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Fotos: Quartier77

Quartier77

Am Garnisonsplatz 4
72160 Horb a. N.
07451-6230977

aktualisiert: 02 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di von 11.30.13.30 Uhr, Mi-Fr von 11.30-13.30 Uhr u. ab 17.30 Uhr, Sa-Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 18-35 €

In den ehemaligen Kasernengebäuden, in denen das Quartier 77 in Horb am Neckar beheimatet ist, hat das engagierte Team eine außergewöhnliche Location gefunden. Durch die monumentale Architektur der Kaserne mit ihren großen Räumen und massiven Mauern, deren Wirkung unter anderem durch freiliegende Rohre an der Decke und gekonnt genutztes warmes Licht, Naturholz und fein gedeckte Tische atmosphärisch belebt wird, ist ein besonderer Ort entstanden. Wie gemacht, um auch kulinarisch mehr als das Gewöhnliche zu bieten. Und genau das versucht man hier dann auch mit einem cleveren Mittelweg zwischen schlicht-pfiffigen und etwas ambitionierteren Gerichten, mit dem einerseits der unkompliziert coole Charakter erhalten wird, andererseits aber auch anspruchsvolle Genießer nicht enttäuscht werden.

Nachdem bei unserem letztjährigen Besuch die Umsetzung dieses Konzepts trotz erkennbar guter Ideen und auch schmeckbarem Potential noch etwas holprig wirkte, präsentierte sich die Küche diesmal merklich souveräner. Bereits der fluffig-spicy Falafel mit Avocado-Minzdip und einer halbgetrockneten Tomate zur Einstimmung bot auf rustikale Art viel Intensität auf engem Raum und machte damit erfolgreich Lust auf mehr…

Ziemlich stylisch und farbenfroh startete der letzte Besuch dann kulinarisch so richtig mit einer Schieferplatte, auf der knackige Edamame in Strudelteig-Körbchen, knallroter Glasnudelsalat mit feiner Schärfe und fleischig-röstwürzig gegrillte Kräuterseitlinge angerichtet waren. Zwischen den grünen und umamistarken Noten setzte ein klarfruchtiges Gel von Nashi Birne frische Akzente und rundete den abwechslungsreichen Einstieg ab, der nur von der Handhabung her mit den losen und knusprigen Elementen auf dem gröberen Schiefer etwas unglücklich gestaltet war.

Deutlich besser gelang die Präsentation bei dem locker dreifingerhohen Kabeljaufilet, das mit goldknuspriger Haut und glasig aufblätterndem Fleisch schon allein qualitativ eine große Freude war. Aber auch dessen Kombination mit saftigem grobem Kartoffel-Oliven-Stampf, beherzt angerösteten Mini-Artischocken und einem lebendig frischem Weißweinschaum funktionierte prima. Dass die Proportionen dabei etwas gröber ausfallen und die Gerichte voll darauf ausgerichtet sind, dass man von einem Hauptgericht in jedem Fall auch satt wird, fällt dabei natürlich nicht weiter ins Gewicht, weil bis zum Ende jeder Bissen ausgewogen harmonisch schmeckt.

In jedem Fall lohnen sich hier auch klassische Gerichte wie der grundsolide Zwiebelrostbraten vom Weiderind nebst Spätzle und Lembergersößle oder ein zartes Boeuf Bourguignon mit Speck, Schalotte und Kartoffelstampf, bei denen sich die überdurchschnittliche Produktqualität und eine fundierte handwerkliche Zubereitung bezahlt machen.

Und auch im süßen Bereich bleibt das Team auf unkomplizierte Art souverän, etwa wenn es ein Heidelbeereis mit intensiver, säuerlich zugespitzter Frucht neben naturell gehaltenen Beeren, einem eher weich und mild (beinahe etwas leer) schmeckenden Heidelbeerragout, Vanilleschaum und etwas Kekscrumble kombiniert. Oder wenn eine mustergültige Crème brûlée von verschiedenen Beeren und frischsäuerlichem Sorbet kontrastiert wird.

Dazu gibt’s hier eine kleinere, aber ein ausreichendes Spektrum abdeckende Weinauswahl zu fairen Preisen und einen flotten und charmanten Service, der zudem kompetent berät.

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