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Fotos: KATHARINA

KATHARINA

im Park Hotel & Spa KATHARINA
Römerstr. 2
79410 Badenweiler
07632-2189505

aktualisiert: 06 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-So ab 18.30 Uhr, Mo u. Di Ruhetag
Hauptgerichte: 21-38 €,
Menüs: 29-52 €

Schöner kann ein Kurort eigentlich nicht liegen, schon bei der kurvigen Anfahrt aus der Rheinebene entzückt Badenweiler mit Postkartenansichten vor dem Schwarzwaldpanorama von allen Seiten. Schade, dass es hier in den letzten Jahren gastronomisch ein bisschen arg ruhig geworden ist – und umso schöner, dass sich jetzt einiges tut. Kürzlich wurde am Ort eine „Maison du Marché“ eröffnet, Tom und Catinka Birks wechseln aus ihrem Müllheimer „Taberna“ in den Kurort – und im aufwendig gestalteten Park Hotel & Spa Katharina, in dem einst Anton Tschechow logierte, gibt sich Küchenchef Dirk Gmelin ebenfalls nicht mit Wurstsalat und Brägele zufrieden. Im Gegenteil!

Den Anspruch des Restaurants signalisiert bereits ein Oberkellner im Smoking, weitere Indizien liefert der Lebenslauf des Küchenchefs, der – nach einer Ausbildung im einst ersten Haus am Platze, dem Grandhotel Römerbad – interessante Stationen, unter anderem bei Heinz Winkler vorzuweisen hat. Am schönsten sitzt es sich an warmen Tagen auf der eingewachsenen Terrasse, wenn im Westen die Sonne untergeht. Dort freuten wir uns jüngst an einer klug komponierten, kleinen Speisekarte, die von Ceasar’s Salad über Kalbstafelspitz mit Leipziger Allerlei bis zu Panna Cotta mit marinierten Beeren viele glücklich macht.

Wir entschieden uns nach einem unauffälligen Amuse-Bouche, klarem Tomatengelee mit Lachs und kleinen Gemüsewürfelchen, für ein traditionelles Beef-Tatar. Und waren nicht nur von der sorgfältigen Präsentation, sondern auch von der handwerklichen Ausführung angetan: drei schöne, klassisch gewürzte Nocken unter einer Auswahl taufrischer Salatspitzen, garniert mit einem punktgenau gegarten, im Kern flüssigen und zudem noch in Engelshaar kross ausgebackenen Wachtelei. Senfsaat und Radieschen lieferten zusätzliche Struktur, die Salatvinaigrette feine Säure und eine Kohlrabi-Remoulade Schmelz. Sehr gut!

Erfreulich, dass die Küche uns ohne Zucken eine kleine Portion Spargel mit gebratenen Morcheln als Zwischengang einschob – noch erfreulicher freilich wäre es gewesen, sie hätte dem zarten Gemüse aromatisch ein wenig mehr Luft gelassen: die begleitende Hollandaise schien uns eher eine Art Bérnaise gewesen zu sein, was im Zusammenspiel mit einer „Beurre fondue“ auf Jus-Basis sowie den intensiven Morcheln die edlen Stangen schlicht erdrückte.

Gut passte die kräftige Butter dagegen zur folgenden Maischolle, die als enormes Kaliber, klassisch an der Gräte gebraten, von schöner fester Konsistenz auf den Tisch kam und sowohl von feinen, krossen Speckstreifen als auch von einem schulbuchmäßig-schlotzigen La-Ratte-Kartoffelsalat profitierte. Souverän auch der süße Abschluss, der ein exzellentes, kraftvoll-aromatisches Schokoladensorbet mit einer leichten Mousse von weißer Schokolade und einem Brownie angenehm verband – und dem wir nur etwas weniger dekoratives Fruchtgetupfe und Kräutergezupfe gewünscht hätten.

Auf der Habenseite bleibt außerdem festzuhalten, dass die zwar überschaubare, aber durchdachte Weinkarte unter dem klugen Motto „Drink localy“ einen Schwerpunkt auf Markgräfler Spitzenbetriebe legt; wünschen würden wir uns dagegen, dass künftig der Espresso nicht aus der Bar ein Stockwerk über dem Restaurant herangetragen werden muss – und folglich lauwarm an den Tisch kommt.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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