunde auch völlig für einen gelungenen Auftritt des Rindfleischs. Und dieser Auftritt wäre im Grunde nur noch stimmiger und überzeugender, wenn dann auch auf weitere überflüssige Deko wie die halbierte Kirschtomate und einige Salatblätter verzichtet würde…

So wie beim dezent mit umamistarker Süße mariniertem und saftig gegrilltem Lachs, dessen kraftvoller Geschmack gekonnt von einer Haube aus fein geriebenem Rettich und Limetten gekontert wurde und tatsächlich auch nichts weiter zur Seite gestellt bekam. Generell leben derartige Zubereitungen hier vom Produkt und einer möglichst schlichten, pfiffigen Ergänzung. Das soll und muss dann auch nicht unbedingt besonders fein gezeichnet oder mit akkuraten Details zugespitzt sein.

Auch die vielfältigen Sushi-Varietäten haben nicht zwingend den Anspruch an Perfektion, den große Sushi-Meister in Japan oder internationalen Metropolen an den Tag legen, zeigen durch die frisch-natürliche Machart mit markanten, klaren Aromen aber dennoch weit überdurchschnittliches Niveau in diesem Genre. Und das gelingt selbst bei kreativeren Crossover-Varianten, bei deren Anblick strenge Traditionalisten vermutlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würden, wie beispielsweise dem mit Thunfisch, Pfifferlingen, Schnittlauch und Pilzgelee gefüllten Chumaki. Mehrheitlich sind die Sushi hier aber schon erfreulich schlicht und puristisch gehalten, wie wir bei einem weiteren Besuch anhand einer größeren Auswahl auch in diesem Jahr wieder erleben durften.   

Wer den gleichen Stil wie bei den Vorspeisen lieber in größerer Dimension erleben will, findet unter den „Japanischen Klassikern“ in der Karte beispielsweise gegrillten Label Rouge Lachs mit Teriyaki-Sauce, Bratpaprika, Spinat und Pilzen oder das bereits erwähnte John Stone Entrecôte mit gebratenem Gemüse und Salat. Wobei auch dabei vor allem die Produkte überzeugen, während die Beilagen eher rustikal und simpel ausfallen. Und wer am Ende noch Lust auf etwas Süßes hat, bekommt beispielsweise hausgemachtes Matcha-, Sesam- oder Yuzu-Eis mit intensivem natürlichem Geschmack, oder – als eher herbe Variante – zart gestockten Matcha-Pudding mit Ahornsirup. Alles ebenfalls schlicht, aber gekonnt zubereitet.

In die Gläser gibt’s dazu neben einer individuellen Bierauswahl viele hochwertige und gekonnt zubereitete Tees, genauso aber flaschen- wie glasweise lohnende Weine auf mittlerem Preis- und Qualitätsniveau und natürlich verschiedene Sake für ein besonders japanisches Gesamterlebnis. Bei der Auswahl hilft das gut eingespielte Serviceteam kompetent.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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