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Abends |
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Mo-Sa ab 15 Uhr, So Ruhetag |
Hauptgerichte: 22-28 €, Menüs: 69-89 € |
Wie an vielen touristisch hochfrequentierten Destinationen hierzulande ist es auch in den meisten der Urlaubsorte an der Ostseeküste deutlich leichter, ein bestenfalls durchschnittliches Fischbrötchen zu bekommen, als anspruchsvoll zubereitete Küche. Umso erfreulicherweise ist es, wenn sich doch einmal jemand aus der gastronomischen Komfortzone traut und so wie in der im Souterrain des Ostseehotel in Warnemünde beheimateten neuen Sandbank Lounge by Bastian Opitz auf eine radikal kleine Karte mit konsequent frisch und natürlich zubereiteten Gerichten setzt.
Das zunächst als Pop-Up eröffnete Restaurant wird am Herd von Inhaber Bastian Opitz geprägt, der zuletzt als Teil einer Küchenchef-Doppelspitze im Weinhaus Uhle in Schwerin sein Können unter Beweis stellen konnte. Seine neue Wirkstätte hier in Warnemünde wirkt auf den ersten Blick eher unscheinbar, hat aber direkt gegenüber dem Kurpark und in Sichtweite zum Strand eine durchaus prominente Lage. Und damit definitiv Potential, auch spontane Besucher runter in die schlicht-modern und atmosphärisch beinahe etwas kühl eingerichteten Räumlichkeiten zu locken.
Wer sich vorher informiert hat, der weiß ohnehin, dass ihn hier nicht die breite Auswahl an Standardgerichten erwartet, sondern stattdessen je eine Handvoll an Vorspeisen und Hauptgerichten, die mal einfacher und mal etwas aufwändiger gehalten sind, aber immer mit einem hohen Anspruch an Produkt und handwerkliche Zubereitung auf die Teller kommen. Stilistisch bewegt sich das Ganze ungezwungen zwischen nordisch und mediterran, ist handwerklich eher schlicht und einfach gehalten und zielt vor allem auf die natürliche Ausdruckskraft der verwendeten Zutaten ab.
Das funktioniert, wenn das Team bei einer samtigen, körperreichen Spargelsuppe viel prägnanten Eigengeschmack auf den Teller bringt, ganz genauso gut wie beim festfleischig milden Matjes mit eingelegten Zwiebeln, Schmand, sauren Gurken und dem in diesem Kontext recht ungewöhnlichen Einsatz von Olivenöl als kleinen mediterranen Twist. Auch das mit Sardellen und Kapern pikant aber feinfühlig gewürzte Kalbstatar nebst natürlicher aromatischer Trüffel, kleinen knackigen Romana-Salatspitzen und einem lockeren angekrossten Sauerteigbrot mit Butter, Salz und Trüffelraspeln bot einen ebenso unkomplizierten wie stimmig arrangierten Auftakt und zeigte damit ganz prima die Stärken der Küche auf.
Ähnlich unkompliziert und beinahe noch bodenständiger fallen die Hautgänge aus, bei denen beispielsweise zart (ein klein wenig zu weich) gegarter und dann kräftig angebratener Spargel nebst ebenfalls beherzt angerösteten Kartoffeln und frischer Sauce Hollandaise (die noch einen Spritzer mehr Säure vertragen hätte!) wahlweise mit knusprig-zart gebratenen Lachsforellenfilets oder zu sorgfältig rosa gegartem Kalbsfilet kombiniert werden. Und wer weder Lust auf Fisch noch auf Fleisch hat, bekommt beispielsweise mit geschmeidiger Fettuccine-Pasta nebst Trüffelbutter, Tomaten und gebratenen Kräuterseitlingen eine ebenfalls ausgewogen natürliche vegetarische Alternative.
Dass auf Optionen für einen süßen Abschluss konsequent verzichtet wird, ist zwar außergewöhnlich und tendenziell schade, im Zweifel aber natürlich besser als irgendetwas zu fabrizieren, was außerhalb der eigenen Kompetenzen und/oder Vorlieben liegt. Dafür gibt es eine kleine, aber feine Auswahl an Weinen im glasweisen Ausschank oder als Flasche, die gemeinsam mit dem aufmerksamen Service leicht auf den fehlenden Zucker zum Finale hinwegtrösten.
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