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Täglich von 11.30-14 Uhr u. ab 17.30 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 24-36 €, Menüs: 55 € |
Der selbst unter der Woche meist bis zum Anschlag gefüllte Autoparkplatz vor dem auf einer Anhöhe unweit von Teisendorf gelegenen Hotel Gut Edermann ist zwar nur ein vages Indiz, zeigt aber doch, dass sich hier wohl ein ausgesprochen anziehender Ort verstecken muss. Und dass dem tatsächlich so ist, wird mehr als deutlich, wenn man das ländlich-elegante Hotel betritt. Denn in seiner idyllisch ruhigen Lage bietet Gut Edermann einerseits viel Komfort, schmucke Designzimmer und ein beeindruckendes Wellness- und Alpenspa, dazu aber auch noch ein überdurchschnittliches kulinarisches Angebot.
Genau wie das Hotel selbst verbindet auch die Küche einen gewissen ländlichen Charme mit höherem Anspruch und bleibt dabei sowohl bei den schlichteren Zubereitungen als auch bei den exklusiveren Offerten geprägt von einem einnehmenden „Schmankerl-Charakter“. Ein bisschen verwirrend ist nur, dass das Gourmetrestaurant Mundart zwar als eigenes Restaurant innerhalb des Hotels genannt, aber eigentlich gar nicht als solches geführt wird. Es gibt zwar verschiedene, mal eher charmant-rustikale, mal etwas moderner gestaltete Räumlichkeiten, es ist aber letztlich egal, wo man seinen Platz findet, denn es gilt überall dieselbe Karte und so kann man in jedem Gastraum auch die etwas ambitionierteren Gerichte aus dem Repertoire bestellen.
Letztlich sind die Grenzen zwischen den Stilen hier aber ohnehin fließend, denn das Team um Christoph Martin zeigt seine Stärken sowohl bei den traditionelleren als auch bei den ambitionierten Gerichten vor allem in viel Substanz, Kraft und bestem Handwerk und bleibt auch dann auf einer verfeinert-rustikalen Linie, wenn etwas mehr Komponenten auf dem Teller vereint werden. Deshalb ist die Frage nach dem richtigen Label für die Küche auch gar nicht so wichtig. Viel entscheidender ist: alle Gerichte liegen auf ähnlich hohem Niveau.
Das zeigte sich beim letzten Besuch bereits bei einem kleinen Küchengruß in Form rustikal-ausdrucksstarker Geflügelleberterrine nebst etwas zarter Selleriecreme, Preiselbeergel, eingelegten schwarzen Walnüssen und auflockernden Salatspitzen. Eine ganz klassische Kombination, aber eben sehr fein umgesetzt. Ebenso unaufgeregt gut war auch das mit dichtem Geschmack nach herbstlichem Wald punktende Waldpilzsüppchen, das von knackigen Frühlingszwiebeln und knusprigen Croûtons aufgelockert wurde. Das bewegte sich eher auf der bodenständig-rustikalen Seite der Küchenlinie und überzeugte mit intensivem natürlichem Geschmack.
Zu den aufwändigeren Gerichten zählten dagegen beispielsweise die knusprig auf der Haut gebratenen Forellenfilets aus regionaler Zucht, die mit einem knallgrünen Kräuterpüree, knusprigen Falafel-Nocken, einer Art süß-säuerlicher Caponata und einem Nest knackiger Zucchini-Juliennes ein ziemlich kunterbuntes Umfeld mitbekamen. Das Sammelsurium unterschiedlicher Komponenten wirkte dabei zwar erfrischend abwechslungsreich, aber nicht hundertprozentig schlüssig und wäre mit dem Verzicht auf das eine oder andere Detail durchaus noch ausbaufähig gewesen. Für sich genommen, war aber auch hier alles souverän umgesetzt und von intensivem natürlichem Geschmack geprägt.
Wie überzeugend die Ergebnisse sind, wenn das Team nicht ganz so übermotiviert vorgeht, zeigte dann das saftig-zarte, von einer tiefschürfenden Sauce getragene Rehragout, das mit sautierten Pilzen, geschmorter Pastinake, Pastinakenchips und einer luftig angekrossten Semmelknödelscheibe deutlich kompakter und dichter angelegt war.
Beim süßen Abschluss waren wir uns ob der perfektionistisch „cleanen“ Optik einer aus vielen extrem akkuraten Schichten zusammengesetzten Mousse-Schnitte nicht ganz sicher, ob diese tatsächlich aus eigener Produktion stammte. Unabhängig davon konnte deren mildfruchtiger Geschmack, punktuell mit etwas dunkler Tiefe von Kakao ergänzt und vor allem sehr ansprechend mit einem üppig rahmigen Vanilleeis ergänzt, aber dennoch überzeugen.
Zusammen mit dem aufmerksamen, gut eingespielten Serviceteam und einer sowohl für „easy drinking“ als für höherwertige Weine gut aufgestellten Getränkekarte bleibt es jedenfalls bei einem unverändert stimmigen Gesamtbild, das einen Besuch von Gut Edermann auch abseits des Hotelkomforts und Spa-Angebots sehr empfehlenswert macht.
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