Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Di-So von 11.30-13.30 Uhr u. ab 18 Uhr, Mo Ruhetag |
Hauptgerichte: 12-34 € |
In der unweit der Stadt Aalen gelegenen Ortschaft Lauchheim mit Schloss Kapfenburg als imposanter, in unmittelbarer Nähe zu findender Sehenswürdigkeit, lockt mit dem Gasthaus zum Roten Ochsen eine ebenso traditionsreiche wie qualitätsbewusste Anlaufstelle für hungrige Besucher oder Radfahrer auf dem Kocher-Jagst-Radweg. Insbesondere dann, wenn man nicht nur irgendwie gesättigt werden will, sondern typische Traditionsgerichte in substanzstarker und natürlicher Machart zu schätzen weiß.
Denn genau die gibt es in den rustikal-behaglichen Stuben des Roten Ochsen, der auf eine über 150-jährige Familiengeschichte zurückblicken kann und auch in der aktuellen Generation mit Marcell Groll als Küchenchef genauso engagiert geführt wird wie in der Vergangenheit. Dabei unterscheidet sich das Angebot auf den ersten Blick nur kaum von den Karten anderer Gasthäuser der Region: es finden sich rustikale Klassiker wie ein Schweinerückensteak „Forstmeister“ mit sautierten Champignons, Kalbsjus und Spätzle oder Maultaschen nach Großmutters Art mit geschmälzten und gebackenen Zwiebeln, Kalbsjus und Salat in der Speisekarte, natürlich der obligatorische Zwiebelrostbraten mit Spätzle oder auch einfach nur ein wahlweise mit oder ohne Käse servierter Wurstsalat mit Brot…
Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass hier im Roten Ochsen tatsächlich von A bis Z mit frischen Produkten auf handwerklich souveräne Art gekocht wird. Und genau das zahlt sich auch dann ganz wesentlich aus, wenn die Gerichte ansonsten ganz schlicht und bodenständig bleiben. Schon allein der Unterschied einer seriös angesetzten und geduldig reduzierten Kalbsjus zu irgendeiner ganz- oder halbfertig angerührten Alternative macht sehr viel aus.
Und auch wenn das Küchenteam ein bisschen über den Tellerrand schaut, bleibt es mit einem bodenständigen Stil auf erfolgreichem Kurs und präsentiert beispielsweise sehr zarten und nur minimal mürben Pulpo in kraftvoller Aromatisierung durch ein kräuterig-würziges Pesto, flankiert von gebratenem mediterranem Gemüse (Paprika, Aubergine, Olive…) und einem auflockernd frischen Salatbouquet in einem knusprigen Strudelteig-Körbchen. Dazwischen tummelten sich dann auch noch sautierte Pfifferlinge und Karotten, die sich beide bestens in das rustikal-kraftvolle Gesamtbild einfügten.
Die wahren Stärken liegen aber eindeutig bei heimatlichen Traditionsgerichten wie dem saftig und löffelzart geschmorten Rehbraten mit feiner Rotweinwürze und einer sämig-eleganten Schmorjus neben sautierten Waldpilzen und Champignons, Preiselbeerkompott unter Schlagrahmhaube und geschmälzten Spätzle. Allein die sorgfältige Zubereitung des Fleischs und die tiefgründige, fein ausbalancierte Sauce hätten locker auch 5 Pfannen hergegeben, wenn Details wie beispielsweise die relativ plakativ süßen Preiselbeeren noch feinsinniger abgestimmt gewesen wären. Das aber nur am Rande und auch nur zur Erklärung, warum wir uns aktuell noch nicht zu einer Pfannen-Auszeichnung durchringen konnten.
Aber auch so ist alles sehr stimmig hier. Unaufgeregt und schmackhaft gut gelingen auch Nachtische wie das cremig-fruchtige Passionsfruchteis nebst zart gegartem Ananas-Mangoragout und Kakaocrumbles. Auch wenn das Eis an dieser Stelle vermutlich nicht selbst fabriziert war, sondern als hochwertiges Produkt zugekauft wurde, entstand damit ein gelungener erfrischender Eindruck.
Für die Gläser gibt es neben frisch gezapftem Bier auch eine kleine Auswahl eher einfacher, trinkanimierender Weine, aufgetischt von aufmerksamem und freundlichem Service.
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