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Fotos: sansaro

sansaro

Amalienstr. 89
80799 München
0177-6833400

aktualisiert: 06 / 2025
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Do ab 18 Uhr, Fr-So ab 17.30 Uhr, Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 25-60 €,
Menüs: 100-160 €

Wer in München niveauvolle asiatische Küche genießen möchte, findet einige attraktive Optionen. Für ein möglichst authentisches japanisches Esserlebnis gibt’s gerade mal eine Handvoll empfehlenswerte Lokale und eines der besten ist das in der Amalienpassage gelegene Sansaro. Schon seit 2007 bietet der ehemalige Japanologie-Student Alexander Reinelt hier in dem minimalistisch schlicht gestalteten Restaurant zusammen mit seinem internationalen Team die Möglichkeit, sehr nah an die Esskultur Japans heranzukommen. Ein Schwerpunkt liegt seit jeher auf Sushi und Sashimi, das Angebot bietet aber auch darüber hinaus auch viele traditionell japanische Zubereitungen, die sich insbesondere im Menü „Reise nach Japan“ entdecken lassen.

Dabei ist eins klar: das Team ist ganz offensichtlich – und sehr erfolgreich – um ein möglichst authentisches Erlebnis bemüht, und genau das macht den Reiz des Sansaro ganz wesentlich aus. Die Schattenseite genau dieser Authentizität ist, dass das die Bewertung der extrem puristischen Zubereitungen nach europäischen Standards oft nicht ganz einfach macht. Wenn nur sehr wenig auf dem Teller passiert, entscheidet sich alles an der Qualität der verwendeten Produkte und an kleinsten Details. Und an beiden Stellen bietet das Team zwar ein sehr gutes, klar überdurchschnittliches Niveau, ist aber zugleich doch noch deutlich entfernt vom High-End.

Diese Einschätzung soll aber letztlich nur dabei helfen, die Küche des Sansaro besser einzuordnen und nicht mit falschen Erwartungen anzukommen. Lohnend ist die hier gebotene „Reise nach Japan“ in jedem Fall. Das unterstrich beim letzten Besuch unter anderem auch – typisch puristisch! – ein Stück glasig gedämpfter Wolfsbarsch, der kalt und relativ fest, mit sehr klarem Geschmack, nur von einem grünen Lauchpüree, etwas Öl von geröstetem Lauch und roher Topinambur ergänzt wurde. Das aromatische Spektrum betonte dabei vor allem röstige, nussige und mild zwiebelige Noten und konnte damit auf seine schlichte Art durchaus überzeugen. Trotz kleiner Schwächen wie dem etwas faserigen Püree und der insgesamt sehr kalten Serviertemperatur…

Genauso sanft und einfach war auch die folgende klare Suppe gehalten. Auf der Basis von Spargel, ausgewogen mild und mit einer leicht betäubend wirkenden Würze im Abgang. Darin tummelten sich zwei weiche Kartoffelstücke, knackig grüne Cima di Rapa und geröstete Pinienkerne für eine gewisse Abwechslung auf ganz natürliche Art.

Die Paradedisziplin „Nigiri“ bot dann ebenfalls ein souveränes Niveau, weit über dem landläufigen Sushiangebot. Mit guten Qualitäten von Thunfisch und Garnele, zeigten die Stücke aber zugleich in Details wie der etwas massigen Ausführung oder dem sehr milden, wenig gesäuerten Reis auch noch Luft nach oben.

Der Hauptgang stellte kurz scharf angebratenes Entrecôte vom Wagyu-Rind in den Mittelpunkt, und das in einer sichtbar und mit dem enormen Schmelz und satten Eigenaroma auch schmeckbar hohen Qualitätsstufe. Der Teufel lag aber auch hier im Detail, denn einerseits war das Fleisch relativ rustikal gebraten und geschnitten, andererseits war die begleitende süße Sojasauce neben extrem weich gegartem Spargel, Brunnenkresse und einem Brotmiso-Chip eine deutlich zu plakative Ergänzung. Eigentlich hatte der Gang jedes Potential, um auf seine reduzierte Art richtig gut zu werden – aber da müssen dann einfach auch alle Details stimmen.

Etwa so wie beim Dessert, eigentlich nicht unbedingt ein Kernelement der japanischen Küche, wo ein würzbetontes cremiges Eis, eingeschlagen in dünnen Mochiteig, neben einem Strich frischsäuerlicher Rhabarbersauce und zwei kleinen Buchweizen-Keksen die ungewöhnlichen und intensiven Aromen fein balanciert zusammenbrachte.

In den Gläsern bietet sich dazu selbstredend vor allem Sake an. Und für alle, die tiefer in die Sake-Welt eintauchen möchten, finden sich in der Karte viele hochwertige Optionen, genauso aber auch eine kleinere Auswahl niveauvoller Weine oder auch (sehr süße) japanische Limonade. Wer sich nicht entscheiden kann, oder nicht weiß, was am besten passen würde, findet beim gut organisierten Serviceteam und vor allem bei Gastgeber Alexander Reinelt selbst immer kompetente Hilfe.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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