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Fotos: Pfälzer Stuben

Pfälzer Stuben

im Hotel Krone
Hauptstr. 62-64
76863 Herxheim (Hayna)
07276-5080

aktualisiert: 11 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Täglich ab 17.30 Uhr, kein Ruhetag
Hauptgerichte: 24-40 €,
Menüs: 59-69 €

Die Krone in Hayna bei Herxheim mit ihrer bis ins Jahr 1701 zurückreichenden Geschichte ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie gut ein Generationswechsel in einem Traditionshaus mit entsprechend treuer Gästeklientel gelingen kann. Schon seit einigen Jahren wird das weitläufige Hotelensemble mit Gastronomie erfolgreich von Tochter Erika Kuntz und deren Mann Fabio Daneluzzi als Küchenchef geführt. Und während der aus Italien stammende Chef, der bereits unter seinem Schwiegervater Karl-Emil Kuntz in der Krone gearbeitet hat und entsprechend fest mit dem Haus, der Region und ihrem typischen zupackend-herzhaften Geschmack verwurzelt ist, in der Anfangszeit zunächst an dem hier etablierten Stil festgehalten hat, begann er in jüngerer Zeit seine eigene Handschrift zu entwickeln und durchzusetzen.

Neu und eigentlich ganz naheliegend ist also die jetzt dezidiert pfälzisch-italienische Ausrichtung der Küche, in der die genannten Pfälzer Eigenheiten nun sehr klar und deutlich mit der persönlichen Herkunft des Chefs und seinen Wurzeln verbunden werden. Das bewegt sich auch weiterhin sehr entspannt zwischen einer eher bodenständigen Linie und Gourmetanspruch, auf hohem handwerklichem Niveau und einer besonderen Stärke in geradlinig-kraftvollen, tiefen Geschmacksbildern.

Genau diese Stärken illustrierten zuletzt auch schon die ersten einstimmenden Kleinigkeiten in Form eines schaumig-dichten Gemüsesüppchens, geprägt vom stark komprimierten Geschmack von Karotte und Kürbis inklusive animierender straffer Säure und wärmender Schärfe. Daneben stand ein kleiner zarter Mini-Saumagen auf karamellisiertem Sauerkraut für die Pfälzer Tradition und eine Mürbteig-Tartelette mit Tomate und Mozzarella als Pizza-Adaption für die italienische Heimat Daneluzzis.

Letztere war dann auch die Inspiration für das folgende Tagliata vom Pfälzer Rind, das – rosa und eigenaromatisch – auf verschiedenen Tomaten-Varietäten mit jeweils unterschiedlichen Graden an Fruchtigkeit und Säure in einer mildfruchtigen Tomatensauce angerichtet war. Begleitet von (etwas zu) knusprig-trockenen Croûtons sowie kräuterduftigem Pesto wurde auf diese Art die typische Schlichtheit feiner italienischer Küche gekonnt mit einem regionalen Produkt verknüpft.

Noch mehr pfälzisch-italienische Fusion gab es dann beim „Pfälzer Eintopf“ in Form von zarten Gemüsewürfeln in einem dichten Saucenschaum, in dem außerdem eine in lockerer Bröselhülle gebackene sardische Jakobsmuschel badete. Eine ausgezeichnete Idee, allerdings mit kleinen Schönheitsfehlern bei der Umsetzung: denn zwar war die sardische Muschel qualitativ hervorragend, das wurde aber durch eine deutlich rustikale Frittierfettnote leider direkt wieder kaschiert, woran auch die schwarzen (nur moderat aromatischen) Trüffelscheiben obenauf nichts Wesentliches ändern konnten.

Derlei Probleme hatte das superkross und saftig auf der Haut gebratene Doradenfilet glücklicherweise nicht. Dessen beachtliche Qualität und behutsame Zubereitung kam auf einem zartcremig fließenden Quinoa-Risotto, der von einer straffen Rieslingsekt-Sauce bedeckt war, ganz unverstellt und klar zur Geltung. Rein proportional (sehr viel Quinoa!) wirkte der Teller zwar eher rustikal, das aber auf aromatisch intensive Art mit authentisch mediterranem Esprit. Sehr gut!

Und auch das den Zitrusfrüchten Italiens gewidmete Dessert mit einer Fake-Limone aus Limonenmousse mit Kern aus Bergamotte, die auf einer zart knusprigen Tartelette mit Mascarponefüllung angerichtet war, überzeugte auf unkompliziert heitere Art vor allem durch die authentisch intensiven Aromen der Zitrusfrüchte. Bis auf kleine Wackler zeigte sich die Küche also auch mit neuem Konzept in alter Stärke. Und an der heiter-gastfreundlichen Atmosphäre in den nobel-behaglichen Gaststuben und der idyllisch begrünten Terrasse hat sich selbstredend genauso wenig geändert wie an dem beachtlichen Fundus spannender Pfälzer Weine und dem bestens eingespielten Service unter der Leitung der sympathischen Gastgeberin Erika Kuntz.

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