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Fotos: Landküche

Landküche

Im Landhotel Saarschleife
Cloefstraße 44
66693 Mettlach (Orscholz)
06865-1790

aktualisiert: 07 / 2022
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Fr-So u. Fei ab 12 Uhr durchgehend, Mo-Do Ruhetag
Hauptgerichte: 24-38 €, Menüs: 65-105 €

Die Saarschleife bei Cloef mit ihrem tief eingeschnittenen Tal, grandiosen Ausblicken und dem nahen Baumwipfelweg ist nicht nur ein zurecht beliebtes Ausflugsziel, sondern genauso auch ein Genussort. Denn in dem unmittelbar am Zugang zur Saarschleife und nach ihr benannten Landhotel wartet unter der Führung von Christian Münch-Buchna, Celine Weisse und dem gesamten Team ein in allen Belangen auf niveauvolle Gastlichkeit ausgerichteter Ort auf seine Gäste.

Das seit geraumer Zeit zweigleisig ausgerichtete gastronomische Konzept bietet in der „Dorfküche“ innerhalb eines etwas ländlicher gestalteten Rahmens oder bei schönem Wetter auf der Terrasse bodenständige, aber sehr souverän und frisch zubereitete Speisen, die von der im Ganzen gebratenen Leukbach-Forelle mit Tomatenschmelze, sautiertem Blattspinat und Salzkartoffeln bis zum rosa gebratenen Steak vom Rinderrücken mit grüner Pfefferrahmsoße, Champignons und überbackenen Käsespätzle reicht. Und richtet sich damit adäquat an Gäste mit eher traditionellen kulinarischen Vorlieben.

Ambitionierter wird es in dem vornehmer gestalteten und elegant eingedeckten Bereich der „Landküche“, in dem sich das Team schon klar in Richtung Fine Dining bewegt. Allerdings auf eine ebenfalls sympathisch bodenverhaftete Art, ohne in Aufwand oder (pseudo-)kreativen Spielereien über die Stränge zu schlagen. Stattdessen zeigte zuletzt bereits das geschmeidig zarte Carpaccio von der Jakobsmuschel nebst einer milden Schalottenvinaigrette, Zucchini-Juliennes, Röstbrotchip und Crème fraîche zum Start, wie mit wenig Aufwand und einfachen Mitteln überzeugende Ergebnisse erzielt werden können. Und liefert den Beweis, dass der Anspruch an die verwendeten Produkte hier auch klar überdurchschnittlich ist.

Ausgezeichnete Frische und klarer Geschmack prägten dann nämlich auch das Tatar von der Lachsforelle, das auf einem fluffigen Apfelbiskuit angerichtet und von Forellenkaviar und Korianderschmand auflockernd gekrönt wurde. Dazu lieferte eine schneidige Vinaigrette mit Sesam und Senf den nötigen Punch für einen gelungen dynamischen Auftritt.

Bei der folgenden Ziegenkäsetarte kam mit dem „Eifelmilden“ vom Vulkanhof ebenfalls ein gutes Produkt zum Einsatz, der Clou war hier aber das Zusammenspiel aus dem auf dünnem Mürbteig mit Honig überschmolzenen Ziegenkäse gegenüber den frisch-bitteren Aromen von knackigem Radicchio, Zuckerschoten und gekeimten Linsen, die alle zusammen von einem milden Kräuteröl verbunden waren. Erneut: keine Zauberei, aber gut durchdacht und souverän ausgeführt.

Was im Hauptgang grundsätzlich genauso für den Seeteufel galt, der saftig und aromatisch mit Rouille gratiniert nebst Sepia-Taglierini, Salicornes und einer kraftvollen safrangelben Sauce auf den Tisch kam. Hier sorgten die üppigen Proportionen und der insgesamt kräftig-salzig und würzbetont ausgerichtete Geschmack allerdings für einen etwas behäbigeren Eindruck. Insbesondere die Sauce war primär von der salzig-würzigen Basis geprägt und steuerte nicht die Eleganz und Frische bei, die dem Teller noch den letzten Kick und Feinschliff hätte geben können. Souverän und sehr schmackhaft umgesetzt war das aber nichtsdestotrotz.

Genau wie das anschließende Dessert mit zarter Kirschmousse-Schnitte neben intensivem, fast etwas überparfümiert wirkendem Waldmeistersorbet und knusprigem Cannellono mit einer leider sehr zuckrigen Cremefüllung aus weißer Schokolade. Auch wenn hier in den Details nicht alles bis aufs Letzte ausgefeilt war, ergab auch das einen niveauvollen und stimmigen Eindruck.

Dazu bietet die Weinkarte einen guten Querschnitt der Region, aber auch darüber hinaus viele ansprechende deutsche und europäische Gewächse zu fairen Preisen. Die offen ausgeschenkten Weine stammen von sonst eher unbekannten Erzeugern aus der unmittelbaren Umgebung, lohnen aber ebenfalls einen Versuch. Und bei der Auswahl steht der Service unter der Leitung von Pierre Näke, der auch sonst durchweg zugewandt und aufmerksam unterwegs ist, immer kompetent zur Seite.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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