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Fotos: Thomas Linkel, Kerstin Haack & Michael Sommer

SoulFood

Unterer Markt 35
91275 Auerbach i. d. OPf.
09643-2052225

aktualisiert: 05 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Do ab 18 Uhr, Fr-So von 12-13 Uhr u. ab 17.30 Uhr, Mo-Mi Ruhetag
Hauptgerichte: 26-41 €,
Menüs: 115 €

Seit vielen Jahren schon ist das kleine, direkt am Marktplatz von Auerbach gelegene Restaurant Soulfood eine verlässlich niveauvolle Anlaufstelle für den kulinarischen Genuss und auch für uns ein immer wieder mit besonderer Vorfreude angesteuertes Ziel. Einfach deshalb, weil hier alles so ausgesprochen gut zusammenpasst: Lockere entspannte Atmosphäre, unaufgeregt elegantes Ambiente und eine auf lässige Art einfallsreiche und anspruchsvolle Küche. Hinter dem Ganzen steht mit Gastgeberin Christine Heß und Küchenchef Michael Laus ein ebenso passioniertes wie kompetentes Duo, das auch nach über 10 Jahren im eigenen Restaurant ungebrochen spürbare Freude am eigenen Tun vermittelt.

Und dass das gesamte Team voll hinter dem steht, was es macht, wird insbesondere auch auf den Tellern sichtbar, die in Gestalt zweier viergängiger Menüs (deren Gänge auch à la carte bestellt werden können) offeriert werden. Nach dem obligatorischen Cornetto zum Einstieg, beim letzten Besuch gefüllt mit knuspriger Ente als gezupftes spicy Schmorfleisch mit wärmender Schärfe und einem fruchtigen Kick von eingelegtem Pfirsich, war zuletzt schon der Küchengruß mit einer Variation von der Topinambur eine echte Ansage: Kompakt angerichtet, mit flirrend feinen Details zwischen nussig, subtil-fruchtig und belebend-säuerlich, wurden hier enorm viele Facetten der Knolle gebündelt und ganz nebenbei auch von den Konsistenzen her sehr abwechslungsreich und fein differenziert auf den Teller gebracht.

Dass derartige Ideen bei aller Finesse dennoch nicht allzu elaboriert und kompliziert, sondern vielmehr lässig unangestrengt und eingängig daherkommen, ist einer der großen Pluspunkte der Soulfood-Küche und zeichnete dann direkt auch den ersten offiziellen Gang aus. Hier wurde Saibling als größere mild gebeizte Stücke in geschmeidig zarter Konsistenz rund um dichtschaumige Sauerrahmespuma mit Dillstaub angerichtet. Der Sauerrahm diente dabei vor allem auch als milderer Puffer für die konzentriert intensiven Komponenten aus Honiggurke, grünem Apfel und ein salzig-süßliches Gel, die zwischen die Saiblingstücken appliziert wurden und für einen abwechslungsreich frischen Eindruck sorgten.

Mit „Frankfurter grüne Sauce“ als leichtes, knallgrün und intensiv kräuterduftiges Süppchen wurde es dann etwas weniger komplex, aber keineswegs weniger niveauvoll. Dafür sorgte unter anderem auch die facettenreiche Einlagen in Form von knackigem weißem und grünem Spargel, Radieschen, Wachtelei, aufgeknusperten Brotwürfeln, saftigen Büsumer Krabben und roh marinierten Sushigarnelen, die auf dem kräuterduftigen Background für immer neue Eindrücke und Geschmacksverläufe sorgten.

Unmittelbar eingängig und dennoch anspruchsvoll war dann auch der Hauptgang, in dessen Zentrum zartrosa Kalbsrücken mit straffem, eher hellem und mildem Fleisch stand. Ergänzt wurde dessen Aroma von einer elegant-kraftvollen Jus und begleitet von rundum angekrossten Rösti-Quadern, die von verschiedenfarbigen Karottenzubereitungen akzentuiert waren und auf sehr feinsinnige Art dem Label „Soulfood“ gerecht wurden – eher auf sanfte Harmonie als auf scharfe Kontraste ausgerichtet, aber dennoch weit davon entfernt, deshalb einfach und behäbig zu wirken.

Das hohe Niveau wurde dann auch im Dessertbereich mit spielerischer Leichtigkeit gehalten, indem ein Ragout aus Erdbeere und Rhabarber in zartem Rosa, feinem Vanilleduft und elegantem Säurespiel unter luftigem Joghurtschaum und krokantknusprigem Deckel aus Haferhippe versteckt wurde – on top auch ein pacojetcremiges Erdbeer-Rhabarber-Sorbet, das dem Ganzen noch einen zusätzlichen Frischeboost spendierte, so dass man es insgesamt mit seinem sehr beschwingten frühlingshaften Abschluss zu tun hatte.

Zu alldem gibt es neben alkoholfreien Alternativen wie hausgemachten Limonaden eine fokussierte individuelle Weinauswahl, die sowohl glas- als auch flaschenweise viele spannende Optionen bietet, um bestens mit der Küche mitzuhalten. Und sie ist, so wie das gesamte Angebot im Soulfood, erfreulich fair kalkuliert.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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