Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Täglich von 12-14 Uhr u. ab 18.30 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: ab 35 €, Menüs: 42-72 € |
Das malerisch in den steilen Hang eines Schwarzwaldtals eingebettete Hotel Dollenberg zählt neben den prominenten Adressen in Baiersbronn zweifelsohne zu den absoluten Top-Destinationen im Schwarzwald und verbindet die idyllische Natur der Umgebung so selbstverständlich mit Luxus und Komfort, wie das kaum irgendwo sonst gelingt. Einen Namen hat sich das Dollenberg aber nicht nur mit diesem typischen Charme, sondern auch mit seinem gastronomischen Angebot gemacht. Das gilt natürlich besonders für die zeitgemäße Haute-Cuisine im Gourmetrestaurant „Le Pavillon“, aber eben auch, wenn es mal nicht das große Gourmetprogramm sein soll, für die Kaminstube, die zu den besten „Zweitrestaurants“ des Landes gehört.
Denn mit der kunstvoll holzvertäfelten Kaminstube, die so rein gar nichts stubenhaftes an sich hat, bietet das Dollenberg eine veritable Alternative mit gehobener Küche „für jeden Tag“, mit der Hausgäste genauso wie externe Besucher in den Genuss bodenverhafteter, aber dennoch anspruchsvoll umgesetzter Küche kommen. Mal regional inspiriert, mal weltoffener, aber immer mit sehr viel Substanz und bestem klassischem Handwerk hinterlegt. Die Atmosphäre in den beiden miteinander verbundenen Räumen ist vor allem am Abend oft etwas quirliger, ohne aber hektisch zu wirken. Und im Zweifel entspannt der Blick von der Terrasse auf den tiefdunklen Tannenwald ohnehin in Sekundenschnelle.
Aufgebaut ist die Karte mit einem Menü, das verschiedene Auswahlmöglichkeiten bei Vorspeise und Hauptgang parat hält, genauso aber auch attraktive Optionen à la carte und in beiden Fällen eine leicht zugängliche und geradlinige, aber dennoch anspruchsvolle Küche. Das zeigte sich zuletzt auch schon beim Amuse-Bouche, bei dem die kleine, in Pumpernickel gewälzte Praline von der Gänsestopfleber neben etwas Aprikosengel und Süßweingelee zwar zunächst sehr verloren und irgendwie auch bemüht auf dem großen Teller wirkte, geschmacklich aber eine sehr prägnante Interpretation der klassischen Verbindung aus kraftvoller Foie Gras mit süßlich-fruchtigen Akzenten lieferte.
Ein ähnliches Bild gab es auch bei der optisch auf den ersten Blick sehr simpel wirkenden Vorspeise aus drei kapitalen gebratenen Riesengarnelen mit Avocado und einem kleinen Salatbouqet. Hier punktete vor allem die Qualität der knackigen, mit einem wärmenden Hauch von Schärfe gebratenen Riesengarnelen. Aber auch die auf den Punkt gereifte Avocado, die neben etwas Joghurt auch als frischgrüne Creme verarbeitet wurde, hob das Niveau der geradlinigen Kombination auf ein klar überdurchschnittliches Level.
Dieses bot dann auch die tiefgründige Wildessenz, die eine Komplexität zeigte, wie sie nur mit bestem und geduldigstem Handwerk erreicht werden kann. Und da brauchte es dann für einen überzeugenden Eindruck auch gar nicht viel mehr als die zarten, mit Wildragout gefüllten Ravioli und etwas Wurzelgemüse als Einlage.
Auf die gleiche ungekünstelt harmonische Art und Weise überzeugte im Hauptgang auch das kross auf der Haut gebratene Filet von der Lachsforelle aus einer regionalen Zucht, das auf hellgrünem gedünstetem Lauchgemüse und einer kraftvollen Safranschaumsauce serviert wurde. Eine etwas breitschultrige Sauce, aber in jedem Fall ein prima Partner für die zarten Tagliatelle, die das Gericht komplettierten.
Die Küche kommt generell ohne große Überraschungsmomente oder besonders fein gezeichnete Akzente aus, bietet dafür aber ein – insbesondere an der Vielzahl von Tischen, die hier bespielt wird – konstant hohes Grundniveau. Und das reicht dann auch bis zu Desserts wie der als „Champagnereispraline“ annoncierten, eigentlich aber als zarte Mousse mit typisch herber Champagnernote auf den Teller kommenden Halbkugel, die mit marinierten vollreifen Erdbeeren, Brombeeren und kleinen knusprigen Baiserstangen angerichtet wurde.
Bei der Getränkebegleitung schöpft das aufmerksam und flink umherschwirrende Serviceteam aus dem großen, über viele Jahrzehnte aufgebauten Fundus, der auch im „Le Pavillon“ jedes Mal viel Spaß im Glas garantiert und viele auch gut gereifte Entdeckungen parat hält.
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