Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Do-Mo ab 18 Uhr, Di u. Mi Ruhetag |
Hauptgerichte: 20-40 €, Menüs: 49-79 € |
Das von Beatrix Schumacher-Harings und Achim Harings engagiert geführte und zu einem kleinen Hotelbetrieb gehörende Lokal in der Ortschaft Berg bei Nideggen zählt zu jenen Adressen in unserem Guide, die wir ganz besonders gerne empfehlen. Weil es sich nämlich bewusst unterhalb des Gourmet- und Fine-Dining-Genres positioniert und zu moderaten Preisen trotzdem anspruchsvolle Küche bietet. Restaurant- und Bistrobereich mit Bar wurden über die Jahre zeitlos-schick gestaltet, so dass man hier in einem stilvollen Rahmen diniert.
In der Küche sorgt Chef Achim Harings seit Jahren für ein zuverlässiges Niveau, das sich deutlich vom Gasthausstandard abhebt und zum Besten gehört, was die Region zu bieten hat. Seine Karte offeriert seit jeher ein konsequent klassisch gekochtes internationales Programm, das sich durch souveränes Handwerk, gute Produktqualitäten und harmonischen Wohlgeschmack auszeichnet und bewusst keine Kreativitätswettbewerbe gewinnen möchte – trotzdem aber hier und da mit guten, pfiffigen Ideen am Start ist! Als Gruß aus der Küche erreichte uns diesmal eine Kürbiscremesuppe mit entsprechender Einlage aus Kürbiswürfeln, -kernen und etwas -öl sowie als weitere Aufmerksamkeit eine Terrine von der Makrele auf einem mit Rote Bete und Weintrauben angemachten Quinoasalat. Beides sehr schmackhaft und natürlich, lediglich die Terrine ein wenig trocken.
Halbierte kleine kernlose Trauben bereicherten dann auch die Perlgraupen zur geräucherten, in dünnen Scheiben aufgefächerten Entenbrust in der Vorspeise – diesmal allerdings im Zusammenwirken mit Radieschen. Rote Bete war aber auch hier vertreten, allerdings als in größeren Stücken und als glatte Creme. Als der Clou des Ganzen erwiesen sich hier allerdings die gerösteten geschälten Mandeln, die das rauchig-fruchtig-erdige Ensemble nicht nur mit ihrem mildnussigen Aroma, sondern auch mit ihrer Knackigkeit bereicherten. Außerdem im Spiel: ein Kresseöl und Crème fraîche, so dass man es alles in allem mit einem recht facettenreichen Auftakt zu tun hatte.
Dass die Trüffel-Cremesauce zu den Linguini im Zwischengang zur Aromatisierung aus nichts anderem als sehr viel Wintertrüffel bestand und sie deshalb einfach natürlich erdig geschmeckt hat und nicht nach Trüffelöl oder sonstigen synthetischen Ersatzprodukten, kann man Küchenchef Haring gar nicht hoch genug anrechnen. Weil die Pasta selbst auch noch schön elastisch und bissfest war und die Beschaffenheit der Cremesauce nicht zu dünn und nicht zu opulent, konnte man diesen Gang ebenfalls als wohlgelungen beschreiben.
Und weil im Restaurant Rosenflora eben auf hohe Produktqualitäten Verlass ist – auch bei exklusiveren und entsprechend heikleren Produkten, die anderswo gerne mal als unterdurchschnittliche Preistreiber daherkommen – kann man getrost zuschlagen, wenn beispielsweise mal Hummer zur Disposition steht. Der bis auf den Fächer ausgelöste Schwanz des einstmals eher kleinen Krustentiers lag in final noch kurz angegrillter Fassung auf seinem Bett aus wohlgelungenem Risotto mit unterschiedlichen Pilzen von Champignon über Buchenpilz bis Steinpilz, eingerahmt von einer konsistenten rahmigen Rieslingsauce, marmoriert mit ein wenig kräuterduftigem Öl.
Für Fleischesser hatte das Rosenflora-Team zuletzt Eifeler Schweinefilet oder rosa gebratenen Rehrücken aus heimischen Jagdgefilden im Programm – beides jeweils mit Variationen vom Kürbis und Kartoffelmuffins kredenzt. Und für Süßmäuler beispielsweise eine Blätterteig-Birnentasche mit krokantbeflockter Amaretto-Schokoladenmousse und einem Ragout von in Weißwein eingelegten Birnen: wie die allermeisten Gerichte hier souveräne schnörkellose Drei-Komponenten-Küche mit unverfälschtem, harmonischem Geschmack der tonangebenden Produkte.
In der Weinkarte findet man à la Bouteille in jedem Fall gut passende Begleiter im attraktiven preiswerten Segment und die Gastgeberin und ihr Team agieren immer sehr engagiert und zuvorkommend.
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