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Fotos: Plenum am Schlossgarten

Plenum am Schlossgarten

Konrad-Adenauer-Str. 3
70173 Stuttgart
0711-30000016

aktualisiert: 06 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Täglich ab 11.30 Uhr durchgehend, kein Ruhetag
Hauptgerichte: 20-45 €,
Menüs: 45-60 €

Das ins Stuttgarter Landtagsgebäude unmittelbar am Schlossgarten integrierte Plenum bietet aus seinen rundum verglasten Seitenflügeln einen schönen Blick auf Theater und Garten und innen ein großzügiges helles Ambiente in schlicht-moderner Ausführung. Vor allem aber bietet es mittags wie abends ein bemerkenswert ambitioniertes kulinarisches Programm, das von mundwässernd im Eingangsbereich ausgestellter Konditorei und Patisserie über bodenständigere Lunchangebote bis zu elaborierteren und exklusiveren Gerichten reicht, die von Produktauswahl und Aufwand ganz klar in Richtung Fine Dining zielen.

Wenn es also nicht nur für den gehobenen kleineren Stopp die Stuttgarter Currywurst vom Kalb mit Pommes oder der in Schwaben unvermeidliche Zwiebelrostbraten sein soll, der hier in einer veritablen Version mit handgeschabten Knöpfle und Rotwein-Zwiebelmarmelade aufgetischt wird, dann könnte ein Besuch beispielsweise auch mit kurz und sehr scharf angebratenen Jakobsmuscheln starten, die mit ihren intensiven Röstnoten und dem nussig-jodigen Eigengeschmack neben Creme und Stücken von der Schwarzwurzel in guter Gesellschaft waren. Etwas Asche von der Schwarzwurzel verstärkte die Bitternoten, während ein fruchtig-frischer, mit Mandarine zusätzlich fruchtig angespitzter Ponzusud mit Säure und Ätherik dagegensteuerte. Das war nicht in absoluter Klarheit und Tiefenschärfe umgesetzt, aber auf seine kompakte Art doch gut auf dem Punkt.

Generell punktet die Küche mit einem angenehm aufgeräumten Stil, bei dem wenige markante und clever gesetzte Akzente für Spannung sorgen. Wie bei der Kombination von Blumenkohl, Schwarzer Walnuss und Apfel zu einer zartrosa gebratenen Kalbsleber. Oder wie beim kernig-zarten Hirschrücken, der, gleichmäßig rosa gebraten und final in frischgrünen Kräuterbröseln gewälzt, im Mittelpunkt des Hauptgangs stand und mit Topinambur und Lauch kombiniert wurde. Allerdings wurde hier ebenfalls deutlich, dass der klare Stil deutliche Schwachstellen hat, wenn die Umsetzung weniger exakt ausfällt. Denn gemeinsam mit einem mildfruchtigen Gel, gröber gehaltener Topinambur-Creme und salzig-knusprigen Topinamburspalten entstand hier zwar ebenfalls ein harmonisches Bild, allerdings auf etwas handfestere Art. Und das wurde nicht zuletzt auch durch eine eher derbe Terrine aus Lauchgrün und die recht kraftvoll breitschultrige als elegante Wildjus verstärkt.

Mit einer Delice von der Mandarine mit ätherisch konzentriertem Sorbet, einer aufwändig geschichteten Fake-Mandarine mit Mousse und Confit sowie mit Zesten markant herb aromatisiertem Baiser und Gel zog das Niveau aber direkt wieder an und bescherte einen abwechslungsreichen und gekonnt differenzierten Zitrusspaß zum Abschluss. Das alles bringt ein bestens organisiertes und sehr aufmerksames Serviceteam an die Tische, welches auch mit einer gut strukturierten Weinauswahl dienlich ist, die für die meisten Gerichte und Anlässe eine adäquate Getränkebegleitung garantiert.

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